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Wyoming 2 - Wildes Herz

Titel: Wyoming 2 - Wildes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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uns zu einem späteren Zeitpunkt anzugreifen, dann werde ich es natürlich tun. Ich bringe meine Leute nicht unnötig in Gefahr. «
    Er schüttelte langsam den Kopf. »Daraus wird nichts werden. Ihr Anführer hat sich den Hengst in den Kopf gesetzt. Ein Pferd wie dieses würde sein Prestige in den Augen seiner Gefolgsleute derart steigern, daß er bereit ist zu sterben, um dieses Pferd an sich zu bringen. Aber ich werde Ihnen einen Vorschlag machen. Wenn es mir gelingt, sie loszuwerden, und Sie keines Ihrer Pferde eingebüßt haben... «
    »Soll das heißen, daß Sie von Anfang an eine andere Lösung parat hatten, wie wir aus diesem Dilemma kommen, sie aber bisher noch nicht erwähnt haben? «
    »Das könnte man vermutlich sagen. Aber ich tue es nicht umsonst, Herzogin. Es kostet Sie... «
    »Das kann doch nicht Ihr Ernst sein! « schnaubte sie. »Nach allem, was ich Ihnen bereits zahle... «
    »... ein Fohlen von einer Ihrer Stuten... das heißt, falls Ihr Hengst die Fohlen gezeugt hat, die sie im Moment tragen. «
    Einen Moment lang starrte sie ihn nur an. Sie wunderte sich, wie er wissen konnte, daß die Stuten bereits trächtig mit ihrem zukünftigen Zuchtbestand waren, obwohl sie erst im Frühjahr Fohlen werfen würden. Aber noch viel mehr erstaunte sie seine Dreistigkeit. Er konnte diese Indianer nicht einfach im Rahmen seines Jobs loswerden, oder? Nein, das wäre zu großzügig gewesen. Dieser verdammte Erpresser.
    »Das ist das Geschäft, das Sie mir vorschlagen? « fragte sie gepreßt. »Diese Apachen verschwinden und werden uns nicht mehr lästig, und dafür bekommen Sie ein Fohlen von Sir George? « Als er nickte, fügte sie hinzu: »Wie wollen Sie die Indianer eigentlich dazu bringen zu verschwinden? «
    »Das ist meine Angelegenheit, Herzogin. Sind wir handelseinig? «
    »Da Sie mir keine andere Wahl lassen... «
    »Gut«, warf er ein und wirkte jetzt ungeduldig. »Sorgen Sie dafür, daß Ihre Männer hierbleiben, und ich würde Vorschlagen, daß Sie und die anderen Frauen in den Kutschen bleiben und nicht zusehen. «
    Nicht zusehen? »Wobei nicht zusehen? « fragte sie, aber er hatte sich bereits zu seinem Pferd umgedreht und hörte sie nicht oder zog es vor, ihr nicht zu antworten. So oder so war sie zu verärgert, um ihn noch einmal zu fragen.
    Langsam lief sie zur Kutsche zurück und wollte sich gerade wieder Vanessa zugesellen, die offenbar immer noch schlief, da sie sich noch nicht nach dem Grund für ihr Anhalten erkundigt hatte. Dann blieb Jocelyn stehen und ärgerte sich noch mehr, als sie merkte, daß sie genau das tat, was Colt ihr befohlen hatte.
    Sie ging um die Kutsche herum auf die Schattenseite und blieb dort stehen, weil sie sehen wollte, wie lange Colt brauchte, um die Indianer zum Gehen zu bewegen. Wenn sie bedachte, was es sie kostete, hoffte sie, daß er den ganzen Nachmittag dafür brauchen würde. Aber es dauerte nur wenige Minuten, bis Colt wieder kehrtmachte.
    Jocelyn zog die Schultern hoch. So einfach ging das? Dieser nichtsnutzige, miese Opportunist! Aber nein, er ritt nur die halbe Strecke zurück. Und einer der Indianer folgte ihm und stieg gleichzeitig mit ihm ab, etwa zwanzig Meter von den beiden beteiligten Parteien entfernt.
    Sie wollten es also unter vier Augen besprechen? Gut so. Sie erkannte, daß das vorteilhaft für Colt war. Wahrscheinlich würde er gewisse unfeine Drohungen ausstoßen. Schließlich war er wesentlich größer als der Apache und breiter gebaut. Der reinrassige Indianer war eher klein und drahtig und wirkte fast unterernährt.
    Aber sie redeten nicht weiter. Der Apache, dessen bloße, kantige Knie zwischen seinen hohen, weichen Lederstiefeln und einem vergilbten Tuch herausschauten, das ihm bis auf die Schenkel hing, legte seine Büchse ab. Sein weites, langärmeliges Baumwollhemd mußte er in einem Laden gekauft oder eingetauscht haben, und er trug nur einen einzigen Patronengurt auf den Hüften, in dem ein Messer mit einer langen Klinge steckte. Da er jetzt näher gekommen war, bemerkte Jocelyn außerdem, daß seine Haut wesentlich dunkler war als Colts, und daß er sein Haar wesentlich kürzer trug. Es reichte kaum bis auf die Schultern und wurde von einem roten Stirnband gehalten. Wenn er auch noch so klein sein mochte, wirkte er doch äußerst bedrohlich, als er dastand und darauf wartete, daß Colt ihm gegenüberträte.
    In der Zwischenzeit zog Colt seine Wildlederjacke aus. Jocelyn hatte es bisher nicht bemerkt, aber heute trug er außerdem ein

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