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Wunder

Wunder

Titel: Wunder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.J. Palacio
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weshalb ich auch ziemlich nervös bin wegen der Jahrgangsfahrt.
    Andererseits freu ich mich auch total darauf.

Markenzeichen
     
    Ich bat Mom, mir eine neue Reisetasche mit Rollen zu kaufen, weil auf meiner alten Star-Wars -Zeug drauf war, und die hätte ich auf keinen Fall zur Jahrgangsfahrt mitgenommen. Sosehr ich Star Wars liebe, will ich doch nicht dem entsprechen, was alle von mir denken. Alle haben irgendein Markenzeichen in der Middle School. Bei Reid zum Beispiel wissen alle, dass er sich für Meerestiere und die Ozeane und so was interessiert. Und Amos ist bekannt dafür, ein echt guter Baseballspieler zu sein. Von Charlotte weiß man, dass sie in einem Fernsehwerbespot aufgetreten ist, als sie sechs war. Und Ximenas Markenzeichen ist es, richtig klug zu sein.
    Was ich sagen will, ist, dass du in der Middle School immer mit den Sachen in Verbindung gebracht wirst, die du gut findest, und mit so was muss man vorsichtig sein. Max G. und Max W. zum Beispiel werden ihren Dungeons & Dragons-Ruf wohl nie loswerden.
    Ich versuchte also, aus der ganzen Star-Wars -Geschichte ein bisschen Luft rauszulassen. Ich meine, Star Wars wird immer etwas Besonderes für mich sein, so wie für den Arzt, der mir die Hörgeräte aufgesetzt hat. Es ist nur nicht das, was ich in der Middle School als mein Markenzeichen haben will. Ich weiß nicht, wofür ich bekannt sein will, aber nicht dafür.
    Das stimmt doch nicht so ganz: Ich weiß, wofür ich wirklich bekannt bin. Doch dagegen kann ich nichts tun. Gegen eine Star-Wars -Reisetasche schon.

Es wird gepackt
     
    Mom half mir am Abend vor dem großen Ausflug, meine Tasche zu packen. Wir legten all die Sachen, die ich mitnehmen wollte, aufs Bett, und sie faltete alles ordentlich zusammen und steckte sie in meine Tasche, während ich ihr zusah. Es war übrigens eine schlichte Tasche mit Rollen: ohne Logos und ohne Motive.
    »Was, wenn ich nachts nicht schlafen kann?«, fragte ich.
    »Nimm ein Buch mit. Wenn du dann nicht schlafen kannst, kannst du deine Taschenlampe herausholen und ein bisschen lesen, bis du schläfrig wirst«, antwortete sie.
    Ich nickte. »Was, wenn ich einen Albtraum kriege?«
    »Deine Lehrer werden doch da sein, Schätzchen«, sagte sie. »Und Jack. Und deine Freunde.«
    »Ich kann Baboo mitnehmen«, sagte ich. Das war mein Lieblingsstofftier, als ich klein war. Ein kleiner schwarzer Bär mit einer weichen schwarzen Schnauze.
    »Den nimmst du doch gar nicht mehr mit ins Bett, oder?«, sagte Mom.
    »Nein, aber ich lass ihn immer im Schrank, falls ich mitten in der Nacht wach werde und nicht wieder einschlafen kann«, sagte ich. »Ich könnte ihn in meiner Tasche verstecken. Das würde keiner mitkriegen.«
    »Dann machen wir das.« Mom nickte und holte Baboo aus dem Schrank.
    »Ich wünschte, sie würden Handys erlauben«, sagte ich.
    »Ich weiß, mir geht’s genauso!«, sagte sie. »Aber ich weiß, dass du ganz viel Spaß haben wirst, Auggie. Bist du dir sicher, dass ich Baboo einpacken soll?«
    »Ja, aber ganz weit unten, wo keiner ihn sehen kann«, sagte ich.
    Sie steckte Baboo tief in die Tasche hinein und stopfte dann mein letztes T-Shirt über ihn. »So viele Klamotten für zwei Tage!«
    »Drei Tage und zwei Nächte«, verbesserte ich.
    »Jep.« Sie nickte lächelnd. »Drei Tage und zwei Nächte.« Sie machte den Reißverschluss der Tasche zu und hob sie hoch. »Nicht zu schwer. Probier mal.«
    Ich hob die Tasche hoch. »Super.« Ich zuckte mit den Schultern.
    Sie setzte sich aufs Bett. »Hey, was ist mit deinem Das Imperium schlägt zurück -Poster passiert?«
    »Ach, das hab ich doch schon vor Urzeiten abgenommen«, antwortete ich.
    Sie schüttelte den Kopf. »Ist mir bisher noch gar nicht aufgefallen.«
    »Ich versuche … weißt du … mein Image ein bisschen zu ändern«, erklärte ich.
    »Okay.« Sie lächelte und nickte, als verstehe sie genau. »Wie auch immer, Schätzchen, du musst mir versprechen, dass du nicht vergisst, dich mit dem Insektenspray einzusprühen, okay? Auf die Beine – vor allem, wenn ihr durch den Wald wandert. Es ist direkt hier vorne in der Tasche.«
    »Eh-eh.«
    »Und setz deinen Sonnenschutz auf«, sagte sie. »Du willst doch keinen Sonnenbrand bekommen. Und vergiss nicht, ich wiederhole: vergiss nicht, deine Hörgeräte abzunehmen, wenn du schwimmen gehst.«
    »Würd ich einen Schlag kriegen?«
    »Nein, aber du würdest mit deinem Daddy in Teufels Küche kommen, weil diese Dinger ein Vermögen kosten!« Sie lachte. »Ich

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