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Wut im Quadrat - Mannheim-Krimi

Wut im Quadrat - Mannheim-Krimi

Titel: Wut im Quadrat - Mannheim-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. Braun Telefonbuchverlage GmbH & Co. KG
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für die Vorstellungsrunde.
    Â»Ich heiße Moritz.«
    Er lächelte sie an.
    Â»Gut. Ich bin Olivia.«
    Â»Ich halte nichts vom Siezen, vor allem wenn man eng zusammenarbeitet«, erklärte er.
    Wahrscheinlich hält man davon nie etwas, wenn man einen Vornamen zum Nachnamen hat, Moritz Martin
.
    Olivia hatte recht. Moritz fand aus irgendeinem Grund seinen Nachnamen komisch und war heilfroh, wenn er ausschließlich mit dem Vornamen angeredet wurde.
    Â»Ist dir aufgefallen, dass der Chef von einem
roten Zweig
gesprochen hat?«, fragte Moritz.
    Â»Ja, klar! Was sollte das?«
    Sie war froh, dass Moritz dieses Thema ansprach.
    Â»Er hat irgendeine Schwäche und verwechselt ständig Sprichwörter und Redewendungen. Keine Ahnung, woher das kommt. Da muss man auf alles gefasst sein.«
    Er machte mit seinem Zeigefinger eine drehende Bewegung am Kopf, was wohl besagen sollte, dass diesbezüglich bei Dr. Klose eine Schraube locker saß. »Als ich hier angefangen habe, hat er mich einmal angeschrien und gemeint, dass ich die Katze im Dorf lassen soll.«
    Olivia musste lachen.
    Â»Ja, so hab ich auch reagiert. Ich konnte mich kaum halten vor Lachen. Das hat dem Chef aber nicht geschmeckt.«
    Schließlich erreichten sie das Ende des Flures. Moritz stieß eine Tür auf und hielt sie offen, bis Olivia ihr neues Büro betreten hatte.
    Â»Hereinspaziert in die gute Stube!«
    Der Raum war ungewöhnlich groß, sehr modern eingerichtet und durch eine Glaswand unterteilt. Das Büro hätte sehr schön sein können, hätte da nicht ein gewisses Chaos geherrscht – insbesondere auf Moritz’ Schreibtisch. Der war gar nicht mehr als solcher zu erkennen. Links im Raum befand sich eine Sitzecke, im rechten Teil standen sich zwei riesige Schreibtische direkt gegenüber. Olivias Blick schweifte über die beiden Schreibtische, ihr war sofort klar, welcher von beiden der ihrige war.
    Auf der fast leeren Platte, die angesichts von Moritz’ wildem Chaos wie eine Insel aus dem Ozean ragte, Stand ein hübsches neues Notebook und wartete auf sie. Olivias Herz tat einen Sprung, sie brannte geradezu darauf, ihre Hände auf die Tastatur zu legen.
    Dann blickte sie weiter im Zimmer umher. Nicht nur auf Moritz’ Schreibtisch stapelten sich Akten über Akten, sondern auf jeder freien Stellfläche, überall lagen Kugelschreiber und sonstige Büromaterialien herum und mittendrin unzählige Plastikflaschen. Wahrscheinlich befand sich hier ein Vermögen – allein schon, wenn man die Coke-Zero-Flaschen rechnete.
    Coke Zero? Glaubte er wirklich an diesen Werbegag? Er sollte sich besser von Fruchtsäften ernähren. Und außerdem: Wo ist die Kaffeemaschine?
    Olivia ließ sich in ihren Stuhl fallen und blinzelte in das Sonnenlicht, das durch das Fenster fiel. Ernsthafte Zweifel daran, ob der Schritt nach Mannheim richtig gewesen war, überfielen sie. Jetzt hatte sie einen Chef, der stark an ihrer Kompetenz zweifelte, ihr selbst war es fast peinlich über den Gang zu laufen und ihr neuer Partner schien auch nicht gerade über die neue Kollegin erfreut zu sein, die künftig mit ihm ermitteln sollte.
    Die Stille wurde ihr allmählich unangenehm. Doch gerade als sie ein Gespräch mit Moritz anfangen wollte, flog die Tür in weitem Bogen auf und ein kleiner, dunkelhaariger Mann Mitte dreißig betrat den Raum.
    Â»Ich wollte mir mal die neue Kollegin anschauen, von der jeder spricht!«, begrüßte Fatih Üstbas, der deutschtürkische Gerichtsmediziner, Olivia.
    Â»Von der jeder spricht?« Olivia war zusammengezuckt. »Das ist korrekt! Dr.med. Fatih Üstbas, ich leite das Team Gerichtsmedizin/Mord«, stellte sich Fatih mit einer kleinen Verbeugung vor. Er sprach ein gestochen klares Deutsch.
    So wie er spricht, ist er wahrscheinlich aus Hannover
. Fatih war um einiges kleiner als Moritz. Er trug einen perfekt sitzenden hellgrauen Anzug samt dunkler Krawatte und dazu eine Hornbrille. Zudem musste er frisches Parfüm aufgelegt haben, denn seit er das Zimmer betreten hatte, durchzog ein süßlicher Geruch den Raum.
    Moritz beeilte sich zu sagen: »Was die Kollegen betrifft. Die einen freuen sich, dass du einen Fehlalarm ausgelöst hast und die anderen –«, er hielt inne und formulierte den Satz in Gedanken neu »und die anderen sind der Meinung, dass wir eine gutaussehende neue Kollegin haben«.
    Â»Und

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