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Wyoming 2 - Wildes Herz

Titel: Wyoming 2 - Wildes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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beiden abgelenkt, und währenddessen konnte der zweite zuschlagen. Das ist eine Strategie, die gegen einen Einzelnen meistens wirksam ist. «
    »Und die beiden Räuber? «
    »Sie wollen wirklich die unappetitlichen Einzelheiten hören? «
    »Colt! «
    Sie war bleich geworden, doch er sah es nicht. Ihr Verstummen, das auf diesen bekümmerten Ausruf folgte, ließ ihn sich erbarmen. «
    »Sie haben gekriegt, was sie selbst ausgeteilt haben, und nicht mehr. Aber ich habe einen Ihrer Reifröcke zerschnitten, um sie zu fesseln, ehe ich sie draußen in den Gang geworfen habe, damit sie Ihrem Robbie Gesellschaft leisten. Ich dachte, Sie hätten sicher nichts dagegen. Es ist unwahrscheinlich, daß sie vor morgen früh wieder zu sich kommen, aber Sie brauchen ohnehin einen Ersatz für die Wache vor Ihrer Tür, und derjenige kann sie dann auch gleich im Auge behalten, bis sie dem Sheriff übergeben werden können. « Es entstand eine lange Pause, ehe er sagte: »Sie hätten mehr Schutz gebraucht. «
    Gewöhnlich wurde sie besser bewacht, aber heute waren die Umstände außergewöhnlich gewesen, denn heute nacht hatte sie vorgehabt, einen Besucher zu empfangen, von dem nicht alle etwas erfahren sollten. Sie hatte eingewilligt, daß Robbie vor ihrer Tür Wache stand, weil Vanessa ihm ver-traute und glaubte, er würde für sich behalten, was er sähe. Aber keiner von ihnen war auf den Gedanken gekommen, die Wachen zu verstärken, als sich gezeigt hatte, daß die Umstände sich geändert hatten.
    Jocelyn versetzte es einen gewaltigen Schock, als ihr ihr früherer Plan wieder einfiel und sie feststellte, daß sich ihr Vorhaben erfüllt hatte. Colt war hier, in ihrem Zimmer. Sie waren allein miteinander. Und es war dazu gekommen, ohne daß er ihre Aufforderung erhalten hatte. Daher gab ihm nichts Anlaß, ihr andere Motive zu unterstellen. Gütiger Himmel, sie war immer noch für diese Rolle herausgeputzt, aber jetzt hatte sie nicht mehr das Schuldbewußtsein, das ihr Gewissensbisse und böse Ahnungen einbrockte, weil sie ihn bewußt hatte verführen wollen. Was auch geschah...
    Ehe ihr Herz bei diesem Gedanken schneller schlagen konnte, erkannte Jocelyn, daß gar nichts passieren würde, den Colt hatte sie noch kein einziges Mal angesehen, seit sie in das schwach beleuchtete Zimmer vorgedrungen waren. Und aus irgendwelchen Gründen wußte sie, daß er sie auch nicht ansehen würde. Fast hätte sie gelacht. Wenn sie jetzt etwas täte, um ihn dazu zu bringen, daß er sie ansähe, dann entspräche das doch wieder einem Versuch, ihn bewußt zu verführen. Damit mußte sie fertig werden. Heute nacht schien ganz einfach nicht die Nacht zu sein.
    »Wenn ich nur eine Wache vor meiner Tür hatte, dann war das indirekt Ihre Schuld, Colt. « Sie lächelte über diese Doppeldeutigkeit, auf die er unmöglich kommen konnte. Aber als sie sah, daß er brüsk die Schultern hochzog, als sie ihm die Schuld zuzuschieben versuchte, wurde sie schnell deutlicher. »Ich sagte indirekt. Es ist einfach eine Tatsache, daß ich mich soviel sicherer fühle, seit Sie sich uns angeschlossen haben, und deshalb bin ich in gewissen Vorsichtsmaßnahmen nachlässig geworden. Außerdem hatte ich das Gefühl, die Männer hätten es verdient, eine Nacht frei zu haben. «
    »Wozu zum Teufel ist diese Armee gut, mit der Sie sich umgeben, wenn die Männer sich nicht ungeachtet Ihrer Wünsche um Ihre Sicherheit sorgen? «
    Jetzt zog sie brüsk die Schultern hoch. »Sie haben vollkom-men recht. Wie dumm von mir, mich auf Ihre Fähigkeiten als Retter zu verlassen, bloß, weil Sie sie mir schon so oft und so zufriedenstellend vorgeführt haben! «
    »Dumm ist genau das richtige Wort! «
    Das war es also! Er konnte sie selbst dann nicht ansehen, wenn er sie anschrie.
    »Gute Nacht, Mr. Thunder. «
    Siedend sah sie zu, wie er die Hand wieder nach dem Türgriff ausstreckte und diesmal den Raum verließ und die Tür hinter sich zuschlug.
Kapitel23
    Kaum war Jocelyn allein, zerrte sie auch schon ihren Morgenmantel von ihren Schultern, preßte ihn in ihren Händen zusammen und warf ihn vor ihre Füße. Sie stand kurz davor, darauf herumzutrampeln. Dieser elendigliche, widerwärtige...
»Und wann zum Teufel werden Sie diese verdammte Tür abschließen? «
    Die >verdammte Tür<, die zur Diskussion stand, hatte sich wieder geöffnet, und Colt schnauzte sie an. Jocelyn beantwortete seine Frage nicht. Bei seinem plötzlichen Auftauchen hatte sie tief eingeatmet und schien von da an ganz

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