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Xperten - e-Smog: Elektromagnetische Umweltverschmutzung

Xperten - e-Smog: Elektromagnetische Umweltverschmutzung

Titel: Xperten - e-Smog: Elektromagnetische Umweltverschmutzung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Maurer
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gehabt«, sagt Mandi. Sie erhebt sich und wirft erneut einen Blick auf die Taschencomputer.

    Mandi wollte so einen kleinen Taschencomputer immer schon haben, seit sie vor sechs Monaten auf den Markt gekommen sind. Sie sind wirklich »smart« und mit jedem e-Helper, Heim- oder Bürocomputer kombinierbar – nur zusammenschalten und los geht’s. Der Computer erkennt die verschiedenen Betriebssysteme und Anzeigeprogramme und passt sich selbstständig an.
    Mandi hat sich die ganze Zeit in Gedanken Listen mit sinnvollen Nutzungsmöglichkeiten zurechtgelegt und so versucht, eine mögliche Anschaffung über Forschungsmittel zu rechtfertigen. Für ihre Arbeit nutzt sie mehrere Botanikdatenbanken und mit einem solchen Gerät könnte sie jederzeit Zugriff auf all die Daten haben. Sogar hier, mitten im Dschungel, hätte sie immer die neueste Information zur Verfügung.
    Mandis derzeitiger Computer – man kann ihn als »robust« bezeichnen – kann nicht einmal eine einzige Datenbank verkraften. Trotz des Zusatzspeichers, den sie gekauft hat, ist der Zugang zu der Datenbank mit den millionenfachen Einträgen nur im Schneckentempo möglich. Und das ist nur eine Datenbank – es gibt mehrere davon, die Mandi regelmäßig nutzt. Mit einem Taschencomputer könnte sie all diese Informationsquellen nutzen und dazu noch ihre Forschungsdaten, Vortragsskripten und die Unterlagen für die Consulting-Projekte. Sie mag auch die Vorstellung, dass sie jederzeit das Gerät hervorziehen und seine eingebaute Projektorfunktion nutzen kann. Damit kann sie Bilder aus einer Bilddatenbank zeigen, während sie einen Vortrag in einem Hörsaal hält oder auch direkt im Feld bei einer Consulting-Tätigkeit.
    Mandi erinnert sich an die Kontroverse, die es rund um diese Geräte gegeben hat, kurz bevor sie auf den Markt gekommen sind. Die Diskussionen waren besonders hitzig und daher wundert sich Mandi sehr, dass sie so schnell abgewürgt wurden.
    Offensichtlich hatten recht begrenzte Tests an einem dieser Taschencomputer ergeben, dass er bedeutend mehr elektromagnetische Strahlung abgab als Laptops und e-Helper und sogar mehr als ältere Handys. Mandi hatte von der Debatte gehört, aber noch bevor sie eine Chance gehabt hätte, sich mit den Details zu befassen, wurde die Unbedenklichkeit des Gerätes bestätigt. Kurz darauf waren die Taschencomputer auf dem Markt.
    Ihre beruflichen Interessen und ihr privater Hintergrund machen sie besonders neugierig, wofür diese Geräte hier verwendet werden. Sie winkt Elly, dass sie im Schatten bleiben soll, und geht auf das hintere Tor zu. Das Tor ist leider versperrt und so geht sie zur seitlichen Wand zurück. Elly ist nicht mehr zu sehen. Mandi wendet sich wieder dem Gebäude zu und späht durch ein Fenster. Angestrengt versucht sie etwas auf den großen Bildschirmen zu erkennen. Obwohl nichts wirklich klar zu sehen ist, hat sie den Eindruck, ein Bildschirm könnte die Wellenlinien eines EEGs 20 zeigen. Wenn sie nur einen genaueren Blick darauf werfen könnte! Gedankenverloren reibt sich Mandi die Schläfe, während sie versucht, mehr Details zu erkennen. Ihre Migräne macht ihr jetzt schwer zu schaffen.
    Sie sieht sich jetzt das Gebäude an, das sich gleich links neben ihr, vor der Fertigungshalle, befindet. Auch dieses Gebäude hat Kondenswasser an den Fenstern. »Noch ein Computerraum!«, denkt Mandi. »Diese Leute müssen ganz schön gestopft sein!«
    Da erscheint Elly hinter einer Ecke dieses Hauses und deutet Mandi, sie solle wieder zurückgehen, hinauf auf den Hügel. Mandi schaut auf die Uhr: Es ist noch nicht 12 Uhr, sie haben noch eine halbe Stunde, bevor das Gebet zu Ende geht. Mandi schüttelt den Kopf und geht auf Elly zu. Aber Elly deutet weiterhin entschieden zum Hügel. Ihr Blick ist sehr bestimmt, also läuft Mandi schnell, aber vorsichtig den Hügel hinauf. Beim Durchzwängen unter dem Zaun reißt der Draht ein weiteres Loch in ihre Bluse. Mandi kriecht auf dem Bauch bis zum Rand des Dschungels; dort hockt sie sich im Schutz der Blätter hin und sucht Elly.
    20 Dorland’s Medizinisches Wörterbuch definiert ein Elektroenzephalogramm (EEG) als eine Aufzeichnung des elekrischen Potenzials am Schädel, das durch die Ströme der spontanen Nerventätigkeit im Gehirn verursacht wird. Die charakteristischen Wellenformen korrelieren mit bestimmten neurologischen Zuständen.
    Schließlich sieht sie sie. Sie steht am Tor eines Gebäudes direkt hinter der Fabrikhalle. Mit der Faust hat sie ihr T-Shirt zu

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