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Wut im Quadrat - Mannheim-Krimi

Wut im Quadrat - Mannheim-Krimi

Titel: Wut im Quadrat - Mannheim-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. Braun Telefonbuchverlage GmbH & Co. KG
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die beiden gesehen hast, dann hatte der Täter genügend Zeit zu entkommen. In dem Moment, in dem du an der S-Bahn angekommen bist, war der Täter fast schon auf dem Parkplatz.«
    Olivia nickte.
    Moritz wollte nachsehen, wer ihn angerufen hatte, doch in diesem Moment klingelte Olivias Handy. Es dauerte eine Weile, bis sie aus dem Overall geschlüpft war und das Telefon in ihren Händen hielt. Es war Dr.Klose.
    Â»Kriminalpolizei Mannheim. Kriminalhauptkommissarin von Sassen. Ja, bitte?«, meldete sich Olivia zum ersten Mal.
    Â»Warum geht Kommissar Martin nicht an sein Telefon?«, antwortete Dr. Klose mit einer Frage und ohne sich vorzustellen.
    Â»Ich weiß nicht«, log Olivia und grinste Moritz an.
    Â»Wo stecken Sie? Wir haben eine Leiche.«
    Â»Wir sind unterwegs«, gab Olivia Bescheid.
    Mein Gott, wo bin ich hier nur hingeraten. In Mannheim passiert wohl dauernd etwas
.

    Olivia saß am Steuer ihres Dienstwagens. Sie flog förmlich über die Straßen Mannheims in Richtung Strandbad Neckarau. Dabei ließ sie sich von Moritz durch ein Industriegebiet leiten, in dem alle erdenklichen Fastfood-Ketten, Supermärkte und Elektronikhersteller ihre Niederlassungen hatten. Es erinnerte sie ein wenig an ihr Jahr an einer US-Highschool, das sie in Charleston, South Carolina, verbracht hatte. Auch dort gab es – wie wahrscheinlich vielerorts in den USA – eine lange Straße mit allerlei Geschäften und riesigen Parkplätzen davor. Genauso sah es ihrer Meinung nach in Neckarau aus. Fatih war mit seinen Untersuchungen noch nicht fertig gewesen und im Rangierbahnhof geblieben. Moritz hatte einen Kollegen hingeschickt, der ihn wenig später abholen sollte. Inzwischen kümmerte sich Fatihs Team bereits am Strandbad um die aufgefundene Leiche. Auf diese Weise würde Dr. Klose keinen Verdacht schöpfen und ihr geheimer Ausflug zum Rangierbahnhof unbemerkt bleiben. Zumindest hofften die drei das.
    Nach den letzten Häusern Neckaraus folgte eine große Schrebergartensiedlung, das Aufeld. Hier hatten viele Privatpersonen und Vereine kleinere und größere Grundstücke. Olivia schüttelte es. In Berlin hatte sie mehrfach mit Morden zu tun gehabt, bei denen die Ermittlungen sie in die unterschiedlichsten Schrebergartensiedlungen führten, in der Hauptstadt boten die Schrebergärten einen perfekten Unterschlupf.
    Nach dem Aufeld ging es direkt in einen Wald, der in der sogenannten Rheinschleife lag: der Waldpark. Die Straße führte quer hindurch, und bereits nach wenigen Minuten waren sie am Strandbad angekommen. Die Mannheimer waren sehr gern hier, auch wenn manche zweifelten, ob man wirklich im Rhein baden sollte, immerhin ragten am gegenüberliegenden Ufer gewaltige Industrieschornsteine in die Höhe, die einen daran erinnerten, dass der Fluss nicht nur ein Naturparadies war. Doch für einen Tag Urlaubsgefühle reichte das Standbad allemal, zumal dessen gastronomischer Betrieb in den letzten Jahren auf Vordermann gebracht worden war.
    Olivia hätte sich gewünscht, während der Fahrt etwas mehr mit Moritz zu sprechen. Doch nachdem er kurz aufgetaut schien, schwieg er nun wieder und war ganz in Gedanken. Sie wollte ihn nicht nerven und beließ es beim Schweigen.
    Es war kein wirklich sonniger Tag, dennoch hatten die Temperaturen einige Mannheimer dazu veranlasst, den Tag am Rhein zu verbringen. Gerade in den letzten Minuten kamen immer wieder neue Badegäste. Die meisten von ihnen hatten sich an einem Fleck nahe dem Ufer versammelt, der gerade von einigen Polizisten abgesperrt wurde.
    Olivia und Moritz stiegen aus dem Dienstwagen und steuerten auf die Menschenmenge zu. Die Kollegen waren bereits im Einsatz und versuchten, die Neugierigen zurückzudrängen. Fatihs Spurensicherer hatten mit ihrer Arbeit begonnen. Dr. Klose stand in der Mitte und gestikulierte hektisch.
    Â»Unsere erste gemeinsame Leiche, Durchlaucht«, sagte Moritz verschmitzt.
    Wie romantisch und charmant du doch sein kannst, Moritz Martin!
    Â»Vielleicht ist es ja auch schon die zweite«, entgegnete sie laut.
    Moritz nickte kurz.
    Mit einer Geste deutete Olivia ihm an, dass er vor ihr gehen sollte. Die beiden bahnten sich ihren Weg zur Leiche, die von der Spurensicherung schon entsprechend präpariert worden war. Dr. Klose stand an der Seite und sprach mit einem Kollegen. Als er Moritz und Olivia erblickte, ließ er von ihm ab und ging genervt auf seine

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