Wunscherfuellung Fuer Selbstabholer
der letzten Olympiade
konnte man das gut verfolgen. Ein eigentlich herausragender Leichtathlet setzte sich so unter Erfolgsdruck, dass er einen
gravierenden Patzer machte. Die beste Voraussetzung zu gewinnen, ist eine aufmerksame, aber gleichzeitig entspannte Haltung.
Dankbarkeit vermittelt Ihnen eine solche gelassene Einstellung. Und vor allem: Sie fühlen sich schon glücklich, bevor sich
Ihre Wünsche erfüllen – und nicht erst danach!
Dankbarkeit macht glücklich
Robert Emmons, Psychologieprofessor an der University of California, hat zahlreiche Studien durchgeführt, um festzustellen,
welche Auswirkungen eine dankbare Geisteshaltung auf das Glücksempfinden hat. So führte eine Gruppe von Versuchspersonen zehn
Wochen lang ein Tagebuch, in das sie regelmäßig Erfahrungen aus ihrem Alltag eintrugen, für die sie dankbar waren. Sie listeten
etwa Dinge auf wie »die Großzügigkeit von Freunden«, »dass meine Familie gleich um die Ecke wohnt« oder »der wunderbare Sonnenuntergang
gestern Abend«.
Eine zweite Gruppe wurde angewiesen, genau das Gegenteil zu tun. Statt sich auf die guten Aspekte des Lebens zu konzentrieren,
sollten sie Probleme aufzählen, mit denen sie täglich konfrontiert waren. Das fiel ihnen übrigens erstaunlich leicht. Auf
ihrer Mängelliste fanden sich |106| Punkte wie »Man kriegt so schwer einen Parkplatz« oder »Keiner hat die schmutzige Küche sauber gemacht«.
Der Vergleich war beeindruckend: Die Gruppe mit den Dankbarkeitsprotokollen fühlte sich um volle 25 Prozent glücklicher als
die Meckergruppe. Sie sah optimistischer in die Zukunft und war in besserer körperlicher Verfassung.
Besonders interessant ist ein weiteres Experiment, das Emmons zum Thema »Wünsche« durchführte: Er gab einer Gruppe den Auftrag,
jeden Tag fünf Dinge zu notieren, die sie nicht hatte, sich aber wünschte. Im Laufe der Zeit erlebte diese Gruppe deutlich
weniger Freude als eine Kontrollgruppe, die diese Anweisung nicht bekommen hatte.
Führen Sie ein Dankbarkeitstagebuch
Die Untersuchungen von Emmons geben uns einen praktischen Hinweis, wie wir unsere Dankbarkeit fördern können. Indem wir wie
seine Versuchspersonen notieren, wofür wir täglich dankbar sind, können wir uns die guten Dinge bewusster machen.
Vielleicht versuchen Sie es auch einmal mit einem Dankbarkeitstagebuch. Schaffen Sie sich einen Kalender an, bei dem jeweils
ein Tag auf einer Seite steht, damit Sie genug Platz für Ihre Notizen haben. Legen Sie die Agenda mit einem Stift griffbereit
auf Ihren Nachttisch. Lassen Sie vor dem Schlafengehen den Tag Revue passieren. Bleiben Sie dabei bitte nicht bei den weniger
schönen Ereignissen hängen, sondern konzentrieren Sie sich ausschließlich auf die positiven Ereignisse. Die müssen keineswegs
spektakulär sein. In Ihrem Kalender könnte etwa stehen: »auf dem Markt einen Strauß Dahlien gekauft« oder »ein Kompliment
von meinem Kollegen bekommen«. Nach einer Weile wird Ihnen das so zur Routine, dass Sie sogar auf schriftliche Notizen verzichten
können. Dann reicht es, sich kurz vor dem Einschlafen mit geschlossenen Augen an all das Gute, das Ihnen widerfahren ist,
zu erinnern.
Ich habe das über einige Monate ausprobiert. Jeden Abend trug ich in einen Taschenkalender in Stichworten die großen und kleinen
erfreulichen |107| Dinge ein. Was mich dabei immer wieder verblüffte: Wenn mir tagsüber etwas Gutes passierte, nahm ich das in dem Moment zwar
durchaus wahr, aber schon bald verflüchtigte sich das positive Gefühl und war mir nicht mehr präsent. Erst als ich mich beim
Aufschreiben am Abend wieder daran erinnerte, wurde mir bewusst, wie viel Schönes mir tatsächlich begegnet war. Hätten Sie
mich ohne diese Rückbesinnung gefragt: »Na, wie war denn Ihr Tag?«, dann hätte ich bestimmt geantwortet: »Ganz normal, halt
der übliche Stress.«
Bestimmt werden Sie, genau wie ich, merken, wie durch diese Übung Ihre Wahrnehmung des Guten wächst und sich Ihr Glücksgefühl
steigert. Sie können aber noch weitaus mehr tun, um Ihr Dankbarkeitslevel zu erhöhen: Machen Sie Dankbarkeit zu Ihrer Lebensphilosophie.
Das verstärkt Ihr Glück und Ihre Anziehungskraft noch weitaus mehr. Allerdings ist es auch entsprechend aufwändig.
Dankbarkeit ist die schönste Form der Selbsterkenntnis
In den vierziger Jahren entwickelte der Japaner Ishin Yoshimoto eine Methode, wie man zu mehr Dankbarkeit gelangen kann: »Naikan«.
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