X-Wing 04 - Bacta-Piraten
verraten. Ich weiß immer noch nicht, ob Großvater Horn auch anderen corellianischen Jedifamilien beim Verstecken geholfen hat, aber wenn man eine von ihnen fand, waren auch die anderen in größerer Gefahr. Und mein Vater hat wirklich versucht, mir den Ehrenkodex der Jedi beizubringen. Er hat mich auch gelehrt, meinen Instinkten zu vertrauen, die kleine Anzeichen von irgendwelchen Talenten sein könnten, die ich vielleicht habe. Was mich wirklich stört, ist zu wissen, daß mein Vater zweifellos unglaublich stolz auf unser Erbe war. Er hätte es sicher liebend gern mit mir geteilt, und das hätte er auch getan, nachdem der Imperator tot war, aber Bossk hatte ihn schon umgebracht, bevor das passierte. Ich dachte allerdings, er hätte eine Möglichkeit gefunden, daß mir die Information doch noch übermittelt würde, wenn ihm etwas zustieß.«
»Und was ist mit deinem Großvater, Rostek Horn?«
»Er ist auf Corellia, und wegen des Diktats habe ich keine Möglichkeit, mich mit ihm in Verbindung zu setzen. Vielleicht könnte ich das tun, wenn das hier alles vorbei ist. Dennoch, ich hätte gern erlebt, daß mein Vater mir von seinem Vater erzählt.«
Pfeifer hupte.
Corran warf einen Blick auf den Monitor. »Pfeifer, was meinst du mit ›Du mußt nur noch fragen‹?« Der Droide zwitscherte ihn an.
»Aha, das erklärt sich also von selbst. Und was passiert, wenn ich frage?« Pfeifer pfiff eine Triumphmelodie. »Was will Pfeifer denn, Corran?«
»Eine Sekunde, Mirax.« Corran streckte die Hand aus und verfolgte mit dem Finger die Zeilen, die über den Monitor zogen. »Ich nehme an, ich sollte nicht überrascht sein, aber ich bin es. Mein Vater hat eine holographische Datei kodiert und sie in Pfeifer gelassen. Das hat er offenbar zu dem Zeitpunkt getan, als ich bei CorSec eintrat - obwohl Pfeifer sagt, die Botschaft sei schon erheblich früher aufgezeichnet worden -, für den Fall, daß ihm irgendwas zustößt. Pfeifer sagt, er hatte Anweisung, mir diese Datei jederzeit zugänglich zu machen, wenn ich danach fragte und das Codewort angeben könnte. Ich nehme an, dieses Codewort ist entweder Nejaa Halcyon oder der wahre Name meines Vaters, Valin Halcyon.«
Noch während Corran Mirax erklärte, was der Droide ihm erzählt hatte, überlief ihn ein Schauder. Er hatte das Gefühl, sein Vater strecke aus dem Grab die Hand aus, um ihn zu berühren, und er staunte darüber, daß Hal Horn bereits erwartet hatte, daß Corran irgendwann genug über sein Erbe erfahren würde, um diese Datei zu finden. Bevor er von Nejaa Halcyon gehört hatte, hätte Corran diese Voraussicht seines Vaters dem Glück oder dem Zufall zugeschrieben, aber er wußte, daß Jedi an beides nicht glaubten. Mein Vater wußte, daß ich diese Information eines Tages brauchen würde, also hat er dafür gesorgt, daß ich sie erhalte.
Diese Erkenntnis öffnete den Zugang zu einer ganzen weiteren Höhle von Hutts, von denen jeder einzelne ein Verbrecherkönig war. Corran dachte an Luke Skywalkers Angebot, sich zum Jediritter ausbilden zu lassen. Hat mein Vater diese Datei in der Hoffnung hinterlassen, daß ich genau das tun werde? Da die Datei schon lange vor der Bestätigung des Auftauchens eines neuen Jedi aufgezeichnet worden war, wußte Corran, daß sein Vater von diesem Angebot Skywalkers nichts hatte ahnen können. Oder doch? Und abgesehen davon, hatte sein Vater gehofft, daß seine Botschaft Corran motivieren würde, mehr über sein Erbe erfahren zu wollen? Der Droide zirpte fragend.
»Nein, Pfeifer, jetzt noch nicht. Wir haben jetzt nicht die Zeit dazu.«
»Warum nicht, Corran? Wir haben im Augenblick ohnehin nichts zu tun.«
»Weil ich nicht die Zeit habe, über alle Fragen nachzudenken, die sich ergeben könnten.« »Welche zum Beispiel?«
»Zum Beispiel, ob es wirklich richtig war, Luke Skywalkers Angebot abzulehnen. Vielleicht wird mir die Botschaft meines Vaters ja deutlich machen, daß ich unbedingt lernen sollte, ein Jediritter zu werden. Diese Entscheidung würde andere Entscheidungen nach sich ziehen, und einigen davon möchte ich mich jetzt nicht stellen - vor allem der, ob ich dich verlassen soll, um die Macht zu studieren. Meine anderen Verantwortlichkeiten - gegenüber der Staffel und was die Befreiung der Gefangenen angeht - machen eine solche Entscheidung ebenfalls schwierig. Und im Augenblick muß ich mich auf das konzentrieren können, was ich gerade tue.«
»Du wirst die Botschaft also nicht abspielen?«
Corran schüttelte den
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