X-Wing 09 - Das letzte Gefecht
Lippen.
»Ah. Dann gibt es keinen Konflikt zwischen uns. Eitrige Krankheit für Ihre Feinde.« Er wandte sich von den beiden Piloten ab und schritt fort. Wedge und Janson sahen ihm nach, als er einen Stock nach oben ging. Leises Knarren aus jener Etage wies darauf hin, dass der Mann am Rand der Treppe wartete – von dort aus konnte er zu der Tür hinabsehen, der sein Interesse galt.
»Mir hat dieser Ort gefallen, als wir hierher kamen, weißt du noch?«, sagte Janson.
Wedge nickte.
»Das hat sich inzwischen geändert.«
Wedge lächelte. »Ich dachte, dir gefielen dunkle Romantik, Herumschleicherei, oberflächliche Liebesaffären und all die anderen Dinge, die es hier so reichlich gibt.«
»Sie gefallen mir tatsächlich. Aber von all dem Wettbewerb halte ich nichts. Meine Güte, wenn man sich nicht einmal in einer dunklen Ecke verstecken kann, ohne auf sechs oder acht andere Burschen zu treffen, die in einer ähnlichen Mission unterwegs sind…«
»Still.«
Eine weitere Gestalt kam die halbdunkle Treppe hoch, erreichte das Stockwerk der beiden Piloten und näherte sich Iellas Tür. Es war wieder nur eine Silhouette, aber Wedge schätzte, dass sich unter dem weiten Kapuzenmantel durchaus eine Person von Iellas Statur verbergen konnte. Erneut verfluchte er den Kleidungsstil der Adumari.
Er bedeutete Janson, im kleinen Korridor zu bleiben, und schob sich lautlos am Geländer entlang. Die Person verharrte vor Iellas Tür, und Wedge vernahm ein melodisches Piepen, das von der Tür oder aus ihrer Nähe kam – vermutlich die akustischen Signale einer Verriegelung.
Er war nur noch etwa zwei Meter entfernt, als die Person die Tür aufschob und einen Schalter betätigte. Unerwartetes Licht blendete Wedge, und er hob eine Hand, um sich die Augen abzuschirmen. Als er wieder sehen konnte, stellte er fest, dass sich die Person ihm zugewandt hatte und einen Blaster auf ihn richtete, noch dazu auf eine recht professionelle Weise.
»Was wollen Sie?«, fragte Iella. »Geben Sie Antwort, oder schweigen Sie und lassen Sie sich erschießen.«
Wedge zog die grässlich lavendelblaue Maske vom Gesicht.
Iellas Züge blieben ihm verborgen, aber ihre Stimme klang nicht sanfter, als sie sagte: »Oh. Du. Ein für alle Mal, ich erzähle dir keine Geschichten über Außenwelt mehr. Geh nach Hause.« Sie steckte den Blaster ein und winkte ihn näher. Als er dicht genug herangekommen war, flüsterte sie: »Sag kein Wort.« Dann packte sie Wedge am verzierten Kasackkragen und zog ihn in ihr Quartier.
Wedges Blick glitt durch ein kleines Zimmer mit Regalen, auf denen elektronische Geräte ruhten. Dahinter folgte ein zweiter, größerer und dunkler Raum. Die Luft war warm und muffig.
Iella schloss die Tür und reaktivierte das Schloss, streckte dann die Hand nach dem obersten Regal aus, tastete nach einem dekorativen Rand weit über Augenhöhe und holte ein Objekt herunter. Es sah aus wie ein Datenblock, doch auf der einen Seite bemerkte Wedge mehrere Sensoren. Iella richtete das Gerät auf alle vier Wände und behielt dabei die Anzeigen des Displays im Auge. Schließlich zeigte sie damit in Richtung des dunklen Hauptraums und betätigte eine Taste, woraufhin sich das Display mit Daten füllte. Sie nickte, deaktivierte das Gerät und legte es aufs oberste Regal zurück.
»Alles klar«, sagte Iella. »Keine neuen Abhörvorrichtungen. Wedge, du durftest nicht hierher kommen. Du gefährdest meine Identität.« Ihre Stimme klang bittend, nicht zornig.
»Ich brauche deine Hilfe«, erwiderte Wedge. »Hilfe, die ich woanders nicht bekommen kann. Nur du kannst sie leisten.«
Iella führte ihn in den Hauptraum und schaltete dort das Licht ein. Es handelte sich um eine Art Empfangszimmer. Boden, Decke und Wände bestanden aus braunem Holz. Früher einmal mochte es warm und behaglich gewirkt haben, aber jetzt war es stellenweise verzogen und fleckig. Ein runder Läufer lag auf dem Boden. Die Einrichtung des Raums bestand aus einem Flachschirm an der Wand, einem sofaartigen Objekt, dessen Form der Tragfläche eines alten Klinge-Modells nachempfunden zu sein schien, und einem einfachen Computerterminal aus corellianischer Produktion.
Iella legte den Kapuzenmantel ab. Diesmal trug sie keine für offizielle Anlässe geeignete Kleidung: eine Hose, braune Stiefel und den üblichen adumarischen Kasack mit weiten Ärmeln in einem matten Rostrot. Sie nahm auf dem einen Ende des Sofas Platz. »Na schön, Wedge.«
Er blieb stehen. »Bei unserem ersten
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