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Wut im Quadrat - Mannheim-Krimi

Wut im Quadrat - Mannheim-Krimi

Titel: Wut im Quadrat - Mannheim-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. Braun Telefonbuchverlage GmbH & Co. KG
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notierte sich die Uhrzeit.
    Â»Was ist dann passiert?«, bohrte Moritz weiter nach.
    Â»Genau genommen ist zunächst gar nichts passiert. Wir dachten, dass sich die Entführer melden würden, um eine neue Übergabe auszumachen. Aber nichts geschah. Wir saßen den ganzen Montag im Wohnzimmer und haben gewartet, es war schrecklich. All die Zeit über hatten wir Sorge, dass sie Lukas etwas antun würden.«
    Â»Warum sind Sie nicht zur Polizei?«
    Â»Die Entführer hatten ausdrücklich gesagt, dass wir das nicht dürften. Sie drohten uns regelrecht.«
    Â»Sie sagten heute Morgen, dass es eine männliche Stimme und eine weibliche Stimme gegeben habe. Wann haben Sie denn mit wem gesprochen?«, wollte Moritz wissen. »Freitags war nur der Mann am Telefon. Von der Frau wurde ich das erste Mal am Dienstag angerufen.«
    Â»Warum sind Sie dann doch zur Polizei gegangen?« forschte Olivia nach.
    Â»Ich war von Anfang an dafür, die Polizei einzuschalten. Zunächst hab ich mich von meinem Mann überzeugen lassen, weil er meinte, er würde das mit der Übergabe schon hinbekommen. Als das eben beim ersten Mal nicht klappte, gab es für mich keinen Grund mehr, nicht zur Polizei zu gehen. Außerdem will ich wissen, wer meinem Kind so etwas angetan hat.«
    Â»Und Ihr Mann?«
    Â»Mein Mann war auch bei der zweiten Übergabe gegen das Einschalten der Polizei. Er hat sich mit Händen und Füßen dagegen gewehrt.«
    Â»Frau Lehmann, wo ist Ihr Mann jetzt?«
    Â»Ich weiß es nicht. Wir haben uns gestern Abend gestritten. Seither habe ich keinen Kontakt mehr zu ihm gehabt.« »Danke, Frau Lehmann, das war es erst einmal. Sie haben uns sehr geholfen«, beendete Olivia das Gespräch.
    Die beiden Kommissare nahmen Thomas Lehmanns Daten auf und leiteten eine Großfahndung nach ihm ein. Als sie alles organisiert hatten, gingen sie zum Auto zurück. Moritz stieg auf der Beifahrerseite ein, Olivia schwang sich hinter das Steuer und fuhr mit quietschenden Reifen davon.
    Â»Du willst wissen, wo Steffi Groß ist?«, fragte sie und blickte zu Moritz.
    Â»Dort, wo sich im Moment auch Lehmann befindet.« Olivia nickte.
    Â»Lass sein Handy orten. Wir müssen uns beeilen.«
    Sie gab noch mehr Gas.

    Â»Ich knall dich ab, Alter, wenn du nicht tust, was ich dir sage. Verstanden?«
    Ã„ngstlich gehorchte Thomas Lehmann Steffi Groß, die über die Wucht ihrer eigenen Worte erschrak. Sie hatte ihre Waffe unter der Jacke versteckt und ihn von seinem Büro mit dem Fahrstuhl in die Tiefgarage gebracht. Auf den wenigen Metern vom Büro zum Fahrstuhl war ihnen zwar jemand begegnet, doch Thomas hatte brav ihren Anweisungen gehorcht.
    Â»Wie konnte so ein Feigling meinen Andreas ermorden?«, fragte sie sich insgeheim. Sie war aber dennoch froh, dass er keinen Widerstand leistete.
    Ihren Wagen hatte sie geschickt in der Tiefgarage neben dem Ausgang des Fahrstuhls geparkt, damit sie nicht Gefahr lief, lange mit Thomas durch die Tiefgarage laufen zu müssen und eventuell doch entdeckt zu werden. Glücklicherweise war es noch sehr früh am Morgen und ruhig. Bei ihrem Auto angekommen zwang sie ihn in den Kofferraum ihres Kleinwagens. Widerwillig stieg Thomas hinein. Sie befahl ihm, ihr die Hände entgegenzustrecken, Thomas gehorchte zitternd. Als Krankenschwester daran gewöhnt, etwas in der einen Hand zu halten und gleichzeitig mit der anderen Hand etwas zu tun, ließ sie die Handschellen über seinen Handgelenken zuschnappen, ohne die Pistole wegzulegen.
    Â»Ich bezahle Ihnen, was Sie wollen.«
    Â»Ich habe Ihren Sohn freigelassen. Geld spielt keine Rolle mehr.«
    Â»Lukas ist frei?«
    Thomas traten Tränen in die Augen. Seit Tagen hatte er seine Gefühle verdrängt, er hatte stark sein und die Angelegenheit kühl und vernunftbetont regeln wollen, doch nun brachen alle Dämme. Eine Mischung aus Freude über die gute Nachricht und Angst davor, was die Frau mit ihm vorhatte, überwältigte ihn.
    Â»Sie sind die Frau des Entführers?«
    Â»Ich bin die Frau des Toten.«
    Â»Stillhalten!«
    Steffi zog eine Spritze aus der Tasche.
    Â»Was?«
    Thomas bekam es mehr denn je mit der Angst zu tun. Jetzt begann er sich zu wehren und trat Steffi mit dem linken Fuß in die Magengegend. Sie zuckte für einen Augenblick zusammen, dann holte sie aus und jagte ihm die Spritze durch die Hose in den Oberschenkel.

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