Wyoming 2 - Wildes Herz
gegen ihre Rippen. Schreien kam gar nicht in Frage. Vielleicht Stöhnen. Sie spürte jetzt schon das Verlangen zu stöhnen und mußte es bewußt unterdrücken, weil sie keinesfalls einen Laut von sich geben wollte, den er mißverstehen könnte, solange er nicht direkt vor ihr stünde.
Als er dastand, war die Gelegenheit verpaßt. Seine Finger flochten sich augenblicklich in ihr Haar, um ihren Kopf nach hinten zu biegen, und er hielt sie so fest, daß sie ihm nicht entkommen konnte, als sich sein Mund auf ihre Lippen senkte. Wie sie erwartet hatte, war sein Kuß brutal und von einem Verlangen durchdrungen, das zu lange unterdrückt worden war, sengend, schmerzend und heftig.
Doch Jocelyn konnte verstehen, welche Gefühle dahintersteckten, oder zumindest glaubte sie das. Falls Vanessa recht hatte, war Colt wahrscheinlich im Moment wütend auf sie, weil sie ihm die Selbstbeherrschung geraubt hatte, aber noch wütender auf sich selbst, weil er es zugelassen hatte. Jetzt lag es an ihr, diese Wut zu bändigen, ehe sie noch rasender würde.
Sie stemmte verzweifelt ihre Hände gegen seine Brust, bis er den Kopf hob. Er ließ sogar eine Hand sinken, und sie konnte ein wenig von ihm zurückweichen. Die andere Hand blieb liegen, wo sie war, und seine Finger gruben sich in ihr Haar. Solange sie nicht versuchte, sich allzuweit von ihm zu entfernen, tat es nicht weh. Aber sie wußte, daß er sie jeden Moment wieder an sich zerren konnte und daß er ihnen nur eine kurze Atempause gestattete.
Ihr Atem ging keuchend, und statt ruhiger zu werden, beschleunigte er sich nur, als sie sah, wie seine Augen aus nächster Nähe über ihren Körper glitten. Als sie etwas sagen wollte, irgend etwas, was die wachsende Spannung in ihr hätte lindern können, ahnte er es, ehe er ihr ins Gesicht gesehen hatte, und mit einem Kopfschütteln brachte er sie davon ab.
»Jetzt nicht, Herzogin. « Eine Warnung schwang in seiner Stimme mit. »Sie haben die Gelegenheit verpaßt. «
Sie schluckte schwer, und nur, weil sein Blick immer noch nicht auf ihr Gesicht fiel, brachte sie die Worte heraus. »Dann sag Jocelyn zu mir. «
In dem Moment begriff Colt, daß sie ihn begehrte. Er blickte sie an, um sich eine Bestätigung dafür zu holen, und dort sah er es - nicht etwa Angst oder Grauen oder auch nur Ablehnung, sondern lediglich Unsicherheit, und ihre Augen drückten ihre Erregung aus. Diese Erkenntnis hatte auf ihn die Wirkung von Whiskey, den man in glühende Flammen gießt. Er stöhnte und griff wieder nach ihr, und seine Hand zitterte, als sie sich auf ihre Wange legte, über ihren Hals hinunterglitt und dann auf ihrer Brust liegenblieb. Dort konnte er ihren rasenden Herzschlag spüren.
Jocelyn stieß einen Seufzer aus, da sie jetzt sicher war, daß sie nichts mehr zu fürchten hatte. Sie hielt ihm ihren Mund hin, und er nahm ihn genüßlich, nachdrücklich genug, um ihr Verlangen anzustacheln, und doch nicht so fest, daß sie es als beängstigend oder schmerzhaft empfunden hätte. Als sie sich jedoch dichter an ihn preßte und versuchte, ihre Arme um ihn zu schlingen, bemerkte sie, daß die Brutalität aus ihm gewichen war, nicht jedoch seine Ungeduld.
Colt wollte alles auf einmal tun, sie berühren, sie ansehen, sie schmecken. Er wollte jetzt schon in ihr sein. Gleichzeitig wollte er nicht auf die Freuden ihres Mundes verzichten. Er löste seine Lippen nicht von ihrem Mund, und der Kuß wurde zu einer sinnlichen Erkundung, während seine Daumen sich in den schmalen, gerafften Schultern ihres Nachthemds festhakten. Als seine Hände einmal über ihre Arme geglitten waren, hing das Gewand auf ihrer Taille. Er lehnte sich zurück, und was er sah, steigerte nur seine Ungeduld. Ihre Brüste waren klein, aber perfekt geformt, und die Brustwarzen waren fest und hatten sich aufgestellt, obwohl er sie noch nicht berührt hatte.
Das erstaunte ihn so sehr, daß er wieder in ihr Gesicht aufsah, und dort erwartete ihn die nächste Überraschung: Die Unsicherheit war verschwunden. Sie sah ihm fest in die Augen, und in ihrem Blick lag ein so unverhohlenes Verlangen, daß er seine Augen nicht von ihren losreißen konnte.
»Du willst mich. « Er sagte es voller Scheu und merkte gar nicht, daß er die Worte laut ausgesprochen hatte, bis er ihr geflüstertes »Ja« hörte und ihre Hände auf seiner Brust spürte. Ihre Finger versuchten, die Knöpfe seines Hemds zu öffnen.
Seine Hände wollten eilig beenden, was sie begonnen hatten, doch er hatte ebensowenig
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