X-Wing 04 - Bacta-Piraten
aus, daß man mit einem Sokhli-Lähmstock und einem Blaster erheblich besser zurechtkam. Lichtschwerter waren so gut wie unbekannt gewesen, solange das Imperium die Jediritter verfolgt und verleumdet hatte, aber nun, da Luke Skywalker als Held gefeiert wurde, hatten einige Leute eine gewisse Begeisterung dafür entwickelt. Es schien die Art Waffe zu sein, die jemand verwendete, der nicht wagte, einen Blaster zu tragen.
Das bewirkte, daß Corran sich mit seinem Schwert unbehaglich fühlte, aber andererseits war er auch stolz, daß er eines geerbt hatte. Das gab ihm das Recht, eines zu tragen. Zuerst war er der Ansicht gewesen, er würde damit seinen Großvater mißachten, aber schließlich war ihm klar geworden, daß Rostek Horn sein Leben und seinen Beruf aufs Spiel gesetzt hatte, um Nejaa Halcyons Frau und ihr Kind vor den Jedijägern des Imperiums zu schützen. Er hatte sie nicht nur dafür geschätzt, was sie waren, sondern auch die Erinnerung an seinen gefallenen Freund bewahrt. Ich glaube, Großvater würde sich freuen, wenn er mich mit diesem Lichtschwert sehen würde, und allein das genügt schon als Grund.
Corran schirmte die Augen mit der Hand ab, als er ins grelle Licht der Zwillingssonne trat. Gavin winkte ihn hinüber zum Landspeeder. Für Corran sah das Gefährt aus wie ein alter SoroSuub XP-38, aber das normalerweise kompakte, kegelförmige Fahrzeug war gewaltig modifiziert worden. Die Passagierkabine war nach vorn geschoben worden, um Raum für weitere Sitzplätze und Fracht zu schaffen. Verstörender als die Tatsache, daß dies die Linienführung verändert hatte, war allerdings, daß Corran unter dem Staub eine rosa- und bräunlichrote Farbschicht entdeckte.
Corran legte Gavin einen Arm um die Schultern. »Weißt du, die Wompratten, die du in solchen Dingern gejagt hast, mögen ja farbenblind sein, und dann ist es ihnen egal, wie dein Speeder aussieht, aber schau dir dieses Ding doch mal an!«
Gavin grinste müde und wand sich unter Corrans Arm weg. »Besser als zu Fuß gehen, was bei unserer Kriegskasse die andere Alternative war. Steig ein. Dieses Ding hier schafft immer noch dreihundert Klicks, trotz des Umbaus, und die Krayt-Drachen halten alles, was diese Farben hat, für unverdaulich. Wir werden in Null Komma nichts dort sein.«
Die Fahrt dauerte in Wirklichkeit eine halbe Standardstunde, die sich dank der endlosen Wüstenflächen in alle Ewigkeit zu ziehen schien. Wäre nicht die Staubwolke gewesen, die sie aufwirbelten, hätte Corran kaum einen Beweis dafür ausmachen können, daß sie sich tatsächlich irgendwohin bewegten. Die Berge der Jundland-Wüste wurden zu einem hitzeflimmernden Fleck am Horizont, und ansonsten gab es keine Möglichkeit, eine Himmelsrichtung von der anderen zu unterscheiden.
Trotz des Mangels an Schildern oder anderen Wegmarkierungen brachte Gavin sie problemlos zum Besitz seines Onkels. Der kurze Blick, den Corran von der Pulsarrochen aus auf Huffs Land geworfen hatte, hatte ihn nicht darauf vorbereiten können, wie es hier wirklich aussah. Von oben hatte es ziemlich durchschnittlich gewirkt - eine Abgrenzung umgab ein paar Gebäude, darunter einen hohen Turm. Vom Boden aus wurde deutlich, daß die Gebäude, die er gesehen hatte - vom Torbogen und dem Turm einmal abgesehen -, sich alle unterhalb der Planetenoberfläche befanden. Gavin brachte den Landspeeder neben mehreren anderen Fahrzeugen zum Stehen und führte Mirax und Corran dann eine Treppe hinab in den Haupthof des Geländes. Die weiße Farbe, mit der alles versehen war, machte das Licht noch blendender, aber Corran bemerkte auch, daß das Weiß viel weniger Sonnenenergie absorbierte - von der Tatooine, wenn man ihn fragte, ohnehin schon mehr abbekam als notwendig.
Eine schlanke grauhaarige Frau trat unter einem der Torbögen hervor und lächelte sofort. »Gavin Darklighter, du bist aber gewachsen!« Hinter ihr drängten sich mehrere Kinder nach draußen, von Kleinkindern bis zu neugierigen Zehnjährigen.
»Tante Lanal!« Gavin umarmte die Frau, dann ließ er sie wieder los und stellte sie und ein halbes Dutzend kleiner Vettern und Basen vor. Corran schüttelte allen die Hand, vergaß aber die meisten Namen sofort wieder.
Lanal erklärte, sie sei Huff Darklighters dritte Frau, und die Kinder seien alle ihre eigenen. »Biggs' Tod hat Huff aufgerüttelt. Er beschloß, mehr Kinder zu haben. Seine zweite Frau war daran nicht interessiert und verließ ihn. Dann hat Huff mich geheiratet.«
»Biggs' Mutter
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