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Wut im Quadrat - Mannheim-Krimi

Wut im Quadrat - Mannheim-Krimi

Titel: Wut im Quadrat - Mannheim-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. Braun Telefonbuchverlage GmbH & Co. KG
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nickte.
    Â»Außerdem ist hier niemand! Bei uns am Strand sind immer viele Leute«, beschwerte sich Luise.
    Â»Das ist doch gut so. Dann können wir uns jetzt in aller Ruhe einen Picknickplatz suchen.« Sie bemühte sich gute Miene zum bösen Spiel zu machen und die Kinder zu beschwichtigen.
    Vanessa nahm noch die Decke aus dem Auto und schloss es dann ab.
    Â»Kommt ihr?«
    Sie blickte sich um und sah nur ihre beiden Nichten. Marcel entdeckte sie am Ufer, er flippte gerade Steine in den Rhein. Sie nahm Luise und Ira an der Hand und ging zu ihm.
    Â»Macht Spaß, ne?«, fragte sie Marcel.
    Der Junge nickte.
    Â»Komm besser vom Ufer weg. Hier ist die Strömung zu stark. Und jetzt erkläre ich dir mal, was wir hier im Strandbad so alles machen können.«
    Â»Schau mal, die Bäume sind im Wasser. Cool!«, riefen ihre beiden Nichten gleichzeitig und deuteten auf zwei Buchen, die einen halben Meter unter Wasser standen. Ira und Luise folgten dem Beispiel ihres älteren Bruders, ergriffen ein Paar Steine und schleuderten sie ins Wasser. Währenddessen erzählte Vanessa Marcel, wie sie als Kind immer hierherkam und was man hier abgesehen vom Sandburgenbauen alles tun konnte.
    Da sie wegen des Hochwassers nicht an ihren Lieblingsplatz konnten, musste sich Vanessa etwas einfallen lassen. Sie kannte noch eine andere schöne Stelle, die aber weiter hinten lag. Nach kurzer Überlegung gingen sie am Ufer entlang dorthin.
    Luise und Ira lachten und eilten voraus. In einiger Entfernung blieben sie am Ufer stehen und machten es ihrem Bruder nach. Doch sie taten sich schwer damit, Steine in das Wasser des Rheins zu flippen, und Marcel lachte.
    Â»Rennt nicht zu weit weg!«, rief Vanessa ihnen nach.
    Â»Ich helf dir aufpassen«, unterstützte ihr Neffe sie, »auf die Kleinen muss man immer aufpassen.«
    Die beiden beschleunigten ihre Schritte und holten die Nichten schnell wieder ein.
    Â»Folgt mir nach!«, rief Vanessa ihnen zu. Ira und Luise liefen ihrer Tante einige Meter hinterher, blieben aber bald wieder stehen und suchten sich neue Steine für den Rhein. Vanessa und Marcel unterhielten sich, weshalb es ihnen nicht weiter auffiel.
    Während des Gesprächs zog Marcel sein Handy aus der Tasche und präsentierte es seiner Tante. Er hatte es nach langem Bitten und Betteln zu seinem zwölften Geburtstag geschenkt bekommen und war ungeheuer stolz auf sein erstes eigenes Handy. Enthusiastisch berichtete er, welche technischen Möglichkeiten es bot. Vanessa konnte seine Begeisterung nicht teilen, ihrer Meinung nach war er viel zu jung für so etwas.
    Nach einiger Zeit verließen sie das Ufer und gingen einen kleinen Waldweg entlang zu dem Platz, an dem Vanessa so gerne als Kind gewesen war. Während Marcel ihr irgendetwas von Megapixeln erzählte, schwelgte sie in Erinnerungen. Eine Weile hörte sie mit halbem Ohr zu, dann fielen ihr ihre Nichten wieder ein.
    Â»Ira! Luise! Kommt her!« Vanessa wurde plötzlich bewusst, dass die beiden lange nicht mehr gehört hatte. Sie schaute sich um und spähte den Waldweg zurück. Da irgendwo in der Ferne, das musste Luise sein. Und für einen kurzen Moment glaubte sie, Iras rotes Kleid aufblitzen zu sehen.
    Â»Ira! Luise! Kommt sofort hierher, sonst werde ich böse!« Sie versuchte sicher und streng zu klingen, obwohl sie innerlich unruhig wurde.
    Â»Luise! Ira!«
    Von den Mädchen kam keine Reaktion.
    Die Kinder wussten eigentlich, dass sie sich nicht entfernen durften, aber es lag in ihrer Verantwortung, dafür zu sorgen, dass sie sich auch tatsächlich an die Spielregeln hielten.
    Vanessa warf Marcel einen unruhigen Blick zu, doch der schien ihre Sorge nicht zu verstehen, dafür war er noch zu jung.
    Vielleicht bilde ich mir das alles nur ein. Aber wenn man bedenkt, was heute alles passieren kann
.
    Angst stieg in ihr hoch und schnürte ihr die Kehle zu. Sie bekam Panik. Was war mit ihren Nichten los?
    Â»Ich schau nach den Mädchen! Du läufst mir mit dem Picknickkorb langsam hinterher.«
    Â»Ich kann hier warten«, wollte Marcel verhandeln.
    Â»Nein, du läufst mir hinterher!«
    Der strenge Blick Vanessas sagte ihm, dass jetzt nicht die Zeit für Kräftemessen war.
    In diesem Moment drang ein markerschütternder Schrei durch den Wald. Vanessa gefror das Blut in den Adern. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, rannte sie los. Sie scherte sich nicht um die Wurzeln,

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