Wunscherfuellung Fuer Selbstabholer

Übersetzt bedeutet das: »Sich selbst mit dem geistigen Auge betrachten.« Yoshimoto meinte, dass wir durch eine intensive Prüfung
     unseres Lebens eine tiefe Dankbarkeit für das entwickeln, was wir erhalten.
    Tatsächlich können Sie durch gründliche Selbsterfahrung entdecken, welche Schätze Sie schon in Ihrem Leben besitzen – und
     zwar nicht nur materielle, sondern auch geistige. Dazu müssen Sie nicht einmal zu einem Naikan-Retreat nach Japan reisen.
     Nehmen Sie sich einfach hier die Zeit, die einzelnen Bereiche Ihres Lebens unter dem Aspekt zu betrachten: Wofür kann ich
     dankbar sein?
    Dankbar für Menschen
    Wir leben nicht wie Robinson Crusoe auf einer einsamen Insel, sondern sind mit anderen Menschen verbunden. Selbst wenn Sie
     gerade |108| allein in Ihrem Appartement sitzen, umgeben Sie Hunderte Dinge, die für Sie gemacht wurden, vom Küchentisch bis zur Pizza
     auf Ihrem Teller. Sie müssen sich nicht extra bei den Herstellern bedanken, aber sich das gelegentlich klarzumachen, ist durchaus
     nützlich.
    Noch näher sind Ihnen die Menschen, mit denen Sie direkt Kontakt hatten oder noch haben. Vielleicht gönnen Sie sich an einem
     Wochenende mal eine Stunde dafür, sich an alle diejenigen zu erinnern, die Ihnen von Kindheit an bis heute zur Seite gestanden
     haben, die Sie unterstützt und gefördert haben. Das reicht etwa von der netten Erzieherin im Kindergarten bis hin zu dem freundlichen
     Berufsschullehrer während Ihrer Ausbildung.
    Ich kann Ihnen versichern, dass sich dabei ein dankbares Gefühl in Ihrem Herzen einstellen wird, sogar dann, wenn Sie vorher
     noch geglaubt haben: »Das kann ich mir schenken. Die Personen, die mich unterstützt haben, lassen sich an einer Hand abzählen.«
     Sobald Sie sorgfältiger hinschauen, werden gewiss noch viel mehr auftauchen, als Ihnen jetzt bewusst sind.
    Katja, eine 42-jährige Illustratorin, ist davon überzeugt, dass in ihrer schweren
Kindheit und Jugend höchstens zwei, drei Personen eine positive Rolle
spielten. Doch als sie die Augen schließt und im Geiste zurück in frühere Zeiten
geht, taucht als Erstes ein zehnjähriger Nachbarsjunge auf, der die kleine
Katja immer verteidigt hatte, wenn die anderen Kinder sie hänselten. Ihr
fällt auch ein netter Zahnarzt ein, der sich mit ihrem Teddy, den Katja zur
Verstärkung mitgenommen hatte, unterhalten hatte. Sie hört seine Stimme:
»Hallo Teddy, sag deiner Freundin Katja, dass sie bei mir keine Angst zu haben
braucht.« In Katjas Erinnerung tauchen immer mehr Menschen auf, für
die sie dankbar sein kann. »Das hätte ich nicht gedacht«, sagt sie erstaunt,
als sie die Augen wieder öffnet.
    Sie haben nicht so viel Zeit oder Lust, sich bis in Ihre Kindheit zurückzuversetzen? Dann bringt es auch schon etwas, wenn
     Sie sich die letzten fünf Jahre vornehmen. Für Eilige habe ich sogar ein Schnellverfahren vorbereitet. Füllen Sie einfach
     die folgenden Lücken aus. Sie dürfen dabei gerne mehrere Namen aufführen.
     
    Übung
    |109| Ohne .................................... hätte ich es nie dahin geschafft, wo ich heute bin.
Ich verdanke .................................... sehr viel.
.................................... unterstützt mich sehr.
Auf .................................... kann ich mich immer verlassen.
Mein beste Lehrerin (Mentorin, Coach) ist ....................................
Mein bester Lehrer (Mentor, Coach) ist ....................................
Mein Vorbild ist ....................................
Ich werde von .................................... geliebt.
    Horchen Sie doch jetzt einmal in sich hinein, wie es Ihnen geht. Es würde mich nicht wundern, wenn Sie den Impuls verspüren,
     sich bei der einen oder anderen Person zu bedanken. Tun Sie das ruhig. Wir sagen anderen meist viel zu wenig, wie froh wir
     sind, dass es sie gibt.
    Dankbar für Dinge
    In einem Ratgeber zum Thema Reichtum fand ich die Aufforderung, man solle durch die eigene Wohnung gehen und zusammenrechnen,
     wie viele Werte sich bereits darin befinden. Sie fangen also beispielsweise im Wohnzimmer an und überschlagen im Kopf, was
     Ihr Teppich, die Polstergarnitur, die Bilder an der Wand, der Fernseher und die übrige Ausstattung gekostet haben. In der
     Küche rechnen Sie dann den Preis für die Küchengeräte, das Geschirr und das Mobiliar zusammen. Auf diese Weise gehen Sie alle
     Zimmer durch.
    Am Ende stellen Sie fest, dass Sie wesentlich wohlhabender sind, als Sie gedacht haben. Und das gilt auch,