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Xeelee 5: Vakuum-Diagramme

Xeelee 5: Vakuum-Diagramme

Titel: Xeelee 5: Vakuum-Diagramme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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verständnisvoll. »Ja, ich war genauso… aber vielleicht bist du noch draufgängerischer als ich«, sagte sie. »Ich hatte die Lücke mit meiner Mutter überquert, und das war schon abenteuerlich genug. Aber ich hätte nicht im Traum daran gedacht, mich der Sonne selbst zu nähern…«
    Allel schaute mit wässrigen Augen ins flackernde Licht einer Lampe. »Es gibt so viele Unterschiede zwischen der Schale und Heimat. Wir hatten keine Mummy-Kühe, die uns nährten, musst du wissen. Nur Kuh-Bäume. Und wir sprachen auch eine andere Sprache. Ich habe lang genug gebraucht, um eure zu lernen, kann ich dir sagen – und meine Mutter hatte es gar nicht erst versucht…
    Ich frage mich nun, ob all diese Unterschiede irgendwie beabsichtigt waren. Vielleicht soll die Sonne erlöschen. Vielleicht sollen wir dazu gezwungen werden, die Lücke zu überqueren und unser Blut zu vermischen, damit das Beste in uns überlebt…«
    Teal schob das Messer weg und legte sich auf die mit Laub gepolsterte Pritsche. Das alles hatte er schon einmal gehört. »Vielleicht, aber mit Spekulationen finden wir wohl keinen Ausweg aus der Falle, zu der die Welt geworden ist. Oder?«
    Allel zuckte nur die Achseln. »Wahrscheinlich nicht. Aber die Alternative ist Unwissen – und das ist allenfalls für einen spektakulären Selbstmord gut. Zum Beispiel mit einem Lederballon in die Sonne zu fliegen.«
    Teal spürte, wie er unter den Blasen errötete.
    »Bevor man einen Ausweg aus einer Situation sucht, muss man sie erst einmal begreifen.« Sie wedelte mit einem knochigen Finger. »Wärst du in der Lage, dich in Geduld zu üben und nachzudenken?«
    Teal lächelte und stützte sich auf einen Ellbogen.
    Allel stellte die Suppenschüssel zur Seite, setzte sich neben der Pritsche auf eine Matte und schlug die Beine übereinander. »Ich war nicht viel älter als du, als meine Mutter mich auf einen langen Spaziergang zu einer alten verlassenen Stadt im Norden von Heimat mitnahm. Und dort erfuhr ich etwas über die Natur unsrer Welt.
    Die Welt ist ein Kasten. Wir haben uns selbst in einem großen Kasten eingesperrt, um den Xeelee zu entkommen – was auch immer sie sind. Doch die Natur dieses Kastens ist bemerkenswert.«
    Teal wickelte die Decke enger um die schmerzende Brust. »Erzähl weiter.«
    Allel nahm einen Zipfel der Ledermatte, auf der sie saß, und formte sie zu einer annähernden Kugel. »Das ist ein Modell der Welt. Stellen wir uns vor, es würden Insekten auf dieser Kugel leben.« Teal lächelte, als sie mit den Fingern über die Kugel stakste. »Sie leben glücklich und zufrieden in ihrer kleinen Welt, ohne dass sie eine Ahnung von den Geheimnissen hätten, die sie umgeben. Kannst du mir folgen?
    Gut. Ich glaube, die Welt, von der wir gekommen sind, ist ein flacher Ort irgendwo… anders. Wie der Rest dieser Matte – eine Fläche, die sich endlos erstreckt und Sterne und Xeelee enthält.«
    Sie deutete auf den Übergang zwischen der Matte und der Kugel in ihrer knochigen Faust. »Die Welten müssen sich berühren, wie diese Modelle es hier tun. Einen solchen Ort müssen wir finden. Einen Ort, wo man unsre Welt verlässt und das Original betritt… durch eine Art Tür.«
    Teal nickte bedächtig. »Ja – ja, ich verstehe. Doch wo sollte eine solche Tür sein?«
    »Ah.« Allel strich die Matte glatt und streckte die mageren Beine aus. »Das ist die Frage. Falls es überhaupt eine gibt, dann müsste sie in einer der alten Städte im äußersten Norden der Welt sein… Jedoch hat niemand auf beiden Welten Kenntnis von etwas, das auch nur entfernt nach einer Tür klingt. Zumindest kein Mensch.«
    Allel senkte den Blick. Falten erschienen um ihren Mund. »Das wirft eine weitere Frage auf. Manchmal glaube ich, es wäre besser, wenn wir die Tür nicht finden. Wir wissen fast nichts von der Vergangenheit. Dafür muss es doch einen Grund geben. Vielleicht sollten wir sie vergessen. Vielleicht sollen wir nichts über die Welt, die Xeelee… über uns herausfinden. Vielleicht ist es besser, nicht nachzuforschen…«
    Doch Teal hörte gar nicht mehr zu. »Was hast du mit ›kein Mensch‹ gemeint?«
    Allel lächelte Teal an. »Niemand schenkt den Mummy-Kühen große Aufmerksamkeit, weißt du. Man betrachtet sie als selbstverständlich… als wandelnde Fleisch- und Milch-Spender und als Arbeitstiere. Doch für mich waren sie eine echte Sensation, als ich hier ankam. Und ich habe viel Zeit damit verbracht, ihren Liedern zu lauschen.«
    »Mummy-Kühe sind doch

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