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Xeelee 2: Das Geflecht der Unendlichkeit

Xeelee 2: Das Geflecht der Unendlichkeit

Titel: Xeelee 2: Das Geflecht der Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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Sturmtruppe formiert und arbeiten sich auf der Suche nach den Hochenergie-Quellen durch den Kadaver vor. Sie stoßen dabei auf den Widerstand der anderen, weil der von ihnen angerichtete Schaden die Funktionsfähigkeit des Spline langfristig beeinträchtigen wird. Aber die Abwehr ist noch nicht organisiert… und jede Drohne, die sich ihnen in den Weg stellt, wird mit ihren verdammten kleinen Kiefer-Lasern erledigt.«
    Michael lachte. »Und was soll dabei am Ende herauskommen?«
    »Ich weiß nicht… Die Rebellen nehmen jetzt Kurs auf das Herz des Spline. Und damit meine ich wirklich das Herz: ein häuserblockgroßer Verbund aus Energiezellen und Muskeln, der um den Hyperantrieb zentriert ist. Die Zone der größten Energiedichte. Wenn die Rebellen bis dorthin durchkommen, wird das einen hohen Preis fordern; der Rest des Schiffes wird nicht mehr über genug Energie verfügen, etwas dagegen zu unternehmen, und schließlich werden sie den Hyperantrieb deaktivieren… Aber so weit muß es nicht kommen. Andere Drohnen formieren sich schon zur Abwehr. Es sieht danach aus, als ob sich irgendwo in der Herzregion ein offenes Gefecht entwickelte. Aber im Moment würde ich auf die Rebellen-Drohnen setzen; die Verteidiger sind ohne jede Führung…«
    »Oh, um Gottes willen«, fiel Michael ihm ins Wort, »wirst du endlich mit diesen Drohnen aufhören? Wen interessieren jetzt denn die verdammten Drohnen?«
    Harrys verwaschenes Konterfei runzelte die Stirn. »Schau, Michael, das ist kein Witz. Diese Rebellen könnten unter unseren Füßen den Hyperantrieb lahmlegen. Und du brauchst doch den Hyperantrieb bei deinem Plan, das Interface zu blockieren, oder?«
    »In welchem Zeitrahmen soll sich das alles abspielen?«
    Harry wandte sich flackernd ab. »Zwanzig Minuten, bis der Kampf selbst entschieden ist. Angenommen, die Rebellen gewinnen, werden sie noch mal zehn Minuten brauchen, um bis zum Herz vorzustoßen und zum Hyperantrieb und den anderen Energiequellen zu gelangen. Sagen wir also maximal dreißig Minuten, bis der Hyperantrieb ausfällt.«
    Michael deutete zum Interface hoch. »Und wie lange, bis wir in diesem Ding drin wären?«
    Harry überlegte. »Sechs Minuten, maximal.«
    »Gut. Deswegen kannst du die verdammten Drohnen vergessen. Bevor sie ihr Zerstörungswerk vollenden können, wird nämlich alles vorbei sein, auf die eine oder andere Art.«
    Harry verzog das Gesicht. »Gut, das sehe ich ein. Aber das entbindet dich nicht davon, mir zu erklären, wie du das Interface-Portal hochgehen lassen willst.« Harry wandte den Kopf nach oben zu dem blauglühenden Portal und produzierte – mit einem offensichtlichen Ansteigen der Prozessorkapazität – blau-violette Lichtreflexe auf den Wangen seiner Projektion. »Ich meine, wenn wir dieses Portal einfach rammen, wird der Kadaver dieses verdammten Schiffes wie eine reife Melone platzen, stimmt’s?«
    »Richtig. Ich bezweifele, daß man eine Struktur aus exotischer Materie großartig beschädigen kann, indem man einen Klumpen konventioneller Materie dagegen wirft; das Dichtegefälle würde den Vorgang so absurd erscheinen lassen wie der Versuch, ein Gebäude mit einem Kuß einzureißen… Wir werden am besten in dieser Schüssel in das Interface eindringen…«
    »Und was dann?«
    »Harry, verstehst du die Wirkungsweise des Hyperantriebs?«
    Harry grinste. »Ja und nein.«
    »Was soll das nun wieder heißen?«
    »Es bedeutet, daß ich mich jetzt mit dem Restbewußtsein des Spline vereinigt habe. Und die Wirkungsweise des Hyperantriebs ist dort irgendwo vergraben… Aber es ist so, als ob man die Muskeln betätigt, mit denen man aufsteht und herumläuft. Verstehst du?« Er schaute Michael fast sehnsüchtig an, und sein Gesicht war jungenhafter als je zuvor. »Der Bewußtseinsanteil des Spline in mir weiß fast alles über den Hyperantrieb. Aber die menschliche Hülle von Harry, was davon übrig ist, weiß verdammt nichts. Und – ich habe Angst, Michael.«
    Michael runzelte die Stirn, irritiert durch Harrys Ton. »Du klingst pathetisch, Harry.«
    »Na gut, es tut mir leid, daß du mir nicht zustimmst«, meinte Harry trotzig. »Aber ich meine es ernst. Ich bin immer noch menschlich, Sohn.«
    Vor Ungeduld mit der plötzlichen emotionalen Aufwallung, die er in sich verspürte, schüttelte Michael den Kopf. »Der Hyperantrieb«, sagte er hart. »In Ordnung, Harry. Wie viele Dimensionen hat die Raumzeit?«
    Harry öffnete den Mund und schloß ihn wieder. »Vier. Drei räumliche, eine

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