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Wyoming 2 - Wildes Herz

Titel: Wyoming 2 - Wildes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Gelegenheit dazu bieten würde. Er konnte absolut nicht wissen, ob es Angel gelungen war, sich den Halunken anzuschließen, und auch nicht, wie viele andere Männer Longnose in der Zwischenzeit hinzugezogen hat. «
    Vanessa verteidigte plötzlich Colt? Jocelyn wollte wirklich nicht wissen, wohin das noch führen sollte. Und doch freute es sie aus irgendwelchen Gründen, ein Loblied auf Colt zu hören, insbesondere aus dem Mund ihrer Freundin.
    »Tja, er ist mir nie wie ein Mann vorgekommen, der sich besorgt seine Chancen ausrechnet. « Dann trat ein verschmitztes Lächeln in Jocelyns Augen. »Glaubst du, daß könnte etwas mit seiner Abstammung zu tun haben? Schließlich haben sich die meisten dieser Geschichten, die wir über die Indianer gehört haben, darum gedreht, daß sie in kleinen Zahlen große Scharen von Siedlern angegriffen haben. « Jocelyn mußte gewaltsam das breite Grinsen zurückhalten, das ihre Mundwinkel zu verziehen drohte, als sie sah, mit welchem finsteren Gesicht Vanessa auf ihre Beobachtung reagierte.
    »Ich glaube, dahinter steckt nichts weiter als Mut«, be-
    harrte Vanessa.
    Das wurde ja immer schöner. Wenn die Gräfin so weiter machte, würde Colt noch zum Heiratskandidaten. Wenn er einen sechsten Sinn besaß, sollte er jetzt schon schleunigst
    das Weite gesucht haben.
    »Ich frage mich, warum Babette nicht mehr Wasser bringt. «
    »Komm mir nicht vom Thema ab«, schalt Vanessa sie aus. »Nein, keineswegs. Ich habe nie an Colts Mut gezweifelt,
    Vana. Vielleicht an seinem gesunden Menschenverstand, aber nie an seinem Mut. «
    »Warum bittest du Colt dann nicht, sich um Longnose zu kümmern? «
    Das war es also. Jocelyn hatte von Anfang an gewußt, daß es ihr nicht gefallen würde. Damals nach der Schlägerei hatte sie sich so miserabel benommen, daß sie Colt nie mehr um etwas bitten konnte, und schon gar nicht darum, sein Leben einmal mehr für sie aufs Spiel zu setzen.
    »Jetzt nennst du ihn also >Colt<, weil du endlich einen Verwendungszweck für ihn gefunden hast? «
    Vanessa besaß den Anstand, einen verlegenen Eindruck zu machen. »Ich habe nie behauptet, er sei uns nicht nützlich, meine Liebe, sondern nur, daß der Zweck, zu dem du ihn benutzt hast, erfüllt ist. «
    »Mir paßt das Wort >benutzen< nicht. Ihm ist es verhaßt. «
    »Was? «
    »Er ist schon zur Genüge benutzt worden, Vana. «
    »Aber diesmal geht es doch um etwas ganz anderes. «
    »Ich bezweifle, daß er es so sehen würde. Außerdem habe ich ihn schon an dem Tag, als wir uns kennengelernt haben, gefragt, ob ich ihn dafür engagieren könnte, Longnose zu finden und ihn an die Behörden zu übergeben. Er hat es abgelehnt. «
    »Das war noch, bevor er ein intimeres Interesse an dir gefaßt hat«, hob Vanessa hervor.
    Glut stieg in Jocelyns Wangen auf und vertrieb die Kälte des abkühlenden Wassers, das sie bisher hatte frösteln lassen. »Ich würde unsere intimen Kontakte nie als Druckmittel gegen ihn einsetzen! «
    »Ich wollte dir damit nicht vorschlagen... «
    »Ach, nein? «
    Einen Moment lang schwiegen beide, Jocelyn erbost, Vanessa zerknirscht.
    »Es tut mir leid«, sagte Vanessa schließlich. »Es ist nur einfach so, daß ich mir große Sorgen um dich mache. So erfolgreich wie diesmal war Longnose noch nie. Der Mann hat so oft Schnitzer gemacht, daß ich fürchte, ich hatte schon ange-gefangen, in ihm nur einen unfähigen Stümper zu sehen, der
    keine ernsthafte Bedrohung darstellt, sondern nur lästig ist. Das hat sich jedoch als ein Irrtum herausgestellt, seit wir in diese Wildnis gekommen sind, die anscheinend in ihren Bewohnern die schlechtesten Eigenschaften aufblühen läßt. «»Oder auch die besten. «
    »Ja, sicher... wenn du Colt nicht noch mehr zur Last fallen willst, dann verstehe ich das natürlich. Manche Männer kommen auf die absurde Idee, wenn man sie um etwas bittet, können sie zur Entschädigung dafür alles verlangen, was sie wollen, und ich brauche dir wohl kaum zu sagen, was sie meistens fordern. «
    »Nein, das weiß ich selbst. « Jocelyn nickte weise. »Ein Abendessen. «
    »Nein, meine Liebe«, setzte Vanessa an, doch dann sah sie den spöttischen Glanz in diesen grünen Augen und wußte, daß ihr verziehen worden war. »Ja, wirklich, ein Abendessen... für manche Männer wäre das wohl das große Los. Ist dir aufgefallen, auf wie vielen Speisegaststätten im Westen das Schild prangt: >Hausmacherkost     Sie

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