Xperten - Der Anfang: Kurzgeschichten
Nichtösterreicher permanent aufgenommen – also eine ganz beachtliche Zahl!) Wenn dieses österreichische Modell von einigen wichtigen Ländern übernommen würde, so wären die Auswirkungen auf das Bevölkerungswachstum weltweit sicher merkbar.
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7.4 Eine ungewöhnliche Lösung der Überbevölkerung
Hier mache ich noch einen Vorschlag. Bevor dieser als »total verrückt« abgelehnt wird, darf ich aber sagen: Jeder, der bessere Vorschläge hat, soll sie um Himmels willen bekannt geben! Wir brauchen aber Lösungen, egal, wie weither geholt sie zunächst erscheinen mögen!
Die Durchschnittsgröße der Europäer ist von 1500 bis heute von 144 auf 173 cm gestiegen. Da der Energiebedarf mit der dritten Potenz (dem Volumen) wächst, ist dieser (und damit der Bedarf an Lebensmitteln und an Bewegungsraum) um (173/144) hoch 3, d. h. um einen Faktor 1,83 (um fast das Doppelte!), gestiegen.
Die Entwicklung in anderen Teilen der Erde ist noch dramatischer: Die weitgehend fleischlose traditionelle Diät der Japaner ist einer texasähnlichen fleisch- und proteinreichen Ernährung gewichen und hat innerhalb von zwei Generationen die Körpergröße der Japaner um zirka 34 % erhöht, ihren Energiebedarf (Nahrungskonsum) daher um 1,34 zur Dritten, d. h. um 131 % vergrößert!
Umgekehrt ist es heute durch einfache genetische oder diätmäßige Eingriffe (zum Beispiel mit Pharmazeutika, die in geringen Dosen über das Trinkwasser verabreicht werden könnten) möglich, diesen Trend umzukehren.
Ich bitte darüber nachzudenken, was eine Reduktion der Körpergröße um 5 % pro Generation über zum Beispiel 60 Generationen bedeuten würde: nämlich eine Reduktion auf zirka 4 % der heutigen Größe! Menschen wären dann nicht mehr zirka 173 cm groß, sondern 6–8 cm, würden nicht durchschnittlich 60 kg wiegen, sondern weniger als 4 g und würden entsprechend weniger als ein Zehntel Promille (!) des heutigen Nahrungsbedarfes haben. Selbst wenn der benötigte Bewegungsraum nicht mit der dritten Potenz abnimmt, sondern nur mit der zweiten (was realistischer erscheint), würde die »effektive Bevölkerungsdichte« auf (1/25) zum Quadrat, d. h. auf weniger als 1/2 %, sinken.
Die überbevölkerte Erde mit zurzeit 6 Milliarden Einwohnern würde sich heute wie ein Planet mit 3 Millionen Einwohnern (!), die nur so viel essen wie zirka 100.000 Menschen (!!), anfühlen. Anders formuliert: Gehen wir davon aus, dass die Erde 500 Millionen Menschen heutiger Größe problemlos (und ohne Umweltprobleme) bewältigen könnte, dann könnte sie ganze 1.000 Milliarden Menschen von 6–8 cm Körpergröße spielend verkraften! (Sie verkraftet ja auch zurzeit noch mehr als diese 1.000 Milliarden Ameisen!).
Man beachte, dass ein einziges Jumbo-Flugzeug dann statt 400 Menschen 6 Millionen befördern könnte, ein heutiges Einfamilienhaus Platz für eine Kleinstadt von 15.000 Einwohnern böte, eine Kartoffel eine Familie zwei Wochen lang ernähren könnte usw.
So verrückt die Idee klingen mag – was spricht in Wahrheit wirklich dagegen?
Eine Reduktion der Körpergröße pro Generation um 5 % (zum Beispiel von 180 auf 171 cm) ist psychologisch kaum merkbar und medizinisch/genetisch/pharmazeutisch ziemlich sicher durchführbar. Die Gehirnleistung hängt nicht von der Körpergröße ab (nicht einmal von derAnzahl der Neuronen, die die Gehirnzellen verbinden, wie man heute weiß) …, sonst hätte eine Stechmücke mit 0,03 g Gehirngewicht keine Überlebenschance.
Die Verkleinerung der Menschen bedeutet nicht, dass wir große Maschinen nicht mehr steuern können. Auch heute lenken Menschen Schiffe, Flugzeuge, Raketen …, die um ein Vielfaches größer sind als sie selbst. Kurz und bündig: Wenn es uns nicht gelingt, die Überbevölkerung durch Eindämmung oder Aussiedlung in den Griff zu kriegen, vielleicht bleibt dann wirklich (als Alternative zu großen ökologischen Katastrophen) nur noch die sachte Verkleinerung der Menschen über Generationen hinweg.
Anmerkung von Peter Lechner:
Wenn das kein echter Maurer ist!! Mit einem Fingerschnipper das Problem der Überbevölkerung gelöst.Wenn’s medizinisch geht – warum nicht? Es wird nur nicht geschehen.
7.5 Die Informatikwelt
in hundert Jahren
Vorbemerkung: Dieser Beitrag erschien im Informatik Spektrum 24, 2 (April 2001) des Springer Verlages in Heidelberg. Ich bedanke mich für die freundliche Genehmigung des Nachdrucks.
Wie kann irgendwer über eine so lange
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