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Xeelee 4: Flux

Xeelee 4: Flux

Titel: Xeelee 4: Flux Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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einmal ein Rad gesehen?«
    »Ich habe nur das gesehen, welches du um den Hals trägst«, erwiderte sie unschuldig. »Außer wenn du glaubst, es verstecken zu müssen.«
    Zornig zerrte der Städter an den Zügeln.
    Adda hatte die Augen geschlossen und atmete geräuschvoll, aber gleichmäßig; offensichtlich hatte er wieder das Bewußtsein verloren. Farr schlief noch immer. Schuldbewußt stopfte Dura sich die letzten Bissen der Speise – des Brots – in den Mund und schwebte nach vorne zu Mixxax.
    Sie schaute aus dem Fenster. Sie flogen so dicht an der Kruste vorbei, daß sie auch das kleinste Detail erkannte. Sogar die Feldlinien schienen an ihr vorbeizurasen, und plötzlich hatte sie den Eindruck, sich mit enormer Geschwindigkeit fortzubewegen; haltlos stürzte sie den Geheimnissen des Pols und der Zukunft entgegen.
    Toba musterte sie, wobei ein Anflug von Besorgnis in seinem sonst verschlossenen Gesicht erschien. »Alles in Ordnung mit dir?«
    »Ich glaube schon«, sagte sie mit bemüht ruhiger Stimme. »Ich habe nur gewisse Probleme mit der Geschwindigkeit dieses Dings.«
    Er runzelte die Stirn und schaute mit schielendem Blick aus dem Fenster. »So schnell sind wir gar nicht. Vielleicht ein Meter pro Stunde. Schließlich fahren wir nicht quer zum Magfeld, sondern wir folgen einfach dem Verlauf der Flußlinien. Und in dieser Region erlangen die Schweine wieder die volle Kraft, die sie auch am Pol haben. Vielleicht würden sie sogar noch die doppelte Geschwindigkeit erreichen, wenn die Anlaufstrecke lang genug wäre.« Er lachte. »Nicht daß es dieser Tage in Parz eine solche freie Strecke geben würde, obwohl die Wagen aus der Innenstadt verbannt worden sind. Und die Top-Teams…«
    »Ich habe noch nie in einem Fahrzeug gesessen«, zischte sie mit zusammengebissenen Zähnen.
    Er öffnete den Mund und nickte. »Natürlich nicht. Es tut mir leid; das hatte ich ganz vergessen. Ich würde mich sicher auch etwas unwohl fühlen, wenn ich noch nie zuvor in einem Wagen gesessen hätte – allerdings habe ich schon seit meiner Kindheit Fahrpraxis. Kein Wunder, daß es dir schlechtgeht. Es tut mir leid; vielleicht hätte ich dich warnen sollen. Ich…«
    »Hör bitte auf, dich zu entschuldigen.«
    »Wie dem auch sei, wir liegen gut in der Zeit. Wenn man bedenkt, daß es ein verdammt weiter Weg vom Pol bis zu meiner Decken-Farm ist.« Zornesfalten erschienen in seinem runden Gesicht. »Menschen können nur bis in einer Höhe von vierzig, maximal fünfzig Metern über dem Pol überleben. Und meine Decken-Farm befindet sich genau an dieser Grenze, im Hinterland von Parz. So weit flußaufwärts riecht die Luft nach Klebstoff, und die Kulis sind noch schwächer als Luft-Ferkel… wie soll ich unter solchen Bedingungen auf einen grünen Zweig kommen?« Er schaute sie an, als ob er eine Antwort von ihr erwartete.
    »Was ist denn ein Meter?«
    »…hunderttausend Mannhöhen. Eine Million Mikron.« Er beruhigte sich wieder. »Ich glaube nicht, daß du weißt, worüber ich spreche. Es tut mir leid; ich…«
    »Wie tief ist der Mantel?« fragte sie impulsiv. »Von der Kruste bis zum Quantenmeer, meine ich.«
    Er lächelte, und sein Ärger verflog. »In Metern oder Mannhöhen?«
    »In Metern.«
    »Ungefähr sechshundert.«
    Sie nickte. »Das habe ich auch gelernt.«
    Er musterte sie neugierig. »Ihr wißt über solche Dinge Bescheid?«
    »Ja, wir wissen über solche Dinge Bescheid«, sagte sie. »Wir sind nämlich keine Tiere, sondern wir erziehen unsere Kinder… auch wenn wir den größten Teil unserer Energie aufs Überleben verwenden, ohne Kleidung, Wagen, Luft -Kästen und Teams von gefangenen Luft -Schweinen.«
    Er zuckte zusammen. »Ich gelobe Besserung«, sagte er reumütig. »Also… hör zu.« Er nahm die Zügel locker in die langfingrige, feingliedrige Hand und ballte sie zur Faust. »Der Stern ist eine Kugel mit einem Durchmesser von ungefähr zwanzigtausend Metern.«
    Sie nickte. Zweitausend Millionen Mannhöhen.
    »Die Kruste bildet die Oberfläche«, sagte er. »Sie ist achthundert Meter dick. Und das Quantenmeer ist auch eine Kugel, mit einem Durchmesser von ungefähr achtzehntausend Metern, die innerhalb der Kruste treibt.«
    Sie runzelte die Stirn. »Treibt?«
    Er zögerte. »Nun, das nehme ich zumindest an. Woher sollte ich es auch wissen? Und zwischen der Kruste und dem Quanten-Meer befindet sich der Mantel – die Luft, die wir atmen – mit einer Tiefe von ungefähr sechshundert Metern.« Ihr Gesichtsausdruck

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