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Xeelee 2: Das Geflecht der Unendlichkeit

Xeelee 2: Das Geflecht der Unendlichkeit

Titel: Xeelee 2: Das Geflecht der Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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Oberfläche des Erd-Schiffes ist es jetzt nicht sicher. Der Xeelee-Werkstoff wird euch abschirmen vor…«
    »Ich werde nirgendwohin gehen, wenn Sie mir nicht sagen, was Sie zu tun gedenken«, widersprach Poole.
    Harry, dessen Projektion außerhalb der Hütte wieder in vollem Glanz erstrahlte, verschränkte die Arme und schob das Kinn vor. »Das gilt auch für mich«, sagte er trotzig.
    Shiras Stimme war brüchig, aber noch zusammenhängend. »Wir werden nicht direkt auf den Einfall der Qax reagieren«, insistierte sie. »Es hat keinen Sinn…«
    »Willst du damit sagen, daß ihr sie erst hierhergebracht habt und jetzt nach Belieben hier schalten und walten lassen wollt?« schrie Berg.
    Shira zuckte vor dem Zorn der Frau zurück, wich aber nicht von der Stelle. »Du verstehst nicht«, erwiderte sie, wobei der Streß aus ihrer Stimme noch deutlicher herauszuhören war. »Das Projekt hat absoluten Vorrang.«
    Harry versuchte, Pooles Arm zu ergreifen; seine Finger stachen in einer Wolke aus Bildpunkten durch die Kleidung und das Fleisch. »Michael. Schau mal auf den Spline.«
    Das erste Kriegsschiff hatte jetzt den Zenit überschritten und schien sich von dem Erd-Schiff zurückzuziehen. Tief in seinen kraterähnlichen Poren sah Poole das Glitzern von Blut und Metall.
    Der Partner des Spline, das zweite Schiff, hatte sich mittlerweile auch vom Interface abgesetzt. Es hatte schon die Ausmaße eines großen Geldstücks und wurde zusehends größer.
    Das zweite Schiff schien auf Kollisionskurs mit ihnen zu gehen.
    »Nur zwei«, murmelte Berg.
    Besorgt sah Poole sie an; ihr Gesicht war um die starrenden Augen herum verzerrt. »Was?«
    »Keine Anzeichen, daß noch mehr Schiffe durch das Portal kommen. Wenn noch eine dritte Einheit dabei wäre, hätte sie auch schon materialisieren müssen.«
    Poole schüttelte den Kopf vor Erstaunen darüber, daß sie trotz der über ihnen am Himmel hängenden Drohung noch in der Lage war, so klar zu denken. »Meinst du, daß sie von jemandem aufgehalten werden, am anderen Ende?«
    Berg verneinte die Frage mit einem kurzen, ruckartigen Kopfschütteln. »Auf keinen Fall. Sie glauben, mit zwei Schiffen auszukommen.«
    Shira rang besorgt die Hände. »Bitte«, sagte sie. »Das Zelt.«
    Poole ignorierte sie. »Was glaubst du, werden sie wohl tun?«
    Berg, die ihre Angst jetzt überwunden oder zumindest verdrängt hatte, verfolgte die lautlose Bewegung des Spline. »Der erste verläßt den Raumsektor um Jupiter.«
    Poole runzelte die Stirn. »Welchen Kurs nehmen sie? Auf das innere Sonnensystem?«
    »Ist doch logisch«, entgegnete Berg trocken. »Dorthin, wo die Erde liegt, dick und fett.«
    »Und das zweite?«
    »…Rückt uns gerade auf den Pelz.«
    »Ihr braucht keine Angst zu haben«, beruhigte sie Shira. »Wenn das Projekt in seine Endphase tritt, werden sich diese Ereignisse auf… harmlose Schatten reduzieren…«
    Poole und Berg wandten den Blick von den häßlichen Vorgängen am Himmel ab und musterten die Freundin.
    »Sie ist verrückt«, diagnostizierte Berg.
    Shira beugte sich vor; der Blick ihrer blassen, blauen Augen war intensiv. »Ihr müßt das verstehen. Das Projekt wird das alles korrigieren. Die Kontinuität des Projektes hat nicht nur Top-Priorität für uns alle, sondern muß sie sogar haben. Das gilt auch für euch, unsere Besucher.«
    »Soll das heißen, daß hinter dieses Projekt sogar unsere Verteidigung – die Verteidigung der Erde – gegen einen Angriff der Spline zurücktreten muß?« fragte Poole. »Shira, das ist vielleicht die beste Gelegenheit, die wir jemals zur Abwehr dieses Angriffs haben werden. Und…«
    Sie schien gar nicht zuzuhören. »Das Projekt muß vollendet werden«, meinte sie nur. »Der Ablauf muß sogar noch beschleunigt werden.« Das Mädchen sah von einem zum anderen, verweilte mit der Bitte um Verständnis auf ihren Gesichtern; Michael meinte geradezu sehen zu können, wie sich die eingeübten Phrasen ohne tiefere Bedeutung in ihrem Kopf jagten. »Ihr kommt jetzt mit mir.«
    »Was meinst du?« wandte sich Poole an Berg. »Ob sie uns zwingen werden? Haben sie Waffen?«
    »Du weißt, daß sie welche haben«, erwiderte Berg ruhig. »Du hast doch gesehen, wie sie mein Boot zugerichtet haben.«
    »Es besteht also für uns keine Möglichkeit, sie mit Druck zu irgend etwas zu bewegen.« Er hörte die Frustration und die Verzweiflung aus seiner Stimme heraus. »Sie werden sich den Splines überhaupt nicht entgegenstellen; sie konzentrieren sich

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