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Xeelee 4: Flux

Xeelee 4: Flux

Titel: Xeelee 4: Flux Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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Nur drei, signalisierte sie ihm. Wir haben Glück.
    Er nickte und deutete auf ein Schwein. Bei näherem Hinsehen stellte Dura fest, daß dieses Tier größer und schwerfälliger war als die anderen.
    Eine trächtige Sau.
    Ein Lächeln überzog ihr Gesicht. Perfekt.
    Sie zählte bis hundert, dann hob sie die Speere. Philas und Adda mußten bereits ihre Position erreicht haben.
    Sie nickte Farr zu.
    Die beiden Menschen kamen hinter dem Baum hervor. Schreiend stürzte Dura sich entlang der Flußlinien des Magfelds auf die Schweine und schlug mit den Speeren gegen das Holz. Farr folgte ihrem Beispiel, wobei ihm das Haar schier zu Berge stand.
    Die Schweine klappten das Maul zu. Die Augenstiele wurden ausgefahren und richteten sich auf die unerwartet aufgetauchten Angreifer. Dann, wie auf Kommando, machten die Tiere kehrt und ergriffen die Flucht.
    Die Schweine stoben an den Feldlinien des Magfelds entlang, was für sie den einfachsten und schnellsten Fluchtweg darstellte. Sie stießen gegen Baumstämme und stolperten über Wurzeln, wobei sie aus den hinteren Austrittsöffnungen grünliche, süßlich riechende Luft-Wolken ausstießen. Dura und Farr verfolgten sie mit Geschrei. Plötzlich erlag Dura der Faszination der Jagd, und neue Energie durchströmte sie.
    Natürlich waren die Schweine wesentlich schneller als Dura und Farr. Nach wenigen Sekunden verschwanden die Tiere in der Dunkelheit, wobei sie einen Abgasstrahl hinter sich herzogen…
    Doch weiter unten im Magfeld lagen Adda und Philas auf der Lauer; sie hatten ein Netz zwischen sich gespannt und hielten die Speere griffbereit.
    Die beiden vorderen Schweine waren zu schnell, um rechtzeitig abzubremsen. Sie drehten sich und stießen in der Luft zusammen, wobei ihre großen Mäuler ein jämmerliches Quieken ausstießen; dann taumelten sie rückwärts ins Netz. Die Zusammenarbeit zwischen Philas und Adda funktionierte prima, auch wenn die beiden sich ziemlich anstrengen mußten. Binnen kurzem hatten sie den zwei Schweinen das Netz übergeworfen und pieksten sie mit den Speeren, um sie ruhigzustellen. Die Tiere stießen grüne Wolken aus und warfen sich im vergeblichen Bemühen, zu entkommen, gegen das Netz. Wenn Dura bei ihnen erschien, würden sie die Tiere schon gefesselt haben, und dann…
    Hinter ihr ertönte ein Schrei. Farr hatte ihn ausgestoßen.
    Sie wirbelte in der Luft herum; Adda und Philas hatte sie ganz vergessen. Das dritte Schwein – die trächtige Sau – war Addas Netz entkommen. Verängstigt und wütend war sie von der Wurzeldecke geflohen und raste nun entlang der Flußlinien des Magfelds durch den Wald… direkt auf Farr zu.
    Wie hypnotisiert starrte der Junge auf die schlagenden Flossen und die auf ihn gerichteten Augenstiele des Tiers. Er wird nicht ausweichen, erkannte Dura. Durch die Wucht des Aufpralls würde er zerquetscht werden.
    Sie wollte schreien und dem Jungen zu Hilfe kommen, doch sie bewegte sich wie in Zeitlupe. Das Magfeld hielt sie in seinem Bann, und die Luft war eine sämige, klebrige Masse. Sie versuchte sich freizukämpfen und ihrem Bruder eine Warnung zuzurufen, doch das Schwein war so schnell, daß ihre Bemühungen nichts fruchteten.
    Das Schwein war kaum mehr eine Mannhöhe vom Jungen entfernt. Die in der viskosen Luft gefangene Dura stieß einen Schrei aus.
    Plötzlich riß die Sau das Maul auf und stieß ein gequältes Bellen aus. Dann stieß sie einen Gasstrom aus und vollführte einen abrupten Schwenk. Farr wurde von einer Flosse gestreift und gegen einen Baum geschleudert… doch, wie Dura erleichtert feststellte, war er mit dem Schrecken davongekommen.
    Als die Sau durch die Luft taumelte, wurde auch der Grund für ihr Verhalten ersichtlich: Addas langer Speer ragte aus dem Bauch des Tieres. Der Spieß zitterte, während das Schwein wie toll versuchte, den Quälgeist loszuwerden.
    Nun jagte Adda selbst durch das Magfeld, unbeholfen, aber entschlossen. Hinter ihm schüttelten die beiden gefangenen, nun unbeaufsichtigten Schweine das Netz ab. »Sie ist richtig tollwütig…« rief Adda. »Dura, bring den Jungen weg.«
    Nun kam das Schwein in der Luft zum Stehen und richtete alle sechs Augenstiele auf den alten Mann. Adda verlangsamte auch das Tempo; mit gespreizten Armen und Beinen beobachtete er das Schwein.
    »Adda, du solltest lieber verschwinden… ich glaube…«
    »Hol den Jungen!«
    Dura gehorchte und machte einen Bogen um das in der Luft schwebende Schwein.
    Mit einem Heulen, das die klebrige Luft durchdrang,

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