X-Wing 09 - Das letzte Gefecht
heraus.«
Thanaer blinzelte. »Mit oder ohne Titel?«
»Ach, ohne Titel, denke ich. Damit könnte ich ohnehin nichts anfangen. Ich möchte nur etwas von dem dünnen Etwas, das Sie als Blut verwenden.«
Der cartannische Pilot lächelte. »Na schön. Wir beginnen, sobald ich mit diesem bodengebundenen Abfall fertig bin.«
»Nein, nein, nein«, widersprach Janson in einem spöttischen Tonfall. »Wenn Sie Cheriss töten, ziehe ich die Herausforderung zurück.«
Ein überraschtes Murmeln ging durch die Menge. Thanaers Gesicht verfinsterte sich. »Sie beleidigen mich, Major.«
Der hinter Wedge und Janson stehende Tomer flüsterte: »Das dürfen Sie nicht. Wenn Sie Bedingungen an eine Herausforderung knüpfen, weisen Sie darauf hin, gar kein Interesse an einem Duell zu haben, nur an den Bedingungen.«
»Danke, Tomer«, erwiderte Janson ebenso leise. »Jetzt verstehe ich.« Er hob die Stimme. »Ja, Thanaer, ich beleidige Sie.« Das Murmeln der Menge wurde lauter. »Wissen Sie, Sie sind einfach nicht gut genug, um in der Luft oder auf dem Boden gegen mich anzutreten. Mir liegt nichts daran, mich mit Ihnen zu duellieren. Ich mache es um der jungen Frau willen. Wenn Sie Cheriss töten, behandle ich Sie wie der Niemand, der Sie sind. Dann bekommen Sie nie die Chance, gegen mich zu kämpfen. Ist das einfach genug, dass selbst Sie es verstehen können?« Bei diesen Worten sprach er im Tonfall eines Lehrers, der seine Schüler weder mochte noch respektierte.
Hier und dort schnappten Zuschauer verblüfft nach Luft. Thanaer straffte die Gestalt und blickte auf Cheriss hinab. Wedge wusste, welche Gedanken ihm durch den Kopf gingen: die junge Frau töten, nicht nur wegen der Ehre, sondern auch, um Janson zu beleidigen; oder so viel Ehre einheimsen wie möglich.
Er schob das Schwert in die Scheide. »Ich nehme an«, sagte er. »Ich lege Ihre Worte auf die Spitze meines Blasterschwerts und steche sie Ihnen in den Leib.« Er trat fort von Cheriss und blieb am Rand der Menge stehen.
Wedge und seine Piloten gingen zu der jungen Frau und knieten neben ihr. Ihr Gesicht war schweißbedeckt und grau. Dampf stieg von der Wunde auf.
»Der obere linke Brustmuskel«, sagte Tycho. »Nicht zu tief. Sie kann die Verletzung überleben. Aber sie hat einen Schock erlitten, und der könnte sie umbringen.«
Wedge fluchte lautlos. Die Galauniformen, die sie trugen, boten nicht genug Platz für ihre Kopfhörer, und die Reichweite der Komlinks, die sie dabeihatten, war zu gering. »Tycho, bring sie zum Platz. Verlier keine Zeit. Lass dich von niemandem aufhalten. Hobbie, übermittle der Allegiance mithilfe der X-Wings eine Nachricht. Sie soll ein Medo-Team zusammenstellen und mit einem Shuttle zum Platz schicken. Geh dann zu Tycho und agiere als sein Flügelmann auf dem Platz.«
Tycho nickte und hob Cheriss hoch. Wenige Sekunden später waren beide Piloten fort.
Wedge und Janson standen auf und wandten sich Thanaer zu. Der cartannische Pilot führte immer wieder den gleichen Stoß mit seinem Blasterschwert vor, sehr zur Freude des Publikums.
»Du bist mir zuvorgekommen«, sagte Wedge. »Dies war mein Kampf.«
Janson lächelte. »Das ist dir aufgefallen, nicht wahr?«
»Glaubst du, ich wäre nicht mit ihm fertig geworden?«
»Ich weiß, dass du mit ihm fertig werden kannst.« Jansons Lächeln veränderte sich, zeigte nicht mehr nur einfache Freude, sondern jene kalte, reptilienartige Genugtuung, die ihn manchmal erfüllte, wenn er die Zielerfassung auf einen schwierigen Gegner richtete, der es verdiente, mit dem Vakuum des Alls eins zu werden. »Aber es gibt drei wichtige Gründe dafür, warum ich diesen Kampf führen sollte und nicht du.«
»Zum Beispiel?«
»Erstens: der dienstliche Grund. Du bist hier der Diplomat und stehst im Zentrum der Ereignisse. Du bist nicht entbehrlich, falls etwas schief gehen sollte. Ich schon. Zweitens: ein persönlicher Grund. Du hättest nur deine Pflicht erfüllt. Aber mir macht es Spaß.« Er nahm Gürtel und Jacke ab. Zum Vorschein kamen seine bloßen Arme und die Vibroklinge in der Scheide am linken Unterarm. Er reichte Gürtel und Jacke Wedge, hob dann Cheriss’ Blasterschwert auf.
»Und der dritte Grund?«
»Ebenfalls ein persönlicher.« Janson sah an Wedge vorbei zur Menge. »Ich weiß nicht genau, was sich in der vergangenen Nacht abgespielt hat, aber du kannst eine Art Verlobungsgeschenk in dieser Sache sehen. Oder was auch immer.« Er wandte sich von Wedge ab, trat weiter in den Kreis und hob
Weitere Kostenlose Bücher