X-Wing 09 - Das letzte Gefecht
fragmentieren, kluge Entscheidungen für ganz Adumar zu treffen. Ich bin unseren Gästen von den anderen Welten dankbar dafür, dass sie uns freundlicherweise darauf hingewiesen haben.«
»Wir haben auf nichts hingewiesen«, flüsterte Wedge. »Wir konnten nicht einmal mit dem Perator sprechen.«
»Stimmt«, erwiderte Tomer ebenso leise. »Aber er hat die Informationen verarbeitet, die wir ihm gegeben haben. Aufzeichnungen, historische Unterlagen, Enzyklopädien.«
»Nach Beratungen mit den Regenten und Repräsentanten anderer Nationen«, fuhr der Perator fort, »sind wir übereingekommen, dass die Bildung einer adumarischen Weltregierung Beziehungen mit anderen Planeten und somit den Austausch von Handelsgütern und Wissen erleichtert.«
»Das ist gut«, flüsterte Tomer. »Das ist ausgezeichnet.«
Der Perator straffte die Gestalt, und seine Miene veränderte sich. Fröhliche Güte wich einem würdevollen Ernst, wie er einem historischen Ereignis angemessen war. »Heute, an diesem denkwürdigen Tag, gründe ich die Weltregierung von Adumar. Voller Demut und Aufregung nehme ich die Zügel für eine ganze Welt in die Hand.« In einem Teil des Saals kam es zu Unruhe, aber der Perator fuhr fort: »Die neue Weltregierung wird eine Erweiterung der Regierung von Cartann sein und hier ihren Sitz haben, in der Stadt Cartann. Dadurch ist gewährleistet, dass sie sofort mit der Arbeit beginnen kann.« Er verneigte sich demütig.
Teile des Publikums applaudierten, doch eine große Gruppe protestierte, und Wedge sah, dass es sich dabei um die ausländischen Würdenträger handelte. »Warten Sie!«, rief einer von ihnen. Er verließ die Gruppe und trat vor, dem Perator entgegen, gestikulierte dabei. Seine breiten Ärmel zeigten alle Farben des Spektrums. »Es hat keine Abstimmung stattgefunden…«
»Lügner!« Dieser Ruf kam von einem Repräsentanten, dessen Kleidung matte Grüntöne zeigte. Selbst Haar und Bart waren grün. »Sie können nicht einseitig…« Der Rest des Protestes verlor sich im lauter werdenden Applaus und Geschrei von anderen Teilen des Publikums.
Auf den Flachschirmen an den Wänden zeigte sich nichts davon. Wedge vermutete, dass man Richtmikrofone für eine selektive Audioaufnahme verwendete – nur die Worte des Perators wurden übertragen.
Er sah Tomer an. »Geschieht hier das, was ich glaube?«
Tomers Gesicht zeigte Verwirrung. Er beobachtete den Perator und zuckte mit den Schultern.
»Wissen Sie, wie man es nennt, wenn ein Herrscher eine Weltregierung erklärt und die anderen nicht damit einverstanden sind?«, fragte Wedge. Zorn und Spott färbten seine Stimme. »Ein Eroberungskrieg steht bevor. Laser und Raketen werden auf die Zivilbevölkerung abgefeuert.«
»Seien Sie still«, sagte Tomer.
Der Perator hob den Kopf und blickte über sein weltweites Publikum hinweg. Seine Lippen formten ein sanftes Lächeln. »Heute ist der letzte Tag des alten Adumar«, sagte er. »Bereiten Sie sich selbst und Ihre Kinder auf eine neue Ära vor, auf ein goldenes Zeitalter. Morgen sind wir alle Bürger einer neuen, größeren Welt.« Er nickte, und das Bild auf den Flachschirmen wich einem neutralen Grau.
Der größte Teil des Publikums applaudierte begeistert. Nicht so die Gruppe der Ausländer. Einige von ihnen waren bis zur Gruppe des Perators vorgestoßen und wurden dort von Wächtern zurückgehalten.
Der Perator wandte sich ihnen zu. »Sie müssen natürlich entscheiden, was für Ihre Nationen am besten ist«, sagte er. Seine Stimme wurde verstärkt, übertönte den Jubel und die Proteste. »Kehren Sie zu Ihren Delegationen zurück. Setzen Sie sich mit den Regierungen Ihrer Heimatstaaten in Verbindung. Ergreifen Sie alle Maßnahmen, die Sie für angemessen halten. Aber glauben Sie mir: Es wäre am besten, wenn Sie einfach zustimmen. Morgen wachsen alle Nationen zu einer zusammen und werden von diesem Ort aus regiert. Sicher möchten Sie als Freunde und Verbündete behandelt werden, nicht als Staatsfeinde.« Würdevoll drehte er sich um und schritt auf einen Seiteneingang zu; ein Teil seines Gefolges begleitete ihn.
Wedge bedachte Tomer mit einem durchdringenden Blick.
Der Diplomat wirkte keineswegs beschämt. »Dafür können Sie nicht mir die Schuld geben«, sagte er. »Er hat unsere Anregungen bezüglich einer Weltregierung aufgenommen und sie dem eigenen Ehrgeiz angepasst.«
Wedges Zorn ließ nicht nach. »Aber Sie werden ihn auffordern, auf seine Pläne zu verzichten, wenn sie zum Krieg
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