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Xperten - Der Anfang: Kurzgeschichten

Xperten - Der Anfang: Kurzgeschichten

Titel: Xperten - Der Anfang: Kurzgeschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Maurer
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notwendigen Elektronik genügen.
    Ob es dann in hundert Jahren tatsächlich Elektronik sein wird oder Biochips oder etwas ganz anderes, sind dann schon fast »kleine Details«. Werden dann Computer so intelligent wie Menschen sein? Auch dies ist letztlich eine eher esoterische Frage. Das Lebewesen Menschheit wird eine so starke Symbiose Mensch mit Maschine sein, dass die Fähigkeit des ganzen Systems jedenfalls die Fähigkeit jeder Komponente weit übersteigt.
    Wie viel vom menschlichen Körper wird in hundert Jahren noch notwendig sein? Wird man biologische Ersatzteillager für nicht mehr gut funktionierende Organe oder Körperteile verwenden oder wird fallweise das schwache Herz durch ein künstliches, die alten Beine durch eine mechanisch-biologisch-elektronische Variante, die sehr viel ausdauernder arbeitet, ersetzt werden? Werden wir weiterhin über zwei organische Augen die Umwelt optisch aufnehmen oder werden wir durch eine Unzahl von kleinen Kameras nicht zwei Bilder, sondern viele, fast wie mit den Facettenaugen eines Insekts, in unser Gehirn pumpen, wie dies in zahlreichen Versuchen schon heute getan wird? Und wie eng sind das Gehirn oder die daraus hervorgehenden Nervenstränge mit den weltweiten Computernetzen und damit auch mit anderen menschlichen Gehirnen verbunden?
    Man kann unzählige solche Fragen stellen. Antworten darauf können nur Spekulationen sein. Ich überlasse sie daher den Verfassern von Science-Fiction-Literatur. Was aber als einigermaßen gesicherte These bestehen bleibt, ist umwälzend genug, um es nochmals zusammenzufassen: Durch die enge Vernetzung von Menschen und Computernetzen, und die wird sich zwangsweise in den nächsten hundert Jahren in unerhörter Weise weiterentwickeln, entsteht einerseits ein neues Lebewesen Menschheit, wie es ein solches noch nie gegeben hat, und wird andererseits jeder Mensch nicht nur Teil dieses Lebewesens, sondern erhält aus seiner persönlichen Sicht heraus eine Erweiterung des eigenen Gehirns in einem gewaltigen Ausmaß durch die direkte Kommunikation mit riesigen Wissensbeständen und anderen Menschen.

    Wollen wir das alles?
    Viele Menschen sind faustisch: Sie leben in einem tieferen Sinn nur dadurch, dass sie etwas erschaffen oder erforschen. So will ich an dieser Stelle Goethe interpretieren. Mao hat Ähnliches, aber bescheidener gesagt. Wenn er von der Notwendigkeit der dauernden Revolution gesprochen hat, dann meinte er damit, dass es für die Menschen keinen Stillstand gibt (vielleicht auch keinen Fortschritt, was immer das ist), sondern dass Menschen Veränderungen benötigen, um sich zu verwirklichen, um zufrieden zu sein. Auf die Frage, warum man den Nordpol oder die Berge oder die Planeten »erobern« will, gibt es die klassische Antwort: Weil sie da sind. All dies spricht dafür, dass vieles von dem, was machbar ist, gemacht werden wird. Nur große und unvorhersehbare negative Folgen können fallweise mögliche Entwicklungen bremsen, ändern oder verhindern. Die aufgezeigte wissensteilige Gesellschaft, die Wissensvernetzung ist nicht nur machbar, sondern schon im Entstehen. Sie wird in hundert Jahren ein Faktum sein. Dass am Weg dorthin nicht nur technische Probleme zu lösen sein werden, sondern auch Richtungsänderungen erfolgen können und fallweise erfolgen müssen, um das menschliche Leben lebenswert zu erhalten, ändert das insgesamt entworfene Bild nicht wesentlich.
    7.6 Ausgleich mit der
    Dritten Welt

    Es ist eine wohl bekannte Tatsache, dass 20 % der Menschheit 80 % der Ressourcen dieser Welt verbrauchen, dass die Kluft etwa zwischen Europa/USA und den Ländern der Dritten Welt gewaltig ist.
    Wie können wir damit umgehen? Es gibt nur zwei Optionen: Entweder die reiche Welt akzeptiert diese Ungleichheit, schottet sich vom Rest der Welt ab (»das Boot ist voll«) oder wir versuchen ernsthaft, den Unterschied zwischen der reichen und der armen Welt allmählich auszugleichen.
    Die erste Option ist nicht nur unmoralisch, sie ist sicher auch langfristig nicht stabil. Wenn wir die Ungleichheit nicht beseitigen, wird es früher oder später zu einer globalen Katastrophe kommen.
    Damit verbleibt nur die Möglichkeit, einen Ausgleich zwischen den verschiedenen Ländern anzustreben. Leider ist eine »Umverteilung« der Ressourcen im Sinne von »die Reichen werden ärmer, die Armen reicher« mit Sicherheit nicht durchsetzbar. Es müssen daher andere Methoden verwendet werden. Gibt es solche?
    Einen der vielversprechendsten Ansätze bietet

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