Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wunderwaffe: Kriminalroman (German Edition)

Wunderwaffe: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Wunderwaffe: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sebastian Thiel
Vom Netzwerk:
Schlitz. Im nächsten Moment öffnete sich die Tür. Im schummrigen Licht konnte Nikolas zwei Männer erkennen, die dem Feldwebel in Größe und Statur in nichts nachstanden. Sie schwiegen und musterten die Besucher von oben bis unten. Erst dann ließen sie Rohn und Nikolas passieren.
    Die Bar war von Rauchschwaden durchzogen. Eine schwarze Sängerin, in einem eng anliegenden Abendkleid, trällerte auf der kleinen Bühne ein trauriges Lied, während zwei Dutzend gut angezogene Männer lärmten und von derselben Anzahl Frauen bezirzt wurden. Nikolas’ Blick streifte durch die Bar. Egal, wie schlecht es Frankreich gehen musste, diesem exklusiven Nachtclub mangelte es an nichts. Schwere Holzvertäfelungen dominierten den Raum. Die Embleme der verschiedensten Whiskey- und Weinsorten prangten von den Regalen, die beinahe die gesamte Wand einnahmen. Schummriges Licht flimmerte von der Decke und tauchte die eingelassenen Sitzecken aus rotem Samt in ein Halbdunkel.
    Sie quetschten sich durch die feiernden Massen an die Theke.
    »Zwei Whiskey«, bestellte Rohn auf Französisch, während er einer rauchenden Blondine am anderen Ende der Bar einen Kuss zuwarf, sich gegen die Theke lehnte und dämlich grinste.
    Alte Bekannte, dachte Nikolas. »Wir sind hier nicht zum Feiern«, grollte er und packte den Mann an der Schulter. »Haben Sie vergessen, was wir hier wollen?«
    Doch Rohn ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. »Ich arbeite dran, Herr Kommissar. Aber mit deiner Vorgehensweise kommst du hier nicht weit. Trink deinen Whiskey und sei ruhig!«
    Damit war das Gespräch beendet. Nach wenigen Augenblicken schmiegte sich die Blondine bereits an Rohn und befühlte seine Muskeln, während er ihr ein Champagnerglas in die Hand drückte. Sie sprachen in ausgelassener Vertrautheit. Kopfschüttelnd nippte Nikolas an seinem Getränk. Das schallende Gelächter des Feldwebels schmerzte in seinen Ohren.
    Wie hatte er nur so dumm sein können? Vertraute auf einen Mörder, einen Geisteskranken.
    Obwohl Nikolas sich nicht sicher war, wer von ihnen am ehesten dem Wahnsinn nahe war.
    »Komm!«, riss ihn Rohn aus seinen Gedanken. Dann legte sich der Arm der gut gebauten Blondine auch um ihn. Mit einem strahlenden Lächeln fuhr sie mit der Hand über seinen Bauch, bis sie an seiner Taille angelangt war. »Sie macht es uns beiden«, sagte Rohn erwartungsvoll und wirkte, als wollte er dafür auch noch belohnt werden.
    »Was meinst du damit?«, wollte er wissen.
    »Na, was wohl? Jetzt komm und stell keine dummen Fragen.«
    Nikolas konnte nicht glauben, was er hörte. Noch bevor sein Verstand darauf reagieren konnte, wurde er durch eine Tür geleitet, an der zwei Aufpasser ruhig in den Raum starrten. Die Blondine nickte den beiden zu, woraufhin sie den Weg freigaben. Mit den beiden ungleichen Männern im Arm ging sie eine Treppe hoch. Im schmalen Gang roch es nach heißer abgestandener Luft, nach Schweiß und Ölen. Die Türen zu den einzelnen Zimmern standen offen und sofort drang Nikolas das Hecheln und Keuchen in die Ohren. Durch jede Tür, an der sie vorbeikamen, sah er nackte Körper in eng umschlungener Ekstase. Im wilden Rausch der Lust nahmen sie nichts mehr wahr außer dem eigenen Begehren. Manche hatten sich zwei oder drei Mädchen mitgenommen, einige sogar Männer.
    Die Blondine führte sie weiter in den zweiten Stock.
    Ihr fülliger Hintern wiegte bei jeder Bewegung hin und her, sodass Rohn Schwierigkeiten hatte, seine Augen von ihm zu nehmen. Auch in dieser Etage bot sich ihnen dasselbe Bild. Der rote Teppich dämpfte jeden ihrer Schritte, bis sie endlich den dritten Stock erreichten und somit das Zimmer der Frau. Rohn ging als Erster hinein, ließ die beiden eintreten und verschloss die Tür. Nikolas’ Herz pochte bis zum Hals, als die Blondine auf ihn zukam und zärtlich ihre Lippen auf seine drückte. Sie schmeckten süßlich, wie lange hatte er keine Frau mehr gehabt. Zögerlich erwiderte er ihren Kuss. Behutsam biss sie leicht in seine Unterlippe. Ihre Küsse forderten mit jeder Sekunde mehr, während ihr üppiger Busen sich an ihn schmiegte. Die Haut war weich wie Seide und ihr Duft brachte ihn beinahe um den Verstand. Sie spielte mit seiner Zunge und streichelte mit der Hand seinen Schritt, während die andere auf den Hinterkopf leichten Druck ausübte.
    Plötzlich wurde sie zurückgerissen. Das Gesicht der Schönheit wandelte sich innerhalb eines Augenaufschlags in eine angsterfüllte Fratze. Scheinbar mühelos hielt Rohn mit

Weitere Kostenlose Bücher