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Wut im Quadrat - Mannheim-Krimi

Wut im Quadrat - Mannheim-Krimi

Titel: Wut im Quadrat - Mannheim-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. Braun Telefonbuchverlage GmbH & Co. KG
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Neubau eines Zweckgebäudes.«
    Â»Oh ja, das kenn ich«, beeilte sich Olivia zu sagen und wollte von Berlin erzählen, aber Vanessa war so richtig in Schwung gekommen und redete schon weiter.
    Â»Aus dieser Initiative ist das Kulturzentrum Alte Feuerwache entstanden, das im Lauf der Zeit für viele Musiker zu einer neuen Heimat geworden ist, denn hier gibt es zum Beispiel genug Proberäume, wo man keine Nachbarn stört. Es kommen viele Gäste aus der ganzen Region hierher, die Alte Feuerwache ist mittlerweile ein angesagter Veranstaltungsort. Und was vielleicht das Beste ist: Die Rettung der Feuerwache ist quasi zu einer Initialzündung für ganz viele weitere Kulturinitiativen in Mannheim geworden.« Vanessa reckte stolz das Kinn empor und grinste. »Aus der Arbeiterstadt an Rhein und Neckar ist damit eine attraktive Kultur- und Musikstadt geworden, das wirst du schon noch merken.«
    Auf dem Programm des heutigen Abends stand der Poetry Slam »Word Up«, der regelmäßig unter der Woche in der Feuerwache stattfand. Olivia hatte vor Jahren einmal in Berlin einen Poetry Slam besucht, war mit der Szene aber nicht vertraut und freute sich auf die Veranstaltung.
    Am Eingang gab Olivia ihre Tasche ab, dann betraten beide die Alte Feuerwache durch den Garderobenbereich. Noch deutlich war der Innenraum eines alten Spritzenhauses zu erkennen. Vor 100 Jahren hatten hier wohl die alten Feuerwehrfahrzeuge und Gerätschaften nebeneinander gestanden und auf ihren Einsatz gewartet. Die Säulen, die die Decke stützten, markierten gleichzeitig die einzelnen Stellplätze für die früheren Wagen. Heute waren die Tore zugemauert, der Innenraum renoviert und als Veranstaltungsort eingerichtet. Olivia konnte die Geschichte des Gebäudes aber dennoch erahnen.
    Der Raum war schon ziemlich gefüllt. Olivia wunderte sich, dass ein Poetry Slam unter der Woche so viele Zuschauer anzog.
    Â»Das ist halt Mannheim, hier sind alle an Kultur und Musik interessiert«, schwärmte Vanessa.
    Die beiden fanden in der linken Ecke noch Sitzplätze, von denen aus man auf die Bühne sehen konnte, auch wenn man recht eng saß.
    Aber hey, immerhin ein Sitzplatz, das ist allemal besser als auf dem Boden!
    Sie lauschten den ersten Auftritten und amüsierten sich köstlich dabei. Einer der Slampoeten sprach über das Erwachsenwerden und vor allem über das Alter, ein anderer über das Missverhältnis von Freiheit und Beziehung. Beide konnten Lacher auf ihre Seite ziehen.
    Â»Sie lecken sich gegenseitig Camembert-Spitzen von der Nase. Gleichzeitig –«, hörte Olivia gerade noch den Auftretenden sagen, bevor das Publikum vor Lachen tobte. Nach dem Auftritt dankte ihm das Publikum die etwa fünfminütige Unterhaltung mit tosendem Applaus. Während der Veranstaltung fiel Olivias Blick plötzlich auf Moritz, der ganz hinten an der Bar lehnte und mit einem Mädchen sprach, das kaum 19 Jahre alt sein konnte.
    Was macht der denn mit dem Kind!?!
    Olivia war verunsichert. Zum einen hätte sie ihren Kollegen hier nicht vermutet, zum anderen wirkte er immer wie ein Einzelgänger, dass er mit einem Mädchen ausging, das halb so alt war wie er, fand sie mehr als merkwürdig.
    Damit hast du alle Pluspunkte wieder verspielt, Moritz Martin!
    Eigentlich wollte Olivia ihn für den Rest des Abends ignorieren, doch das konnte sie nicht. Immer wieder musste sie zu Moritz schauen, und immer wieder war er gerade innig in das Gespräch mit dem Mädchen verwickelt. Als die Veranstaltung zu Ende war, passte sie sehr darauf auf, ihm nicht über den Weg zu laufen, weswegen sie Vanessa in ein Gespräch verwickelte, bis sich die Feuerwache so weit geleert hatte, dass die Zuschauerzahl überschaubar war.
    Keine Spur von Moritz. Wir können gehen
.
    Am Ausgang schlug Vanessa vor, Olivia nach Hause zu fahren, und diese nahm das Angebot dankend an.
    Vanessa hatte ihr Auto in dem Parkhaus Stehen, das unmittelbar neben der Feuerwache lag. Offensichtlich waren sie ganz alleine in dem Parkhaus, außer ihren Schritten, die lautstark hallten, war nichts zu hören oder zu sehen. Plötzlich fiel Olivia ein, dass sie ihre Tasche vergessen hatte. Sie eilte schnell zum Eingang der Feuerwache zurück, während Vanessa ihr Auto holte, um sich mit Olivia an der Ausfahrt des Parkhauses wieder zu treffen.
    Die Feuerwache hatte sich mittlerweile so gut wie geleert, nur vereinzelt

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