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Wyoming 2 - Wildes Herz

Titel: Wyoming 2 - Wildes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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verabscheuungswürdig benommen haben. « Er schnitt eine Grimasse, aber sie war noch nicht fertig mit ihm. »Gestatten Sie mir daher, Ihnen ein langes und ereignisloses Leben zu wünschen - und mögen Sie aus schierer Langeweile tot umfallen. Guten Abend, Gentlemen. «
    Ohne einen von beiden auch nur noch eines Blickes zu würdigen, schwang sie ein Bein über Colts unbequemes Sattelhorn. Sie versuchte gar nicht erst, die Steigbügel zu finden, da die auf seine langen Beine und nicht auf ihre eingestellt waren. Aber trotz ihrer unsicheren Balance überlegte sie es sich nicht anders. Sie ritt davon.
    Colt rührte sich nicht vom Fleck, und das brachte Angel dazu beiläufig zu äußern: »Sie wird sich das Genick brechen, wenn sie auf diesem Pferd im Damensitz weiterreitet. «
    »Sie reitet immer so. «
    »Du hast nicht gerade den üblichen Sattel. «
    Colt fluchte tonlos, ehe er schrie: »Komm sofort zurück, Herzogin! «
    Natürlich beachtete sie ihn nicht. Aber er rührte sich immer noch nicht vom Fleck, um ihr zu folgen. Er stieß statt dessen einen schrillen Ruf aus und wartete, bis er sie fluchen hörte, als sein Pferd kehrtmachte. Das Pferd blieb in der Tat stehen und drehte um, aber statt zu fluchen, glitt die Herzogin lautlos vom Sattel. Dann hörte Colt einen schrillen Pfiff, den er schon einmal gehört hatte, aber inzwischen fast vergessen hatte, und ihr Hengst rannte ihn fast um, als das Tier ihrem Ruf folgte.
    Er fluchte das Blaue vom Himmel herunter, als er dem Appaloosa entgegenlief und nur zu gut wußte, daß ihr Tier sie schon eher erreichen würde - und diesen Blitz, den sie als Pferd bezeichnete, würde er niemals einholen können. Angel ließ sich Zeit, ehe er aufstieg und ihnen folgte und dabei still in sich hineinlachte.
Kapitel34
    »Ich hoffe, dir ist klar, daß ich um zehn Jahre gealtert bin. «
    »Ich glaube, jünger bin ich davon auch nicht gerade geworden, teilte Jocelyn der Gräfin mit, als sie sich tiefer in die kleine Wanne sinken ließ, die in ihrem gemeinsamen Zimmer aufgestellt worden war.
    »Wenn ich doch nur... «
    »O Vana, hör bitte, bitte, endlich auf, dir Vorwürfe zu machen. Niemand hätte wissen können, was für ein wahrhaft abscheulicher Mann sich unter all diesem Charme verborgen hat. Colt hat nicht geahnt, wozu er fähig war, und er wußte, das Dryden ein Taugenichts war. «
    »Also, mich freut es, daß dieser nette Angel ihn um die Ecke gebracht hat, mich freut es wirklich. Das war das Mindeste, was er verdient hatte. «
    »Nett? Angel? « brachte Jocelyn erstickt heraus. »Dieser Mann... «
    »Hat dich gerettet, meine Liebe. «
    »Auf Kosten meines Seelenfriedens! «
    Die Gräfin schnalzte mit der Zunge. »Du darfst die Mittel nicht so kleinlich sehen. Was zählt, ist das Endergebnis. «
    »Colt war da«, hob Jocelyn verdrossen hervor. »Er hätte nicht zugelassen, daß jemand mich anrührt. «
    »Aber das hat sein Freund nicht gewußt. Sein Freund hat sein Leben aufs Spiel gesetzt, um dich entgegen aller Wahrscheinlichkeit dort rauszuholen. «
    »Sein Freund hat mich überhaupt erst dort hingebracht! « gab Jocelyn zurück. Sie fand, sie hätte sich jetzt genug angehört. »Und dazu ließe sich noch sagen, daß sein Freund mir mit keinem Wort zu verstehen gegeben hat, daß er sein Freund ist. Und jetzt kein Wort mehr über diesen abscheulichen Kerl. Colt hat das ganz richtig gesehen. Er hätte ihn kurz und klein schlagen sollen. «
    Vanessa zog die Augenbrauen hoch. »Was soll das heißen, Jocelyn? «
    »Das soll heißen, daß er nicht mehr aufgestanden wäre Du weißt schon, die Eingeweide über den Boden verteilt und alles, was dazugehört. «
    Vanessa legte die Stirn in Falten, denn sie ging davon aus, daß Jocelyn nur sarkastisch war. »Ich finde das gar nicht komisch, meine Liebe. «
    »Es sollte auch kein Witz sein. «
    »Ach so... nun ja... «
    Jocelyn wartete, doch mit ihrer letzten Äußerung hatte sie Vanessa entschieden zum Schweigen gebracht. Sie wandte sich ihrer Stickerei mit so schnellen und ingrimmigen Stichen zu, daß sie wahrscheinlich alles wieder auftrennen mußte. Jocelyn entspannte sich in der kleinen Wanne, so gut es eben ging, und schloß die Augen. Es war ihre erste Gelegenheit, sich wieder einmal wirklich zu entspannen seit Longnose Glück gehabt hatte - oder doch fast Glück gehabt hätte.
    Sie wollte nicht daran denken, wie knapp sie diesmal entkommen war, und es paßte ihr auch nicht, daß sie sich jetzt ein Bild von diesem abscheulichen Mann

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