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Wuppertod

Wuppertod

Titel: Wuppertod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
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marschierten
sie zum Käfer zurück und machten, dass sie nach Hause
kamen. Die Pizzeria hatte längst geschlossen. Aber
aufgeschoben war nicht aufgehoben.

4. Kapitel
    Die Jungs im Aquarium
brauchten heute kein Futter mehr. Im Gegensatz zu ihm selbst, wie
Stefan etwas wehmütig feststellte. Sein Magen knurrte.
»Ihr habt's gut«, brummte er nachdenklich, als er vor
dem Aquarium im Wohnzimmer stand.
    »Du bist
unverbesserlich, Stefan Seiler«, bemerkte Heike lächelnd
und stellte sich hinter ihn, um die Arme um ihren Freund zu
schlingen. Er drehte sich halb zu ihr um. »Wie meinst du
das?«
    »Du
könntest immer essen, was?«
    »Meine letzte
Mahlzeit liegt sechs Stunden zurück. Mindestens!«,
protestierte er. »Aber um diese Zeit zu essen, soll ja
ungesund sein.«
    »Eben«,
nickte Heike und zog ihn zum Schlafzimmer.
    Sie sanken eng
umschlungen auf das Futon, das im Erker zwischen den Fenstern
stand. Die Lamellenvorhänge waren verschlossen. Die kleine
Nachttischlampe verbreitete einen diffusen Lichtschein.
    Heike blickte Stefan
tief in die Augen. »Sag mir, dass du mich liebst«,
forderte sie.
    »Warum?«
Stefan war mit den Gedanken bei dem toten Schauspieler Tim Heiger.
Er hatte noch einige Filme mit ihm auf Video.
    Heike boxte ihm in die
Seite. »Du Schuft«, schimpfte sie. »Du elender,
mieser Schuft!«
    »Aua«,
rief er und wehrte sich, indem er sie auskitzelte.
    Plötzlich
klingelte das Telefon. Sie unterbrachen ihre Neckereien, blickten
sich kurz an und schüttelten den Kopf.
    »Egal«,
brummte Stefan und beschäftigte sich weiter mit
Heike.
    Das Klingeln des
Telefons verebbte nicht.
    »Verdammt«, entfuhr es
Heike.
    Stefan erhob sich
seufzend. »Ich muss … wer weiß, um diese Zeit
… vielleicht ist es dringend.« Er murmelte eine
Entschuldigung und tappte barfuß durch die dunkle Wohnung in
den Flur, wo das Telefon in der Station hing.
»Seiler?«
    »Gut, dass ich
Sie erwische, Herr Seiler.« Es war die aufgeregte Stimme von
Michaela Heiger-Burbach. »Hier ist etwas Schreckliches
geschehen.« Sie schluchzte.
    Stefan war sofort
wieder hellwach. Etwas in seinem Innern schlug Alarm. »Was
denn?«
    »Jemand hat
meinen Mann zusammengeschlagen. Hier bei uns zu
Hause!«
    »Wir sind schon
unterwegs. Und rufen Sie Krankenwagen und die Polizei. Und
schließen Sie sich im Haus ein.« Damit legte er
auf.
    Heike blickte ihm
fragend entgegen. »Und?«
    »Das war die
Heiger-Burbach.« Stefan rieb sich den Nasenrücken.
»Es gibt ein Problem mit ihrem Mann.« Er zog sich die
Schuhe an. »Ich muss noch mal los.«
    »Ich komme
mit.« Heike sprang vom Bett auf.
    Täuschte er sich,
oder hörte er da eine Spur von Eifersucht in ihrer
Stimme?
    * * *
    Das Haus der Burbachs
lag in Cronenberg, unweit der Kohlfurt. Eine idyllische Wohngegend,
die oft von Wanderern durchstreift wurde, die im Bergischen
Städtedreieck etwas Ruhe im Grünen suchten. Der
Manuelskotten, der Kaltenbacher Hammer und das Burgholz waren auch
nicht weit entfernt - ein Paradies für
erholungsbedürftige Großstädter.
    Ihre Adresse hatte
Stefan Michaela Heiger-Burbachs Visitenkarte entnehmen können.
Die Burbachs bewohnten ein imposantes, freistehendes Haus am
Waldrand, das von einem Zaun eingegrenzt wurde.
    »Mein Gott, wer
hier wohnt, hat keine finanziellen Probleme«, staunte Heike
und blickte sich um.
    »Das ist nicht
sicher«, erwiderte Stefan. »Und wenn, dann gibt es
sicherlich andere Probleme.«
    Er ließ den
Käfer auf die mit Kies belegte Auffahrt zum Grundstück
rollen. Der Kies knirschte laut unter den Reifen. Zu seiner
Verwunderung parkte dort weder die Polizei noch ein Krankenwagen.
Hatte er sich etwa doch verfahren?
    Kaum, dass der
Boxermotor im Heck des Käfers verstummt war, wurde die
Haustür geöffnet. Michaela Heiger-Burbach kam ihnen
entgegen. Sie hatte sich umgezogen, trug eine bequeme, dunkelblaue
Baumwollhose und einen dunkelgrauen Fleecepulli. Ihre Augen waren
verweint, als sie die Reporter hereinbat.
    Stefan und Heike
blickten sich unauffällig um. Das Mobiliar war gediegen, aber
nicht überheblich luxuriös. Sehr geschmackvoll
zusammengestellt, wie Heike fand. Die Hausherrin führte die
beiden durch einen Flur in das Wohnzimmer. Glastisch, Ledercouch
über Eck, Fernseher und Stereoanlage. Das Highlight war aber
der rustikale Kamin. Heute brannte kein Feuer darin. Von der
großen Fensterfront aus konnte man in den angrenzenden Wald
blicken. Schwarz malten sich die mächtigen Tannen vom
dunkelblauen Nachthimmel ab.
    Stefan und

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