Xperten - Der Paradoppelgänger
Abschied fällt. Barry lädt bei seinem Abflug nach Brasilia Hannelore halbherzig ein, ihn doch bald zu besuchen.
Para-Barry benötigt einige Tage, bis er sich wieder auf die samtige Haut Gabrielas und die nicht enden wollende Energie Ginas eingestellt hat.
Nach der Ankunft in Frankfurt fahren Sandra und Monika mit dem Mietauto nach Baden-Baden und mieten sich im »Hotel Therme« ein. Wenn sie schon in einer Stadt mit einem Bad aus der Römerzeit sind, dann wollen sie dieses auch ausprobieren!
Die nächsten beiden Tage sind frustrierend. Monika hat sofort festgestellt, dass Barry nicht mehr in der Stadt und auch nicht mehr in Europa ist. Sie müssen also eine »Hannelore« finden, die Barry kennt. Das Telefonbuch enthält so viele Hannelores, dass sie nach einigen Dutzend Versuchen aufgeben. So kommen sie nicht weiter. Wenn Barry hier eine Freundin besucht hat, dann wird er ihr doch manchmal Blumen geschenkt oder sie ausgeführt haben? Also beginnen sie in Blumengeschäften nach einem »jungen Mann namens Barry, der Blumen für eine Hannelore, die hier wohnt«, gekauft hat, zu fragen. Sie haben keinen Erfolg. Als auch die ersten zwanzig Restaurants nichts ergeben, stellen sie die Suche ein.
»Das ist ein Unsinn, was wir machen. Außer dass du beweisen konntest, dass Barry nicht hier ist, können wir unsere Begabungen gar nicht einsetzen. Was wir hier machen, kann Marcus durch eine Detektivbüro besser erledigen lassen«, meint Sandra. »Wenn uns bis morgen nichts Neues einfällt, dann rufen wir Marcus an. Er kann das hier entweder professionell machen oder wir sollten deine Begabung ausnützen und so lange in der Welt herumfliegen, bis du weißt, dass wir in Barrys Nähe sind.«
Sie feiern diesen Entschluss, indem sie zunächst ins Römerbad gehen. Das ist eher enttäuschend, zu reguliert kommt ihnen alles vor. Wie viel schöner sind doch die heißen Quellen auf Great Barrier Island! Aber das Wasser hat eine sehr erfrischende Wirkung. Warum sie besonders positiv auf das Wasser ansprechen wird ihnen erst Wochen später klar ...
Anschließend leisten sie sich ein Essen im »Erbprinzen« in Ettlingen, von dem sie als tollstes Speiselokal in der Umgebung gehört haben. Es ist tatsächlich sehr gut, die Bedienung ausnehmend freundlich. Als der Kellner sich einmal unverbindlich erkundigt, wo sie herkommen, und Monika »Neuseeland« antwortet, registriert Sandra ein Gefühl der Überraschung bei dem Kellner.
»Kennen Sie Neuseeland?«
»Nein«, antwortet dieser, »aber wir haben natürlich sehr selten Gäste aus Neuseeland. Insofern ist es schon ein Zufall, dass erst vor ungefähr einer Woche auch jemand von dort hier war.«
»Können Sie sich an den Namen erinnern?«
»Nein, nicht wirklich, aber er war wohl der Freund von Hannelore Durbach; sie und die Eltern haben ihn Barry oder so ähnlich genannt.«
»Die Durbachs wohnen in Baden-Baden?«
»Ja, seit Generationen. Sie kennen doch vielleicht die große Villa in der Kurve, wo die Straße beginnt zur Schwarzwald-Hochstraße hinaufzuführen?« Die beiden kennen die Villa nicht, aber das ist ja auch gleichgültig. Morgen werden sie gleich dorthin fahren! Beide sind total erstaunt: Eben hatten sie die Suche aufgegeben und jetzt erscheint auf einmal alles ganz einfach.
Es wird auch einfach. Über Hannelores Eltern erfahren sie deren Adresse, sie finden Hannelore problemlos in Heidelberg und diese gibt ihnen die Adresse von Barry in Brasilia mit herzlichen Grüßen an ihn. Bald darauf sitzen Sandra und Monika im Flugzeug.
Nachdem sie sich ausgeschlafen haben, lassen sie sich auf gut Glück zu seiner Wohnung bringen. Er öffnet. Sein Mädchen, Gabriela, verschwindet neugierig in ihrem Zimmer. Barry ist verwundert, Monika und Sandra zu sehen. Zwar erinnert er sich vage an sie vom Frankfurter Flughafen, doch hatten sie ja dort nicht einmal Adressen ausgetauscht, meint er sich zu erinnern.
»Nein, wir hatten deine Adresse nicht, und es war gar nicht so einfach, dich zu finden«, erklärt Monika, »Aber immerhin wussten wir, dass du eine Hannelore in Baden-Baden besuchen wolltest. Drum zuerst einmal, herzliche Grüße von ihr, du sollst sie einmal in Heidelberg besuchen, lässt sie ausrichten. Aber der wirkliche Grund ist ein anderer: Marcus aus Auckland schickt uns zu dir und bittet dich zurückzukommen.«
Barry, völlig überrascht, bittet sie, sich zu setzen. Er bittet Gabriela Kaffee zu bringen. Sandra spürt Barrys Gefühle: Neben der zu erwartenden Verblüffung
Weitere Kostenlose Bücher