Xperten - Der Paradoppelgänger
Teleportation, Zündern, Elektronik-Wanderern usw. (wie etwa in den Perry-Rhodan-Romanen [8]), die Figuren wie Superman, Spiderman, Superwoman, Batman und viele mehr aus den Comics, die vielen »Mutanten« aus Büchern und Filmen, Menschen mit unglaublichen Fähigkeiten aus den Legenden und Sagen (von Siegfried - unverletzlich bis auf die durch das Lindenblatt nicht im Drachenblut gehärtete Stelle), die Unsichtbarkeit, die man schon in der Legende von König Laurins Mantel findet und die Wells in seinem Roman [11] so überzeugend beschreibt, aber auch die immer wieder erwähnte Hellseherei, Fähigkeiten, die noch weniger in der Literatur behandelt wurden wie Verkleinerung bzw. Vergrößerung von Objekten oder Menschen, Beeinflussung der subjektiven oder objektiven Zeit bis hin zu den Grenzbereichen von Selbstkontrolle über zum Beispiel autogenes Training oder Fremdkontrolle wie Hypnose.
Marcus weiß, dass eine Auflistung solcher (potenzieller) Fähigkeiten sinnlos ist, da beliebig weitere denkbar sind. Nur in einem Punkt hat Marcus eine feste Meinung: Es mag ja Para-Fähigkeiten geben, die es erlauben, in die Vergangenheit zu sehen. Begabungen, die es erlauben würden in die Vergangenheit zu wirken, wie in [9] beschrieben, führen aber zu unüberwindlichen Paradoxa (wenn man nicht an die Existenz von unendlich vielen parallelen Universen glauben mag, was Marcus wenig behagt). An Para-Fähigkeiten, die es erlauben, in die Zukunft zu sehen, will Marcus schlichtweg nicht glauben. Eine so begabte Person würde ja nicht nur die Lottozahlen der nächsten Ziehung wissen oder den Verlauf der Aktienkurse, eine solche Begabung würde auch den freien Willen der Menschen einschränken, da ja gewisse Ereignisse mit Sicherheit eintreffen würden. Daran will Marcus als philosophischer »Konstruktivist« einfach nicht glauben.
Problemkreis 10: Gibt es Para-Begabungen, die sich durch Technik simulieren lassen?
1 Die anfängliche Rolle von Justo als schwacher Telekinet wird in »XPERTEN - 1: Der Telekinet« [3] beschrieben. Seite 57
Marcus konzentriert die Arbeit seiner Forschungsgruppe auf den Problemkreis 1 (warum sind gewisse Personen para-begabt, andere nicht) und mit weniger Energie auf die Problemkreise 3 (Erkennen von Para-Begabungen durch systematische Computeranalyse anscheinend trivialer, aber seltsamer Vorfälle), 8 (Integration von Para-Begabten in die Gesellschaft) und 10 (technische Simulation von Para-Begabungen). Den letzten Problemkreis überträgt er einer Unterabteilung der Informatikforschungsgruppe. Marcus wird es später bereuen, dass er den Problemkreis 6 (Wie schützt man sich gegen Para-Begabungen?) nicht genügend ernst genommen hat ...
Marcus geht das letzte Treffen mit Aroha nicht aus dem Kopf. Wie immer hat er sich mit dieser Frau sehr gut verstanden. Sie entstammt einer »gemischten« Ehe (Maori mit »Pakeha 2 «), sie ist einerseits Wissenschafterin und hat andererseits, wie er, an sich selbst erlebt, dass es Dinge gibt, die jenseits normaler Wissenschaft liegen, wie das Tal mit den verschiedenen Gesichtern, das nur durch den »Mindcaller« [10] zugänglich wird.
Da die Forschungen insgesamt für Marcus‘ Ungeduld zu wenige Ergebnisse erbringen, lädt er nach Absprache mit Maria Aroha (nicht zum ersten Mal!) zu einem Besuch auf Great Barrier ein. Maria und Marcus wollen feststellen, ob sie Aroha nicht in ihr »Geheimnis« (die Para-Begabungen) einweihen sollen und Aroha ihnen nicht bei der »Analyse« von Barry behilflich sein will. Zur freudigen Überraschung sagt Aroha dieses Mal (das erste Mal!) zu und verspricht am nächsten Wochenende zu kommen.
Marcus holt sie an einem wolkenverhangenen Tag von der Fähre ab. Sie fahren durch die ärmliche Hafensiedlung, die Marcus inzwischen sehr liebt, die aber Neuankömmlinge oft mit einer Mischung von Verachtung und Mitleid erleben. Aroha ist auch da anders. Sie sagt, sie fühle sich hier sofort wohl und zu Hause. Marcus ist fast gerührt. Er macht einen kleinen Umweg zu einer Holzhütte, wo seit über 60 Jahren eine Frau wohnt, die zu den ersten Siedlern auf Great Barrier Island gehört und sich jahrzehntelang von Schafzucht, ein paar Hühnern, einem Gemüsegarten und den Schätzen des Meeres ernährt hat. Die inzwischen 85-jährige Frau lehnt an der Veranda, als Marcus und Aroha die letzten 50 Meter zu Fuß zu der kleinen Hütte hinaufgehen. »Dürfen wir dich besuchen, Henriette?«, ruft Marcus, als er sie sieht. Sie nickt gnädig. »Komm nur,
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