Wut im Quadrat - Mannheim-Krimi
war Dr. Klose. »Frau von Sassen? Wir haben die Wohnung von Steffi Groà durchsucht, dort war sie nicht. Ich gebe Ihnen nun grünes Licht für den Zugriff im Krankenhaus, falls sie dort ist. Ansonsten läuft die GroÃfahndung nach ihr und Thomas Lehmann.«
»Alles klar. Ich habe verstanden, Herr Klose.«
»Und â«
»Ja?«
»Viel Glück. Seien Sie vorsichtig!«
»Bin ich.«
Olivia legte auf. Sie lief zum Einsatzwagen, gab die letzten Anweisungen durch und legte ein Headset an, über das sie mit Moritz verbunden war.
»Hörst du mich?«, fragte sie.
»Laut und deutlich, Prinzessin.«
»Ich geh nun zur Pforte und frage nach, ob Steffi heute hier aufgetaucht ist und ob man sie irgendwie orten kann.«
»Ja, mach das. Bin gleich auf ihrer Station. Vielleicht ist sie ja dort oder wurde zumindest dort gesehen.«
»Und denk dran, ich kann alles mithören!«, scherzte sie. »Ich habe doch keine Geheimnisse, Hochwohlgeborene.« Olivia lief zur Pforte und wies sich dort als Kommissarin der Kriminalpolizei aus. Die Frau an der Pforte reagierte sofort nervös und ängstlich, wahrscheinlich hatte sie noch nie mit der Kriminalpolizei zu tun gehabt. Olivia lieà sie daher im Dunkeln über ihr Vorhaben und fragte sie nur, ob sie im System erkennen könne, ob Steffi Groà heute ihren Dienst angetreten hat.
»Ãhm, weià ich nicht«, entgegnete die Frau, »ich bin nur die Vertretung und heute das erste Mal hier.«
»Schauen Sie mal bitte nach.«
Die Frau nickte ängstlich.
»Soll ich niemanden verständigen?«
»Nein, schauen Sie einfach mal nach«, bat Olivia.
Während Olivia auf die Frau an der Pforte wartete, hörte sie über das Headset, wie Moritz sich durch die Stationen fragte und schlieÃlich jemand fand, der ihm sagen konnte, wo genau Steffi Groà arbeitete. Er rannte keuchend zu der betreffenden Station.
Etwas mehr Sport würde meinem Kollegen guttun
.
»Ich weiÃ, was du jetzt denkst«, hörte Olivia ihren Kollegen über das Headset sagen, »spar dir den Kommentar.«
»Alles klar. Aber morgen fahren wir mit dem Fahrrad zur Arbeit«, erwiderte Olivia so laut, dass die Frau an der Pforte verwirrt aufschaute, weil sie nicht begriff, mit wem die Kommissarin gerade sprach. Moritz lachte im Hintergrund.
»Vergiss die Alte. Sie muss nicht weitersuchen. Ich bin auf Steffis Station. Station B.«
»Gut.«
Olivia nickte der Frau, die noch immer ängstlich auf den Computerbildschirm schaute, schnell zu und rannte los.
Thomas kämpfte darum, das Bewusstsein nicht zu verlieren. Er starrte auf die Infusion, durch die tröpfchenweise das Gift in seinen Körper drang, das in wenigen Minuten seine Atmung lähmen würde.
»Denk an deine Sünden«, hatte sie zu ihm gesagt. Er fühlte sich jedoch nicht sündig.
Der Mord, er war einfach so geschehen. Thomas versuchte sich einmal mehr zurückzuversetzen und daran zu denken, wie er sich letzte Sonntagnacht gefühlt und warum er das getan hatte. Er verstand sich selbst nicht mehr.
Immer wieder verlieÃen ihn die Kräfte, und er musste seine Augen schlieÃen. Zur stark wirkte noch das Betäubungsmittel. Als er die Augen wieder öffnete, stand Steffi Groà direkt über ihm. So sah sie also aus, seine Mörderin. Nie hätte er sich träumen lassen, dass sein Leben einmal auf diese Weise zu Ende gehen würde. Er hatte noch so viel vorgehabt. Langsam entglitten die Bilder seiner Träume seinem Geiste, die Angst wurde übermächtig. »Wie viele Minuten bleiben mir wohl noch?«, fragte er sich immer und immer wieder.
Moritz sprach mit einem Krankenpfleger, der ihm Auskunft über Steffi geben konnte. Sie war am Morgen verspätet zum Dienst erschienen und hatte etwas unausgeschlafen gewirkt, ihren Dienst aber wie gewohnt angetreten. Mehr konnte der Pfleger nicht berichten. Moritz wollte wissen, ob sie irgendwo auf der Station sei.
»Höchstwahrscheinlich«, antwortete der Pfleger, »wo soll sie denn sonst sein?«
Der Kommissar bat ihn, die Station nach ihr abzusuchen, er müsse sie dringend sprechen. Der Pfleger nickte. Er lief den Gang entlang, blickte kurz in alle Räume und musste feststellen, dass Steffi nicht da war.
»Keine Ahnung, wo sie ist, hier jedenfalls nicht«, stellte er fest.
»Das habe ich vermutet. Können Sie sie irgendwie
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