Wut im Quadrat - Mannheim-Krimi
Geräte und Kisten herum. Licht fiel nur durch die Gitter, die oberhalb des Fensters angebracht waren. Er befand sich also vermutlich in einem Kellerraum.
Er fragte sich, wie er wohl hierhergekommen sei und allmählich dämmerte ihm, was am Morgen passiert war. Eine Frau war in seinem Büro aufgetaucht und hatte ihn entführt. Sie muss ihm ein Mittel verpasst haben, dessen war er sich sicher, denn so richtig wach wurde er nicht. Dunkel erinnerte er sich an ein kurzes Gerangel und einen Schmerz am Oberschenkel, dann hatte er das Bild einer Spritze vor sich.
Für einen Moment schloss er die Augen, und es kostete ihn viel Kraft, sie danach wieder zu öffnen. Vorsichtig schaute er an sich hinunter und sah, dass er auf eine Bahre geschnallt war. Deshalb konnte er sich also nicht bewegen. Er versuchte an den Schnallen zu rütteln, doch es war hoffnungslos. Alleine die Augen aufzuhalten, kostete seine ganze Kraft, daran, dass er sich aus seiner Fesslung losreiÃen konnte, war nicht zu denken.
Er versuchte sich zu erinnern, wie die Frau ausgesehen und was sie von ihm gewollt hatte, musste aber feststellen, dass er nicht imstande war, einen klaren Gedanken zu fassen. »Das verdammte Betäubungsmittel«, fluchte er. Entkräftet schloss er die Augen und döste eine Weile vor sich hin, bis er merkte, wie jemand die Tür öffnete und zu ihm trat.
»Sind Sie wach?«
Das war die Frau, die ihn entführt hatte, dessen war er sich jetzt, wo er sie hörte, sicher. Aber was wollte sie von ihm? Erst als er sprechen wollte, merkte er, dass er geknebelt war.
»Hallo. Aufwachen!«
Er öffnete langsam die Augen und drehte seinen Kopf in Richtung der Stimme, die er vernahm.
»Sehr gut so!«
Die Frau kramte an seinem Lager herum. Er konnte nicht sehen, was sie tat, dazu hätte er seinen Kopf heben müssen. »Ich gebe Ihnen nun ein Mittel, mit dem Sie sich gleich besser fühlen werden. Einen Moment.«
Steffi zog eine Spritze auf, setzte sie an und drückte die Flüssigkeit durch eine Braunüle, die sie ihm offensichtlich gelegt hatte, als er noch bewusstlos gewesen war. In der Tat fühlte sich Thomas gleich ein wenig wacher. Nun konnte er die Augen offen halten und besser an sich nach unten sehen. Er war mit mehreren Schnallen auf der Bahre festgezurrt, im linken Arm hatte er eine Infusion liegen. Bewegen konnte er sich kaum.
»Was, was wollen Sie?«
»Ich will, dass Sie sterben.«
Thomas bekam Angst. Plötzlich schwitzte er am ganzen Körper. Er versuchte seine Muskeln anzuspannen und sich breitzumachen, damit die Schnallen, die ihn hielten, vielleicht aufsprangen. Schnell musste er feststellen, dass es vergeblich war.
»Geben Sie sich keine Mühe, ich hab die Situation unter Kontrolle. Wenn Sie zu wild werden, jage ich wieder ein paar Beruhigungsmittel durch die Kanüle. Allerdings würde ich das gerne vermeiden, denn nun müssen Sie mir genau zuhören. Alles klar?«
Thomas sah sie fragend an.
»Du hast Andreas erstickt, und deshalb sollst du auch ersticken. Auge um Auge, Zahn um Zahn. Das ist nur gerecht.«
Sie entfernte sich von der Bahre.
»In deinen letzten dreiÃig Minuten solltest du an deine Sünden denken. Wie du Andreas aus seiner Wohnung gemobbt hast. Wie du sein Leben ruiniert hast. Und wie du ihn getötet hast.«
Thomas riss die Augen auf. Ãngstlich und flehend sah er Steffi an. Als er die Kälte in ihren Augen entdeckte, versuchte er zu schreien. Doch der Knebel war zu fest.
»Das Serum, das nun in dein Blut läuft, wird deine Atmung lähmen. Langsam, aber sicher wirst du ersticken.« Thomas versuchte, sich ein letztes Mal zu wehren, doch er war zu kraftlos und die Schnallen saÃen zu fest. Durch seine heftigen Bewegungen verrutschte ein Teil seines Hemdes und die linke Schulter lag frei. Steffi warf einen Blick darauf. Sie war erstaunt, dass ein Schnösel wie Lehmann tätowiert war. Deshalb schaute sie ein zweites Mal hin und erkannte etwas, das sie verwirrte. Vorsichtig schob sie mit ihren Fingern das Hemd zur Seite. Sie erschrak. Andreas hatte eine ähnliche Tätowierung gehabt.
»Die Outsiders.«
Olivia lieà das Theresienkrankenhaus groÃräumig absperren, Steffi sollte keine Möglichkeiten zur Flucht haben. Vor dem Gebäude besprach sie mit dem Einsatzleiter, wie der Zugriff erfolgen sollte, dann legte sie eine schusssichere Weste an. Ihr Handy klingelte. Es
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