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Wyoming 2 - Wildes Herz

Titel: Wyoming 2 - Wildes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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zwar höllisch schnell.
    Er tat es genau in dem Augenblick, in dem die Zeltplane sich wieder hob und das Dienstmädchen den Cognac auf einem silbernen Tablett brachte. »Meine Damen«, war alles, was er im Gehen noch sagte, doch auf dem Weg nahm er dem verblüfften Mädchen die Flasche ab. Das war wenigstens etwas, was er sich ohne Schuldbewußtsein von Jocelyn nehmen konnte, und genau das hatte er heute nacht verdammt nötig.

Kapitel18
    In den nächsten Tagen bekam Jocelyn nichts von Colt zu sehen, doch andere konnten ihr versichern, daß er sie nicht im Stich gelassen hatte. Er war ganz einfach schon verschwunden, wenn sie erwachte, und er kehrte erst zurück, wenn sie sich abends hingelegt hatte. Es war nicht unverständlich, daß sie sich während seiner langen Abwesenheit Sorgen um ihn machte, während sie mitten durch das Land der Apachen zogen, aber es war doch ungewöhnlich. Sie hatte in den letzten drei Jahren viel Grund zur Sorge gehabt, aber seit Edward hatte ihre Sorge nicht mehr einem bestimmten Mann gegolten.
    Als Colt eines Nachmittags auftauchte und an die Spitze der Kolonne ritt, war Jocelyn nicht die einzige, die das Gefühl hatte, dafür müsse es einen speziellen Grund geben. Es war typisch für ihn, daß er ihnen keine Erklärung dafür gab. Colt
    Thunder dazu zu bringen, daß er einem von sich aus Informationen gab, war schwieriger, als in dieser dürren Steppe Wasser zu finden. Und wenn sie nicht bereits geahnt hätte, daß ihre Männer eine klare Abneigung gegen ihn gefaßt hatten, dann hätte es ihr der Umstand bewiesen, daß nicht einer von ihnen seine Neugier befriedigte, indem er ihn fragte.
    Sie hätte es selbst tun können. Dazu hätte sie nur ihre Stimme ein wenig anheben müssen, denn sie saß neben dem Kutscher auf dem Kutschbock, und Vanessa machte einen Mittagsschlaf. Zwei Sekunden lang spielte sie mit dem Gedanken, aber sie hatte einen flüchtigen Blick in sein Gesicht werfen können, als er angeritten Kam, und er hatte, offen gesagt, nie unnahbarer gewirkt.
    Unwillkürlich war sie besorgt, denn sie spürte, daß bald etwas passieren würde, vor allem, wenn sie auf Colts starren Rücken blickte. Er ritt immer noch voraus, aber es dauerte noch eine halbe Stunde, bis das angespannte Warten sein Ende fand.
    Kurz vor ihnen lag eine Kuppe, die man bestenfalls als einen Hügel bezeichnen konnte, und auf der unbedeutenden Erhebung standen drei Pferde mit Reitern. In dem Moment, in dem das kleine Grüppchen zu sehen war, hielten Jocelyns vorderste Wachen an, doch als Colt weiterritt, bedeutete sie ihnen, ihm zu folgen. Die Fremden waren bisher noch nicht zu erkennen, und sie taten auch nichts, sondern saßen nur da und warteten das Näherkommen der Reiter ab. Wenn es Longnose war... Jocelyn wünschte fast, er wäre es. Um einen der prägnantesten Ausdrücke aus dieser Gegend zu entlehnen - dieser >Showdown< war längst überfällig.
    Nein, dieses Glück war ihr nicht vergönnt. Als sie näher kamen, wurde deutlich, daß sie es erstmals mit echten indianischen Ureinwohnern zu tun bekommen sollten, aber als sie noch näher kamen, stellte sich heraus, daß die hier nicht zu der friedlichen Sorte gehörten, nicht mit all diesen Patronengurten, die manche schlicht als Gürtel benutzten, andere dagegen als Schultergurt um die Brust geschlungen hatten. Es bestand dennoch kein Anlaß zu echter Panik, jedenfalls nicht, solange es nur so wenige waren. Schon allein ihre Wachen waren ihnen zahlenmäßig weit überlegen. Trotzdem hielt Jocelyn den Atem an, als die Indianer langsam einer nach dem anderen den Hügel hinunterritten und eine Richtung einschlugen, die zeigte, daß sie ihnen den Weg abschneiden würden.
    Diesmal griff Colt in die Zügel, und alle anderen folgten sofort seinem Beispiel. Im nächsten Moment tauchte Sir Parker neben ihm auf, und sie wechselten ein paar Worte miteinander; dann ritt Colt voraus, um mit den Indianern zu reden.
    Pearson, der heute die vorderste Kutsche lenkte, beugte sich zu Jocelyn vor und flüsterte: »Ich dachte, diese Kerle seien geschickte Bogenschützen. «
    Sie erkannte, was ihn zu dieser Bemerkung veranlaßte, denn kein einziger Pfeil und kein Bogen waren zu sehen. »Wir leben in moderneren Zeiten, Mr. Pearson. Es ist nicht erstaunlich, daß sie die Büchse für eine praktischere Waffe halten, um... Wild zu erlegen. «
    »Wild ist in dieser Gegend ziemlich rar. Ob sie von uns etwas zu essen haben wollen, was meinen Sie? «
    »Kann sein, aber vielleicht

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