X-Wing 06 - Operation Eiserne Faust
TIE-Begleitjägern brauchten keine weiteren Anweisungen. Ihre Aufgabe war einfach: Sie mußten mit der Bastion Schritt halten, während sich der alte Tanker Hullis näherte, und dann nach Osten zu dem zweiten Jägerstützpunkt abbiegen, den die Militärstreitkräfte von Halmad gerade bauten. Ihre Aufgabe bestand darin, den Tanker vor den Sternenjägern zu schützen, die mit Sicherheit aufsteigen würden, wenigstens lange genug, bis die Bastion sich dem Stützpunkt auf zwei oder drei Kilometer genähert hatte. Und dann möglichst weit entfernt sein, wenn Kell seine Kommeinheit aktivierte und die Bastion und den ganzen in ihr verbliebenen Treibstoff zur Explosion brachte. Zwei Minuten vor der Detonation würde Kell in sicherer Distanz von dem Shuttle Narra aus mit dem Stützpunkt Verbindung aufnehmen und die Evakuierung empfehlen. Ihr Ziel war die Vernichtung des Stützpunkts, nicht sinnloser Mord an dem dort stationierten Personal.
Das Nav-Programm lief jetzt, und Knirps und Kell standen auf.
Plötzlich leuchtete das Sensordisplay auf wie ein Feuerwerk. Kell und Knirps starrten ungläubig auf die Anzeigen, die aufrege Aktivität im Westen deuteten, und das gewaltige Signal aus dem Osten.
Kell ließ sich in den Sessel des Kommunikationsoffiziers fallen und aktivierte das Komm der Bastion. »Fünf an Eins, können Sie uns empfangen?«
Keine Antwort, nur das unheilverheißende Knistern der plötzlich überladenen Atmosphäre.
»Fünf an Eins, wir haben ein Problem. Können Sie empfangen?«
Unter den Flederfalken war jetzt an die Stelle der Meereswogen eine gelegentlich von Flüssen und Seen durchsetzte Waldlandschaft getreten. Wedge war sich sogar einigermaßen sicher, daß er einen Augenblick zuvor das Scharren eines Baumwipfels an der Unterseite seines Cockpits gehört hatte. Rings um ihn herum tanzten und hüpften die Jäger und Interceptors der Staffel auf und ab wie Kämpfer in einer Arena, während sie ihren Kurs dem Terrain anpaßten.
Der Anzeige des Entfernungsmessers nach waren sie noch zwanzig Sekunden von ihrem Zielpunkt entfernt. Zehn, fünf – und dann feuerten Face und Phanan, als der imperiale Stützpunkt vor Wedge auftauchte.
Es handelte sich um eine Landeplattform – eine lange, massiv gebaute Landefläche, sowohl für Shuttles als auch für Sternenjäger geeignet, die von zwei mächtigen Säulen getragen wurde, in denen sich Turbolifts und Mannschaftsquartiere befanden. Unter dem Landedeck verband ein überdachter Weg die beiden Säulen – und darüber hinaus pflegten imperiale Anlagen dieses Typs keinerlei sonstige Baulichkeiten aufzuweisen. Aber hier gab es, von den Baumwipfeln vor neugierigen Blicken aus dem Weltraum geschützt, ein zusätzliches, geschlossenes Hangardeck, das fast so groß wie das Landedeck darüber war.
Wedge registrierte diese Einzelheiten, ohne sich viel Zeit für die Analyse zu nehmen. Er richtete sein Zielgerät auf den Traktorstrahler der Landeplattform, der deutlich auf dem Deck zu erkennen war, und feuerte.
Dann hatte er das Ziel hinter sich gelassen und folgte Face in einem weiten Bogen zu einem zweiten Anflug.
»Gut geschossen, Flederfalken.« Das war die Reibeisenstimme, die Face sich zugelegt hatte.
»Führer, hier Vier. Wir treffen Schilde.«
»Vier, was sagst du da? Da waren keine Schilde.«
»Nicht beim Anflug, Sir. Die sind hochgefahren, als wir das Feuer eröffnet haben. Die Plattform hat keine, ich wiederhole, keine Schäden erlitten.«
Ihr Bogen war beinahe abgeschlossen, und es war offensichtlich, daß Dias Meldung richtig war: Die Landeplattform stand unversehrt da, und die Sensoren der Flederfalken zeigten jetzt Schilde an, die die Anlage schützten.
Dann kamen TIE-Jäger und Interceptors aus den Bäumen, etwa zwanzig an der Zahl, kamen aus allen Richtungen rings um die Flederfalken und die Landeplattform heraus.
Mehr als zwanzig. Eine zweite Welle TIEs war inzwischen erschienen. Ein Blick auf sein Sensordisplay zeigte Wedge, daß sie es mit sechsunddreißig Gegnern zu tun hatten, drei vollen Staffeln.
Dann war Shallas Stimme zu hören, selbst in der verzerrten Form sichtlich betrübt: »Wir sind tot.«
Ein Beben ging durch die Bastion.
Knirps warf einen Blick auf das Diagnosedisplay. »Sind wir getroffen?«
»Nein, ein Traktorstrahl hat uns erfaßt. Von diesem Ding da.« Kell tippte auf das Display und die riesige Kontur, die darauf entstanden war. »Seht euch das an. Wir gewinnen an Höhe.«
Donos’ Stimme kam über die
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