X-Wing 09 - Das letzte Gefecht
zu einem Ort gebracht, den nur mein Vorgesetzter kennt. Ich weiß nicht, wo sie sich befindet.«
Wedge überlegte. »Nun, der Rest ist sehr hilfreich. Hast du irgendeine Möglichkeit, Informationen über den Status der Allegiance zu gewinnen? Wir müssen darüber Bescheid wissen, bevor wir versuchen, sie zu erreichen.«
Iella sah zu einem der Schränke. »Mein Kom-Gerät hat deine offenen Sendungen an die Allegiance empfangen und auch den Umstand registriert, dass eine Antwort ausblieb.« Sie wirkte recht ernst bei diesen Worten. »Ich weiß, dass sich die Allegiance noch immer dort oben befindet. Meine Kom-Einheit empfängt ihre codierten Signale, seit du den Palast des Perators verlassen hast, um den Luftwaffenstützpunkt Giltella zu erreichen. Beim Kom-Verkehr des Schiffes gibt es keine Unregelmäßigkeiten, die darauf hindeuten, dass es übernommen wurde oder so.«
»Ich muss mit Ihnen reden, Iella«, sagte Hallis. »Unter vier Augen.«
Iella bedachte sie mit einem verwunderten Blick.
»Ich möchte Sie dazu bewegen, Ihre Mission aufzugeben und sich Wedge und den anderen anzuschließen. Und dazu, Ihren Vorgesetzten zu erschießen, falls Sie ihn jemals wieder sehen.«
»Dazu brauchen Sie viel Überzeugungskraft.« Iella deutete auf eine der Türen. »Aber ich gebe Ihnen Gelegenheit. Nach Ihnen.«
Die beiden Frauen blieben nur zwei Minuten fort, gerade lange genug, damit Wedge und Tycho die Stiefel ausziehen und Tassen mit Wasser von Cheriss entgegennehmen konnten. Dann kehrte Iella zurück, das Gesicht blass und voller Zorn.
»Änderung des Plans«, sagte sie. »Ich gebe meinen Posten und die Mission auf. Irgendwie finde ich einen Weg, euch aus der Stadt zu bringen. Und wenn ich Tomer Darpen noch einmal begegne, brenne ich ihn auf der Stelle mit dem Blaster nieder.«
Einige Sekunden lang starrte Wedge sie verblüfft an. Dann wandte er sich an Hallis. »Wie haben Sie das fertig gebracht?«
Hallis zuckte mit den Schultern.
»Nein, im Ernst. Ich muss es wissen. Normalerweise ist eine Abstimmung des Senats oder eine planetare Kollision nötig, um Iella zu veranlassen, ihre Meinung zu ändern. Ich muss lernen, wie man schafft, was Sie geleistet haben.«
Iellas Gesicht verfärbte sich hübsch. »Wedge…«
»Ich zeige es Ihnen.« Hallis zog einen Datenblock aus ihrem Ärmel. Mit der anderen Hand griff sie nach hinten und holte ein dünnes Kabel mit einem Standardstecker hervor, den sie mit dem Gerät verband. Dann hielt sie den Datenblock so, dass Wedge aufs Display sehen konnte. »Es wird Ihnen nicht gefallen.«
Tycho beugte sich näher, um ebenfalls auf den kleinen Bildschirm zu blicken. Janson, Hobbie und Cheriss drängten sich hinter Wedge zusammen. Iella wich fort; offenbar widerstrebte es ihr, sich die Bilder ein zweites Mal anzusehen.
Wedge sah Aufnahmen, die über ein Meer aus Gesichtern und Hinterköpfen hinwegreichten. Den Ort erkannte er sofort: der Außenhof des Perator -Palastes.
Schließlich stabilisierten sich die schwankenden Bilder und zeigten den Perator, umgeben von seiner Gruppe aus Beratern. Anhand der Kleidung stellte Wedge fest: Es handelte sich um den Empfang, bei dem der Regent von Cartann die vier Piloten der Neuen Republik verbannt und praktisch zum Tode verurteilt hatte.
Die akustischen Aufzeichnungen bestanden zunächst nur aus einem unverständlichen Durcheinander von Stimmen. Doch nach und nach wurden die Stimmen weniger – Wedge vermutete die Verwendung eines Richtmikrofons.
Schließlich war nur noch die Stimme des Perators zu hören. »… schade, dass sie nicht dazu bewegt werden konnten, uns ihr Geschick zu leihen«, sagte er leise. »Es wäre sehr spektakulär gewesen, und allein Antilles’ Name hätte genügt, einige unserer Feinde einzuschüchtern…«
Tomer Darpen erschien neben dem Perator. »Wenn ich Sie um einen Moment Ihrer Zeit bitten dürfte, Exzellenz.«
»Nur einen Moment. Ich habe wenig Zeit.«
»Ich möchte mich persönlich entschuldigen und Ihnen auch General Antilles’ Entschuldigungen für das bringen, was er gerade tun musste.«
Die Bilder waren ein wenig verschwommen, aber die Überraschung im Gesicht des Perators ließ sich deutlich erkennen. »Was er tun musste?«
Tomer nickte. »Der General sitzt zwischen zwei Stühlen. Sein natürlicher Wunsch besteht natürlich darin, Ihnen zu helfen – er weiß, dass es die einzige ehrenvolle Möglichkeit ist. Aber unklare Befehle seiner Vorgesetzten beim diplomatischen Korps – Befehle, die dazu
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