Xperten - Kampf dem grossen Bruder
Vorwarnung können wir hier nicht überfallen werden und verteidigen können wir uns auch ganz gut.«
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Auf Great Barrier Island hofft Stephan, dass sein Vater richtig kombiniert hat und sie so den Ort von Rudolf und Victor finden können. Immer und immer wieder versucht er, mentalen Kontakt zu Victor herzustellen, doch es ist nur ein sinnloses Rauschen. Doch was ist das? Plötzlich kommt in das Rauschen ein gewisser Rhythmus. Schwach aber doch für Stephan wahrnehmbarm, kommen die Gedanken: bunt-herrlich-flüssig-schnell-gehen. Und nach einer längeren Pause noch einmal und noch einmal. Das ist ihr Gedankenalphabet und heißt f-i-l-c-o. Wenn sonst alle Überlegungen stimmen, dann ist Victor an einem Platz der ‚Filco’ heißt!
Stephan läuft zu Marcus.
»Kennst du einen Platz mit dem Namen Filco?«
Marcus staunt: »Seit wenigen Minuten. Es ist eine Insel in Palau, die Mr. Swok gehört. Und nach der Beschreibung, wie Swok noch vor einem Jahr ausgesehen hat, ist Swok unser Tschau.«
»Herrlich!«, ruft Stephan, »Victor hat mir schwach aber deutlich die Botschaft ‚Filco’ geschickt!«
»Dann ist wohl alles klar. Wir werden sofort aufbrechen, um Victor und ich wette auch Rudolf, zu befreien. Klaus muss den Moller 980 fliegen. Wir nehmen Cynthia mit. Unter anderem, weil wir den Parahypnoseblock in Victor wohl nur durch Auslöschen seiner Erinnerungen aufheben können und zwar von dem Zeitpunkt zwischen der ersten und der letzten Hypnose.
Deine Mutter muss mitkommen, damit wir die beiden Gefangenen auf der Insel finden. Sie sind sicher in einem Haus oder in einer Höhle versteckt. Wenn ich Recht habe und Rudolf dabei ist, ist er nicht hypnotisiert, nur vermutlich irgendwie gefesselt oder eingesperrt. Ich kann ihn befreien und er wird uns dann mit Victor helfen. Ich glaube übrigens, wir sollten die Gelegenheit nützen um Tschau gefangen zu nehmen … er kann uns mit seiner Parahypnose nicht wirklich gefährlich werden. Wir halten ihn dann in einem Paragefängnis fest, wie seinerzeit die Brodlyn Zwillinge [1] und überlegen uns, wie wir ihn, der weltweit gesucht wird, der Polizei übergeben können, ohne dass Tschau seine Parahypnosefähigkeit einsetzen kann. Vielleicht ist das ein Glückstag für uns und wir können das Problem Tschau endgültig lösen.«
Klaus Baumgartner ist nicht so begeistert, dass Marcus, er, Maria, Stephan und Cynthia zu dieser Befreiungsaktion fliegen sollen.
»Ist das nicht zu gefährlich? Was ist, wenn Tschau hier angreift, während wir weg sind? Vielleicht will er uns mit der Entführung bewusst weglocken! Erinnere dich an die Warnung von Atalantis!«
»Du hast natürlich Recht, wir dürfen nicht lange weg sein. Aber Palau ist ‚nur’ 7000 Kilometer entfernt, dafür brauchen wir mit dem Moller 980 höchstens 6,5 Stunden. Wir werden dort nicht mehr als 30 Minuten brauchen. Wir können also noch heute Nacht zurück sein. Bedenke: Rudolf ist erst seit vorgestern verschwunden. Tschau hat ihn nach Filco gebracht. Er kann noch nicht lange genug dort sein, um die notwendigen Vorbereitungen für eine Angriff auf uns getroffen zu haben.«
»Du meinst, dass er erst Leute und Ausrüstung nach Neuseeland einfliegen muss, und genau dass der Grund ist, warum er sich einen Moller 980 gekauft hat und er nicht schon vorher alle Vorbereitungen durchführen konnte?«
Marcus nickt: »Zumindest nicht alle.«
Das Team bricht ohne weitere Diskussionen auf. Die Befreiung von Rudolf und Victor scheint eine jener Aktionen zu sein, die schon fast zur Routine geworden sind. Eine ähnliche Aufgabe, die Befreiung von Joseph Rath, verlief ja ebenfalls problemlos.
Sie überqueren auf ihrer Route Neuguinea und zwar zuerst den östlichen, dann den zu Indonesien gehörenden westlichen Teil. Die Überflugsgenehmigung wird problemlos erteilt. Am Militärstützpunkt Jayapura sorgt der höchstrangige Offizier Subandrio dafür, dass ein ‚Freund’ über den neuseeländischen Moller 980, der nach NNO unterwegs ist, informiert wird.
Marcus hat im Moller genaue Landkarten und eine Satellitenaufnahme von Filco und Umgebung auf den Tisch gelegt.
»Hier, am Rand der sandigen Bucht, gibt es die einzigen Wohnhäuser. Das größte ist direkt an die Felsen angebaut. Das ist wohl kein Zufall. Meine Informanten aus Palau berichten, dass sich unter Filco ein Höhlensystem befindet. Die eigentliche Zugänge sind Tunnels auf der anderen Seite der Insel, sie befinden sich direkt am Meer. Während der
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