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Xperten - Der Paradoppelgänger

Xperten - Der Paradoppelgänger

Titel: Xperten - Der Paradoppelgänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Maurer
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Gegenstände mitnehmen. Dies scheint sich allerdings beeinflussen zu lassen, ich komme da später noch darauf zurück.«
    Barry macht eine kurze Pause, bevor er weiterspricht: »Das Ungewöhnlichste an der Projektion ist, dass ich zwar jeden Schmerz fühle, der dem Para-Barry zugefügt wird, aber mein eigentlicher Körper wird dadurch nicht verletzt. Das heißt, man kann den Para-Barry eine Hand abschlagen und das tut höllisch weh, aber wenn ich den Para-Barry zurückhole, dann habe ich die Hand intakt, ja, ich kann einen neuen Para-Barry, der wieder vollständig ist, irgendwo hinsenden. Der Para-Barry ist damit eigentlich unverletzbar und auch gegen Krankheiten immun. Er kann sich zum Beispiel einen Schnupfen oder auch Aids holen, aber wenn ich den Para-Barry zurückhole, bin ich nicht angesteckt, und ein neu ausgesandter Para-Barry ist ebenfalls gesund. Das und einige andere Phänomene verstehe ich eigentlich nicht. Wenn ich kleine Stückchen beim Zurückholen der Projektion mitnehmen kann, wieso kommen dann nicht auch Viren zurück? Die beste Erklärung ist, dass nur das zurückkommt, von dem ich will, dass es zurückkommt! Vielleicht sollte ich auch in einem Punkt ganz offen sein: Ich habe, bis ich Monika kennen gelernt habe, ein fast krankhaftes Bedürfnis gehabt, immer wieder verschiedenste Frauen zu lieben. Ich war also, wie ihr ohnehin alle wisst, ein sehr erfolgreicher Weiberheld. Um aber weder mich noch die Partner irgendwie gesundheitlich zu gefährden, hat immer ein Para-Barry geliebt. Nur mit Monika ist das jetzt anders«, lächelt Barry Monika an, »aber das mit dem Para-Barry war oft auch recht kompliziert. So, das wäre es fürs Erste. Gibt es Fragen?«
    »Kann man Barry und Para-Barry auseinander kennen?«, will Marcus wissen. »So weit ich weiß, nicht. Vielleicht können es deine Forscher. Lasst euch alles einmal vorführen.«
    Barry versinkt in seinem Sessel in eine tiefe Trance. Da steht ein Para-Barry plötzlich am Fenster und sagt: »Jetzt seht ihr mich als einen Para-Barry. Ich kann noch immer Marcus die Hand schütteln, ich bin (weil ich nicht zu weit weg materialisiert habe) genauso schwer wie der wirkliche Barry, durch dessen Gehirn ich in Wirklichkeit spreche. Ich kann den wirklichen Barry auch angreifen (er tut es) und ich fühle, dass er anormal heiß ist. Warum der Barry in Trance immer 40 Grad hat, weiß ich nicht. Und was passieren würde, wenn der Körper in Trance verletzt wird, weiß ich auch nicht, möchte ich auch nicht probieren. Wie lange der Barry in Trance liegen kann, weiß ich genauso wenig. Barry ist aber nach dem Aufwachen oft sehr durstig und hungrig, umso mehr, je länger er in Trance war. Para-Barry kann essen und trinken (er trinkt einen Schluck Wein), er kann sich sogar betrinken. Aber wenn er von Barry aufgelöst wird, ist Barry selbst nicht betrunken und das Essen ist auch weg. Ihr staunt? Kann ich verstehen. Ich habe auch gestaunt. Es gibt weitere eigentümliche Phänomene, eines zeige ich euch noch.«
    Er nimmt ein Messer und ritzt sich einen Schnitt über den ganzen Oberarm, mit schmerzverzerrtem Gesicht.
    »Das genügt«, sagt der Para-Barry. Er verschwindet und Barry »wacht auf«. Er zeigt seinen Oberarm: Kein Ritzer ist zu sehen!
    »Fantastisch«, murmeln alle. Maria sagt:
    »Ich glaube, wir verstehen jetzt vieles. Als du uns das erste Mal besuchtest, war das Para-Barry. Und weil Great Barrier Island mehr als 10 km von Auckland entfernt ist, warst du nicht so schwer wie normal, bist darum nicht im Sumpf eingesunken und konntest spurlos aus deinem zerschmetterten Auto entkommen.« Barry nickt.
    »Und du als Barry hast Para-Fähigkeiten, die Lena als junge Späherin fühlen kann, aber Para-Barry hat sie nicht, drum war Lena mehrmals total verwirrt. Ah, und darum hast du an manchen Tagen keinen Damenbesuch im Reisebüro gehabt (da war der richtige Barry dort) und an anderen Tagen als Para-Barry Damenbesuch ...«
    »Also bitte, alle Details musst du Monika nicht erzählen«, protestiert Barry.
    Marcus mischt sich ein: »Eines verstehe ich trotzdem nicht, wie du das beim Verschwinden aus Auckland gemacht hast. Bei unserem letzten Gespräch im Reisebüro, da war das wohl Para-Barry, sonst hätte er nicht verschwinden können.« Barry nickt erneut.
    »Aber wir haben ja die Wohnung mit dem echten Barry auch andauernd bewacht. Da gingst du hinein, aber dann war die Wohnung auch leer!«
    Barry lacht: »Na ja, es ist doch ganz einfach. Ich habe am Vortag am Flughafen

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