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Xeelee 4: Flux

Xeelee 4: Flux

Titel: Xeelee 4: Flux Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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Projektleiter hatte Hosch Muubs Erwartungen in vollem Umfang entsprochen, trotz seiner persönlichen Defizite; durch die geschickte Verknüpfung der Kompetenz von Seciv und seinen Kollegen und der praktischen Fähigkeiten der Hafen -Ingenieure hatten sich bedeutende Synergieeffekte ergeben.
    Als Hosch aufschaute, sah er, daß Dura und Hork bereit waren. »Es ist soweit«, sagte er.
    Dura überkam ein Gefühl der Entrücktheit. Wie in Trance stieg sie zum Schiff hinab.
    Sie kletterte durch die Luke und betrat die Kabine, wobei sie sich an den Luft-Schweinen und der Turbine vorbeidrängen mußte. Sie fühlte Erleichterung, daß es endlich losging, aber auch einen Anflug von Panik.
    Nachdem Hork sich lautstark von den Ingenieuren, Muub, Seciv und den anderen verabschiedet hatte, schüttelte er Hosch die Hand und quetschte sich durch die Luke in die Kabine. Daß sein Glitzeranzug durch den Schweinedreck verschmutzt wurde, schien ihn nicht weiter zu stören. Dann zog er die Luke hinter sich zu und verriegelte sie.
    Für einen Moment schwebten Hork und Dura in der Nähe der Luke; sie waren nun allein. Ihre Blicke trafen sich. Nun, sagte Dura sich, nun sind wir beide aneinandergefesselt, zum Guten oder zum Schlechten. Horks Gesichtsausdruck verriet ihr, daß er sich dieser Tatsache auch bewußt war. Doch Furcht erkannte sie nicht, nur Humor und Begeisterung.
    Beim Blut der Xeelee, sagte sie sich. Er genießt es wirklich.
    Wortlos richteten sie sich im Fahrzeug ein.
    Die Schweine waren im oberen Abschnitt des Zylinders angebunden. Dura sicherte sich mit einer Schlinge. An den Wänden der Kabine waren Luft-Tanks, Schränke für Proviant und Ausrüstung und eine Latrine aneinandergereiht. Ventilatoren surrten, und Holz-Lampen strahlten ein trübes grünes Licht aus.
    Jemand klopfte gegen die Außenwand.
    Grinsend erwiderte Hork das Klopfen. »Nun geht’s los«, sagte er atemlos.
    Ruckend setzte das Fahrzeug sich in Bewegung. Dura hörte den gedämpften Jubel der Hafen -Ingenieure und das Knarren des Flaschenzugs, als das Kabel sich abwickelte.
    Nach wenigen Sekunden hatte das Fahrzeug den Hafen verlassen. Die Kabine wurde vom goldenen Polarlicht durchflutet, und Dura wurde von Wehmut und einem Anflug von Klaustrophobie ergriffen. Die Silhouetten schwimmender Leute – darunter auch mehrere Kinder – begleiteten das Fahrzeug beim Abstieg aus der Stadt.
    Hork lachte. Dura schaute ihn ungläubig an.
    »Komm schon«, sagte Hork. »Wir sind gestartet! Ist das nicht ein großartiges Abenteuer? Und es tut gut, etwas zu unternehmen. Was, Dura?«
    Dura schniefte nur und verzog mißmutig das Gesicht. »Nun, Hork, ich fahre jetzt im Bauch eines hölzernen Schweins zur Hölle. Das finde ich überhaupt nicht lustig. Bei allem Respekt. Außerdem haben wir zu arbeiten.«
    Horks Gesichtsausdruck verhärtete sich, und ihr wurde unbehaglich zumute – immerhin hatte sie schon etliche seiner Wutausbrüche miterlebt. Doch er stieß nur ein Gelächter aus. Die Präsenz des Mannes war so intensiv, daß er die ganze Kabine auszufüllen schien. Dura hatte das Gefühl, zu schrumpfen und sich in sich selbst zurückzuziehen. »Jawohl, Kapitän!« sagte Hork. »Und wird es nicht Zeit, daß du die Schweine antreibst?«
    Er hatte recht; Dura drehte sich in der Schlinge und ging an die Arbeit. Das Schiff würde zwar noch für einige Zeit am Kabel des Hafens hängen, aber sie mußten sich davon überzeugen, daß die Turbine und die Magnetfelder uneingeschränkt funktionierten. Die über die gesamte Breite der Kabine gespannten Geschirre der Tiere fixierten die Hinterteile der Schweine auf die Turbinenschaufeln. Ein grob zusammengezimmerter Trog war in einem Abstand von etwa einem Mikron vor den mit sechs Augen bestückten, kantigen Gesichtern der Schweine aufgehängt worden. Dura holte einen Sack mit Blättern aus einem Schrank, schüttete das Gemüse in den Trog und zerkleinerte es. Bald erfüllte der Duft der Blätter die ganze Kabine. Dura sah, daß Hork sich über die Konsole beugte, um dem Geruch zu entgehen; was sie betraf, so delektierte sie sich an den Photonen, die auf ihre Zunge tropften.
    Die Schweine waren schier am Durchdrehen. Die Augen traten ihnen aus den Höhlen, und die Mäuler waren weit aufgerissen. Sie grunzten protestierend und zerrten vergeblich am Geschirr, um an die Blätter zu gelangen, wobei ihre Winde in die enge Kabine geblasen wurden.
    Die Winde übten einen konstanten Druck auf die Schaufeln aus und versetzten die Turbine in

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