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Wyoming 2 - Wildes Herz

Titel: Wyoming 2 - Wildes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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machen konnte. Aber sie mußte zugeben, daß Angel in einer Hinsicht recht gehabt hatte. Ganz gleich, wie sehr es sie bedrückte, sich an das Gesicht des Engländers zu erinnern, war es doch nur zu ihrem Vorteil, daß sie jetzt wußte, wie er aussah.
    Als sie in jener Nacht das Rennen begonnen hatte, um Colt abzuhängen, war sie schon nach kurzer Zeit auf ihre Männer gestoßen, aber damit hatte sie schon fast gerechnet, als sie verblüfft festgestellt hatte, daß sie auf der Hauptstraße war. Angel hatte sie wirklich zielstrebig und von Anfang an zu ihren Leuten zurückgebracht. Colt war dicht hinter ihr gewesen, und er war so wütend gewesen, daß sie erwartet hatte, er würde ihr eine Szene machen, doch er hatte lediglich zu ihr gesagt: »Jemand sollte dein Temperament zügeln. «
    Später erfuhr sie dann, daß Colt der einzige gewesen war, der den Schuß gehört hatte, mit dem Dryden zur Strecke gebracht worden war. Daher hatte er sie auch so schnell finden können. Als sie nicht um die übliche Zeit zurückgekommen war, hatten sich ihre Männer auf die Suche nach ihr gemacht, aber sie waren gezwungen gewesen, ihre Fährte in die Berge zu verfolgen, und Angel hatte wieder einmal recht gehabt - es waren keine Spurenleser unter ihnen.
    Maura Dryden, oder wie auch immer sie in Wirklichkeit heißen mochte, war verschwunden, als sie ins Lager zurück kehrten. Vanessa war davon ausgegangen, daß sie ein Pferd gestohlen hatte und noch bei Tageslicht aufgebrochen war, aber sie konnte es nicht mit Sicherheit sagen. Sie und
    die anderen Frauen waren zu besorgt gewesen, und nie niemand hatte darauf geachtet. Aber der Schluß lag nah, daß Maura in Panik aufgebrochen sein mußte, als Miles nicht zu rückgekehrt war um von Jocelyns >Unfall< zu berichten, wie er es geplant hatte. Sie mußte davon ausgehen, daß er entweder sie sitzengelassen hatte oder daß etwas schiefgegangen war. In beiden Fällen war es das Klügste, nicht dazubleiben und sich Gewißheit zu verschaffen.
    Jocelyn wäre nicht überrascht gewesen, wenn sie sich irgendwo in Sante Fe versteckt gehalten hätte, aber vielleicht auch in der Stadt, um die sie einen Bogen gemacht hatten. Sie glaubte nicht, daß die Frau aus dieser Gegend verschwinden würde, solange sie nicht erfahren hatte, was aus ihrem Liebhaber geworden war. Was aus Maura würde, interessierte sie nicht besonders, solange sie diese Frau nur nie Wiedersehen müßte.
    Auf Colts Vorschlag hin waren sie schnurstracks nach Santa Fe geritten und hatten auf dem Weg nur kurz Rast gemacht, um die Pferde verschnaufen zu lassen. Es war nicht angenehm gewesen, in den Kutschen zu schlafen, aber sie hatten die alte Stadt in der Hälfte der Zeit erreicht, und wahrscheinlich suchte der Engländer sie und Angel immer noch in den Bergen. Diese Eile war nicht wirklich notwendig gewesen. Mit seiner kleinen Schar hätte er sie nicht angegriffen. Aber ihnen bot sich die Gelegenheit, ihn wieder einmal abzuhängen. Sie konnten jetzt vom Weg abbiegen, per Bahn Weiterreisen oder sich sogar von ihm überholen lassen.
    Aber bisher war noch keine Entscheidung getroffen worden. Jocelyn hoffte auf eine Gelegenheit, die weiteren Schritte mit Colt besprechen zu können, doch der letzte Zusammenstoß mit Longnose hatte nichts an seinen Gewohnheiten geändert. Seit diesem Zwischenfall hatte sie ihn nicht mehr zu sehen bekommen.
    »Weißt du, eins muß ich wohl zugeben: Unser Reiseführer hat sich in diesen Unannehmlichkeiten sehr gut gehalten. «
    Jocelyn riß die Augen auf. Lieber Gott, hatte Vanessa die ganze Zeit daran herum gegrübelt? Wenn ja, dann war sie wahrscheinlich zu einem Schluß gekommen, der Jocelyn bestimmt nicht gefallen würde.
    »Das fand ich auch«, stimmte Jocelyn ihr zögernd zu - zumindest, bis er ohne jeden ersichtlichen Grund wieder wütend auf mich war, fügte sie in Gedanken hinzu.
    »Mich hat doch recht beeindruckt, wie er deine Verfolgung aufgenommen hat«, fuhr Vanessa fort, »ohne erst kostbare
    Zeit zu vergeuden und Hilfe zu holen, obwohl er nicht wußte, was er vorfindet, wenn er auf dich stößt. «
    »Er wußte, daß Angel dort sein würde. «
    »Nein, selbst das konnte er nicht mit Sicherheit wissen, wenn du es dir noch einmal überlegst. Als er in der Nacht nach Benson zurückgeritten ist, in der wir ganz in der Nähe der Stadt unser Lager aufgeschlagen hatten, und dort seinen Freund getroffen hat, hat er ihn lediglich gebeten, sich dem Engländer zur Verfügung zu stellen, falls sich eine

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