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Wyoming 2 - Wildes Herz

Titel: Wyoming 2 - Wildes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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«
    »Ich wollte damit nicht andeuten, daß er Longnose sein könnte, nur, daß er in seinen Diensten stehen könnte... ach, vergiß es. « Dann sagte sie plötzlich argwöhnisch: »Er sieht doch nicht zufällig außergewöhnlich gut aus, oder? «
    »Jetzt schau mich bloß nicht so an. Er ist wirklich eine geradezu umwerfende Erscheinung. Das heißt noch lange nicht, daß ich gehofft habe, er würde dich von deinem Halbblut ablenken, wenn ich ihn einlade, mit uns zu kommen. «
    »Nein, natürlich nicht«, erwiderte Jocelyn verärgert, denn offensichtlich war genau darin Vanessas Motiv zu suchen.
    Sie war nicht besser darin, jemandem etwas vorzumachen, als Jocelyn, oder zumindest konnte sie Jocelyn nichts vormachen. Es war an der Zeit, ihr zu sagen, wie überflüssig diese Machenschaften waren, und zu hoffen, daß sie ihr glaubte.
    »Ich habe nicht vor zuzulassen, daß sich die letzte Nacht wiederholt, Vana. «
    »Weiß er das? «
    »Er ist mehr oder weniger vergewaltigt worden... «
    »Wie bitte? «
    Jocelyn winkte ab. »Das Prinzip war dasselbe. Er mußte dazu gezwungen werden, oder etwa nicht? Verführt? Dazu gebracht werden, daß er die Selbstbeherrschung verliert und seine niederen Instinkte die Oberhand gewinnen, damit er machtlos ist, sich weiterhin zu widersetzen? Du scheinst zu vergessen, daß er nicht das Geringste mit mir zu tun haben wollte, daß ich ihm nachgelaufen bin und nicht er mir. Daher ist es unwahrscheinlich, daß er eine Wiederholung der vergangenen Nacht wünscht, Vana. Genaugenommen würde es mich sogar schrecklich wundern, wenn er heute nicht wütend wäre, und er wird entschlossen sein, sich nie mehr in eine solche Lage bringen zu lassen. «
    »Wenn die Würfel erst gefallen sind, können sich Haltungen ändern, meine Liebe. Wenn eine Sünde erst begangen ist, neigt der Mensch dazu, sich ihr haltlos hinzugeben, ehe er bußfertig ist. «
    »Ich bezweifle, daß sich das auf Colts Fall anwenden läßt. Und außerdem sagte ich bereits, daß ich nicht die Absicht habe, es noch einmal geschehen zu lassen. Mein Problem ist gelöst. Ich habe keine weitere Verwendung für einen Liebhaber. «
    So spricht eine Frau, die erst vor wenigen Stunden tiefe Befriedigung erfahren hat, dachte Vanessa. Aber sie wies nicht darauf hin, daß Jocelyns >Bedarf< mit der Zeit anderer Natur sein würde, daß der Körper, wenn er die Wonnen des Fleisches einmal gekostet hatte, dazu neigte, mehr davon zu verlangen.
    Statt dessen sagte sie: »Wenn der Kerl dich wieder haben will, meine Liebe, dann glaube ich nicht, daß dir viel anderes übrigbleibt. «
    Diese Voraussage ließ einen kleinen Schauer der Erregung in Jocelyns Magengrube aufkeimen, doch sie ignorierte ihn beharrlich. »Dann muß ich eben darauf achten, daß ich nie mehr mit ihm allein bin. Du kannst jetzt aufhören, dir Sorgen zu machen... «
    »Madame! « unterbrach sie Babette in dem Moment. Sie war so aufgeregt, daß sie das Zimmer betrat, ohne vorher anzuklopfen. »Alonzo besteht darauf, ich soll Ihnen sagen, daß Monsieur Thunder gerade auf der Straße zu dem Duell des Wilden Westens antritt. Er sagt, daß Sie das bestimmt wissen wollen. «
    »Zu was tritt er an? «
    Vanessa schnalzte mit der Zunge. »Ich glaube, sie meint das, was die Hutmacherin in Tombstone einen >Showdown< genannt hat, meine Liebe. Weißt du noch, als wir zugesehen haben, wie... Jocelyn, wag es nicht! « Doch die Herzogin war bereits aus dem Zimmer gestürzt.
Kapitel25
    Colt stand an dem langen Tresen, leerte sein Whiskeyglas und schenkte sich langsam aus der Flasche nach, die er dem Barkeeper schon vorher aus der Hand gerissen hatte. Das war jetzt der dritte Saloon, den er betreten hatte, seit er heute morgen das Hotel verlassen hatte, und eigentlich hätte er längst betrunken sein müssen. Er war es aber nicht. Seine Wut war so groß, daß der Whiskey seine Wirkung nicht tun konnte.
    Außerdem hielt es einen Mann nüchtern, Streit zu suchen, und er konnte nicht leugnen, daß er auf Streit aus war. Als er in den beiden ersten Saloons nichts weiter als böse Blicke ein-8efangen hatte, hatte er es mit dem hier probiert - und diesmal das große Los gezogen. Es war allerdings nicht das Los, auf das er gehofft hatte. Er brauchte etwas, um seiner Wut mit Fäusten Luft machen zu können, nicht etwa die Aufforderung, Blei durch die Luft fliegen zu lassen. Sein Glück war es, daß der einzige, der mit kämpferischen Worten etwas gegen seine Anwesenheit einzuwenden hatte, ein junger Mann war,

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