X-Wing 09 - Das letzte Gefecht
gestohlen. Es war der kleinste aller Siege, aber Wedge freute sich über jeden Sieg, den er einfahren konnte.
Weitere eingeladene Gäste betraten den Saal, und es bildeten sich große Gruppen. Wedge versuchte, sich über die Bedeutung ihrer Unterschiede klar zu werden.
Der Perator, wieder in Gold gekleidet, war hauptsächlich von Ministern und anderen Höflingen umgeben – diese Gruppe ließ sich leicht definieren. Tomer Darpen blieb an ihrem Rand. Sein Status als Außenweltler hinderte ihn daran, weiter nach innen zu gelangen und zu hören, was der Perator sagte. Und die eigene Natur hinderte ihn daran, sich von jener Gruppe zu entfernen.
In zwei anderen Gruppen bemerkte Wedge Piloten, gegen die er bei Duellen mit simulierten Waffen gekämpft hatte. Die meisten von ihnen befanden sich an der Peripherie einer Gruppe aus etwa dreißig gut gekleideten Adligen; einige Piloten gehörten jedoch zu einer anderen, ähnlich großen Gruppe. Wedge sah geringfügige Unterschiede in der Kleidung dieser Gruppen: Stil und Schnitt differierten ein wenig von der ihm vertrauten Garderobe. Er begriff, dass die Piloten, die er wiedererkannt hatte, nicht aus Cartann stammten, sondern aus anderen Nationen. Dies waren also die ausländischen Delegationen.
Eine weitere Gruppe bestand aus cartannischen Adligen – dort sah Wedge Iella und den Minister. Iella bemerkte seinen Blick und schenkte ihm ein Lächeln, schlüpfte dann wieder in ihre Rolle und reagierte auf die Worte eines Mannes in ihrer Nähe. Die meisten Männer und Frauen jener Gruppe trugen ähnlich spießige Kleidung, was darauf hindeutete, dass es Minister waren. Allerdings standen sie ein ganzes Stück vom Perator entfernt, was wiederum den Schluss zuließ, dass es sich um einfache Funktionäre handelte, deren Rat der Perator nicht ständig brauchte.
Turr Phennir und seine Piloten standen im Zentrum einer eigenen Gruppe. Einer von Phennirs Fliegern, ein großer, rothaariger Mann, hielt die Hand so, als wäre sie um den Steuerknüppel eines TIE-Jägers geschlossen. Er schüttelte die Hand, als nähme er einen Gegner unter Beschuss, und seine Augen blickten dabei sehr lebhaft. Die Zuhörer gaben bewundernde Geräusche von sich. Phennir schenkte dem Erzählenden keine Beachtung; seine Aufmerksamkeit galt Wedge.
»Bevor die Ereignisse des Tages beginnen, ein wenig Unterhaltung«, verkündete ein Höfling. »Bodenmeisterin Cheriss ke Hanadi nimmt eine Titelherausforderung von Lordpilot Eneboros ke Shalapan an.«
»Das beantwortet die Frage nach Cheriss’ Aufenthaltsort«, sagte Tycho und reckte den Hals.
Die Adumari in der Nähe des Perators wichen zurück und formten einen offenen Kreis. Wedge lenkte seine Schritte dorthin.
Cheriss stand bereits in der Mitte des Kreises, machte Dehnübungen und schwang das noch deaktivierte Blasterschwert. Sie bot ein anderes Erscheinungsbild als bei dem Schwertduell am ersten Abend. Cheriss wirkte konzentriert, lächelte aber nicht wie ein Raubtier. In ihrem Gesicht entdeckte Wedge Anzeichen von Müdigkeit, und das Haar war zerzaust, obwohl sie sonst immer Wert auf ein makelloses Äußeres legte.
»Sie trägt die gleichen Sachen wie gestern«, flüsterte Hobbie Wedge ins Ohr.
Janson hörte es und nickte. »Das sieht ihr gar nicht ähnlich. Sie ist immer ein sauberes Mädchen, selbst wenn sie jemanden ersticht.«
»Still«, sagte Wedge. »Hier stimmt was nicht.«
Cheriss’ Gegner stand am Rand der Menge, ein sehr großer und schlanker Mann mit kunstvoll gezwirbeltem braunen Schnurrbart und einem mehr ins Blonde tendierenden Spitzbart. Freunde oder Assistenten rechts und links banden ihm die weiten Ärmel zusammen, damit sie ihn nicht beim Kampf behinderten. Als er fertig war, nickte er dem Sprecher zu, der daraufhin Cheriss’ Blick einfing. Sie aktivierte ihr Blasterschwert, und dessen Spitze begann damit, blaue Linien in der Luft zu hinterlassen. Ihr Herausforderer bewegte die eigene Klinge, deren Spitze bläulich-violette Linien schuf.
Der Sprecher forderte die beiden Duellanten auf, den Perator zu grüßen, und signalisierte dann den Beginn des Kampfes.
Er dauerte nicht lange. Der Herausforderer unternahm einen eher zaghaften Vorstoß, der eigentlich nur dazu diente, die Lage zu sondieren. Cheriss stieß seine Klinge beiseite und warf sich gleichzeitig nach vorn. Es war ein sehr gewagter Gegenangriff, mit dem sie sich eine Blöße gab… aber sie traf ihren Gegner am Brustkorb. Es krachte, blaue Energie flackerte, und der
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