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Xperten - Der Anfang: Kurzgeschichten

Xperten - Der Anfang: Kurzgeschichten

Titel: Xperten - Der Anfang: Kurzgeschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Maurer
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wehren, ist eine andere Frage!
    Übrigens könnten die Drohnen sogar mit einem Hologramm-Projektor ausgestattet sein, der zum Beispiel das Ebenbild des Menschen erzeugt, der die Drohne kontrolliert. Dann haben wir endgültig virtuelles Beisammensein … und wenn die Drohne den Projektor abschaltet, aber Lautsprecher und Mikrofon eingeschaltet lässt, wird die Person unsichtbar. Sie hat sich (sozusagen) König Laurins Mantel übergestülpt, jenen sagenhaften Mantel, der unsichtbar macht!

    Beispiel 4: Der Supergescheite
    Mit einer Brille wie in Abbildung 1 gezeigt und mit der beschriebenen Funktion ist es leicht, bei einem Quiz oder bei einem Schachspiel zu gewinnen oder auch fast jede Prüfung zu bestehen. Man hat einerseits Verbindung mit unglaublichen Datenmengen lokal (ich sprach von Hunderten Terrabyte auf der Speicherkarte) und andererseits hat man ja auf die dann existierende Version des Internets Zugriff. Damit ist wohl fast jedes einigermaßen einfache Problem jederzeit lösbar. Voraussetzung dazu ist freilich ein gutes Wissensmanagement-System, wie in [5] erläutert und wie ja als zum Beispiel [6] weitgehend ausgereift verfügbar. So werden auch die Visionen in [7] von der zusammenwachsenden Gesellschaft immer realistischer und die Prognosen in [8] zum Teil vergleichsweise mild.
    Beispiel 5: Teleportation
    Als erster Schritt in diese Richtung kann schnelles Reisen, wie am Beispiel der Hutteriten erläutert, gesehen werden. Und hier sind die Grenzen noch keinesfalls erreicht.
    Hat man beliebig viel Energie zur Verfügung und beschleunigt die Hälfte der Zeit mit 1 G (mit einfacher Erdbeschleunigung) und bremst man dann ebenso lange und stark ab, dann ist es eine Milchmädchenrechnung, dass man von jedem Punkt der Erde zu jedem Punkt der Erde maximal 40 Minuten benötigt, innerhalb von Europa nur 15 und von der Erde zum Mond nur 3,5 Stunden. Wenn man ganz weit in die Ferne schaut, mag das nicht das Ende sein. Immerhin hat der österreichische Physiker Zeilinger inzwischen ein Patent für Partikelteleportation auf der Basis der »entangled Quarks« eingereicht. Freilich ist es mehr als Spekulation anzunehmen, dass dieses Verfahren auf größere Objekte oder gar Lebewesen erweiterbar ist. Andererseits, wenn man Teleportation weniger eng auffasst und auch virtuelle Präsenz und virtuellen Transport zulässt, dann zeigt ja die Spekulation im Beispiel 3 und noch mehr im abschließenden Beispiel 7 (siehe unten), dass Teleportation in einem schwächeren Sinn auch möglich sein könnte.

    Beispiel 6: Telekinese
    Unter Telekinese versteht man die Bewegung von Objekten durch bloßes Denken. Dass so etwas möglich ist, ist bis heute nicht bewiesen, ist aber eine gängige Fähigkeit in der Science-Fiction-Literatur. Auch im neuesten Roman des Autors dieses Beitrags [9] spielt Telekinese eine sehr prominente Rolle.
    Ist es denkbar, dass Telekinese eines Tages technologisch realisierbar ist? Die Antwort ist »ja«, wenn man zwei Voraussetzungen akzeptiert: Erstens, dass die Telepathie im Sinne des Beispiels 1 möglich sein wird (und davon sind hoffentlich inzwischen alle Leser überzeugt); zweitens, dass es wirklich einmal Drohnen im Mikro- oder Nanometerbereich geben wird, wie das Kurzweil [3] mit seinen »Nanobotschwärmen« bis 2049 vorhersagt. Offenbar kann man mit telepathisch kontrollierten Nanobotschwärmen Objekte – auch über große Entfernungen hinweg – nur durch Gedanken bewegen!
    Beispiel 7: Das Aufbrechen des Raum-Zeit-Gefüges
    Der Titel des letzten Beispiels scheint eine besonders weit hergeholte Vision zum Gegenstand zu haben. Tatsächlich ist dies aber nicht so.
    Ich beginne mit einer »funktionalen« Erklärung ähnlich wie im Beispiel 1: Eine Person A zum Beispiel in Graz will mit einer Person B zum Beispiel in Karlsruhe kommunizieren, aber nicht mühsam durch mechanische Telepathie (wie im Beispiel 1), sondern durch möglichst enges virtuelles Zusammensein.
    A verständigt sich irgendwie mit B und B stimmt einem Treffen zu. Beide bewegen nun vor ihrer Brille die Hände, indem sie ein Rechteck zeichnen: Damit reißen sie das »Raum-Zeit-Gefüge« auf, weil sie plötzlich durch das gezeigte Fenster die andere Person in deren natürlicher Umgebung sehen und mit ihr nun beliebig reden können.
    Klingt weit hergeholt? Dabei ist diese Vision von allen (außer jener in Beispiel 4) die am einfachsten realisierbare. Durch die Handbewegung, die von der Kamera in der Brille von Abbildung 1 beobachtet wird,

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