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X-Wing 09 - Das letzte Gefecht

X-Wing 09 - Das letzte Gefecht

Titel: X-Wing 09 - Das letzte Gefecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Allston
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ausreden. Aber ich konnte mich nicht darauf konzentrieren, denn die Ärzte stellten immer wieder Fragen. Wie ich mich fühlte. Wogegen ich allergisch bin. Frühere Krankheiten und dergleichen. Ich erzählte ihnen von meiner Höhenangst…«
    Es überraschte Wedge, eine Träne zu sehen. Cheriss wischte sie fort. »Man scannte meinen Kopf, nahm mir Blut ab und untersuchte es genau. Daraufhin stellte sich die Ursache heraus: ein gestörtes chemisches Gleichgewicht. Ich bekam Medizin. Eine halbe Stunde später stand ich auf dem obersten Laufsteg des Sternjägerhangars und sah zur Landefläche tief unter mir hinab. Ich konnte sogar durch die Öffnung blicken, durch die Ihre Sternjäger den Hangar verlassen, bis hin zu den Wolken an Adumars Himmel, und es regte sich nicht das geringste Schwindelgefühl in mir. Ich brauche nur jene Medizin zu nehmen, alle paar Tage eine kleine Dosis. Ich kann lernen zu fliegen.«
    »Das sind wundervolle Neuigkeiten.«
    »Ja… Aber das konnte ich den Ärzten nicht einmal klar machen. Für sie war es eine kleine Sache, kaum der Rede wert. Eine Diagnose, eine Medizin, und der Patient war geheilt. Für mich bedeutete es: Plötzlich konnte ich all die Jahre beiseite schieben, während derer ich geglaubt hatte, in Cartann niemals etwas werden zu können. Und für jene, die mir halfen, war es praktisch nur Routine, eine leicht zu bewältigende Aufgabe. Es erfüllte mich fast mit Zorn, ihnen nicht begreiflich machen zu können, was es für mich bedeutete.
    Und dann verstand ich plötzlich. Wenn ich auf dem Hof des Perators gestorben wäre, hätte ich mich nicht einmal ärgern können. Dann wäre ich nicht imstande gewesen, mich über diese Sache zu freuen, über einige Körner einer chemischen Substanz für die Ärzte und ein Wunder für mich. Mein Leben wegzuwerfen… Das wäre unehrenhaft gewesen. Es war die Wahl eines dummen Mädchens. Und ich hoffe, das bin ich jetzt nicht mehr.«
    »Nach dieser Erkenntnis bleibt Ihnen nur noch eines.«
    »Was?«
    »Leben Sie Ihr Leben so gut wie möglich. Suchen Sie einen Zweck, einen Sinn.«
    »Ich möchte Pilotin werden«, sagte Cheriss. »Nicht für Cartann. Auch nicht für Adumar. Für Ihre Neue Republik.«
    »Wenn ich in einigen Tagen noch lebe, werde ich sehen, was ich für Sie tun kann.«
    »Das ist noch nicht alles.« Cheriss blickte kurz zu Iella, sah dann wieder Wedge an. »Ich möchte Ihnen und Ihrer Frau alles Glück wünschen.«
    »Danke.«
    »Ich… ich weiß nicht, was ich sonst noch sagen soll.«
    »Dann lassen Sie mich etwas sagen. Ein letzter Rat. Cheriss, Sie werden immer zu jung für etwas sein, das Ihnen wichtig ist, und zu alt für etwas anderes. Für eine dritte Sache ist es nicht der geeignete Zeitpunkt. So ist das im Leben, und man könnte verrückt werden, wenn man darüber nachdenkt. Oder man versucht herauszufinden, wofür man im richtigen Alter oder wofür die Zeit gekommen ist, um sich dann jenen Dingen zu widmen. Wo, glauben Sie, liegt das Glück?«
    »Ich verstehe.«
    »Gut.«
    Wedge kehrte zu Iella zurück, schnallte sich wieder an und schlang die Arme um sie.
    »Alles klar?«, fragte Iella.
    Er nickte.
    »Worum ging es, wenn ich fragen darf?«
    »Sie wird erwachsen. Seit vorgestern Abend ist sie zwei oder drei Jahre reifer geworden.«
    »Gut.«
    »Vielleicht können wir herausfinden, wie man aus diesem Vorgang eine Waffe baut, um damit einige Male auf Wes zu schießen.«
    »Das habe ich gehört«, sagte Janson mit geschlossenen Augen.
     
    Das Konferenzzimmer, in dem Wedge und seine Begleiter den Oberhäuptern der Yedagon-Konföderation begegneten, unterschied sich von allen Räumen, die sie in der Stadt Cartann gesehen hatten. Es war rund, auf der einen Seite von einer gewölbten Wand begrenzt, auf der anderen von verzierten Säulen, hinter denen sich kurzes Gras und in kunstvollen Abständen gepflanzte Bäume zeigten. Auf der Säulenseite war der Raum zum Himmel hin geöffnet. Wedge bemerkte eine Vorrichtung am Rand des Daches auf der anderen Seite; offenbar konnte auch der übrige Teil des Zimmers mit einer Abdeckung geschützt werden.
    Der Boden und die Tische in der Mitte bestanden aus marmorartigem Stein. Die Oberfläche des Bodens war aufgeraut, damit man nicht ausrutschte. Wedge stampfte mit dem Fuß auf und stellte fest, dass es sich tatsächlich um massives Material handelte, nicht um die flexible Substanz, aus der in Cartann der Boden bestand.
    Leichter Wind wehte durch den hell erleuchteten Raum. Hier gab es keine

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