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Yakuza Flowers

Yakuza Flowers

Titel: Yakuza Flowers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Murasaki
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zu äußern. Nach all den Jahren, umgeben von den Speichelleckern, hast du sicher vergessen, wie es ist, Widerworte zu hören. Es muss für dich ein echter Schock sein .“ Sie hielten an einer Ampel, aber auch da nutzte Jiro nicht die Gelegenheit Kira anzusehen. Dieser wollte gerade wieder den Mund aufmachen und seinem Ärger weiter Luft verschaffen, als ihm Jiro ins noch nicht ausgesprochene Wort fiel.
    „Ich bin nicht wegen dir ins Theater gekommen, sondern wegen jemand anderem“, sagte er schließlich, als würde er glauben, diese Antwort würde Kira besänftigen und zum Schweigen bringen. Dies erwies sich jedoch als Irrtum. Kira kniff die Augen zu schmalen Schlitzen und sah Jiro scharf an. Das Gefühl, dass er gleich etwas erfahren würde, was ihm sehr wenig gefallen würde, verstärkte sich immer mehr.
    „Wegen wem bist du dann gekommen?“, wollte er wissen.
    Jiro lenkte den Wagen weiter und antwortete nicht. Doch so schnell wollte Kira nicht aufgeben.
    „Sag mir, wegen wem du ins Theater gekommen bist!“ Kira fauchte. „Wenn du glaubst, dass du das Theater mit irgendwelchen schmutzigen Geschichten in den Dreck ziehen kannst, dann …“ Weiter kam er nicht, weil Jiro ihn schon wieder unterbrach.
    „Es hat nichts mit dem Theater zu tun!“, rief er ärgerlich aus und warf Kira einen gereizten Blick zu, was diesen jedoch nicht beeindruckte.
    „Hat es mit mir zu tun?“
    Wieder keine Antwort. Kira lehnte sich mit einem flauen Gefühl im Magen zurück. Keine Antworten konnten ebenfalls deutliche Aussagen sein. „Es hat also mit mir zu tun“, stellte er fest, selbst überrascht, wie ruhig ihm das gelang.
    „Es berührt dich nur ein bisschen“, murmelte Jiro und Kira konnte zum ersten Mal so etwas wie eine spontane Regung in seinem Gesicht sehen. Jiro biss sich nämlich leicht auf die Unterlippe, während seine Augen auf der Straße vor ihnen klebten. Das war kein gutes Zeichen. Kira wusste es und sein Magen begann langsam aber sicher zu rebellieren.
    „Um was geht es?“ Die Frage perlte beinahe tonlos von seinen Lippen. Er war sich nicht sicher, ob er die Antwort hören wollte, aber was für eine Wahl hatte er denn schon. Es schien eine ganze Ewigkeit zu dauern, bis Jiro endlich sprach.
    „Es geht um Vincent.“ Der kurze Satz reichte aus, um Kira das Blut aus dem Gesicht weichen zu lassen. Ihm wurde mit einem Mal übel und er hätte auf Jiro eingeschlagen, wenn ihn die Kraft nicht plötzlich verlassen hätte. Er wollte fragen, warum und wieso, aber das war ganz offensichtlich nicht nötig, denn Jiro sprach langsam und gefasst weiter.
    „Indem du Vincent geholfen hast nachzuforschen, wo Gabriel abgeblieben ist, hast du schlafende Hunde geweckt. Er ist Journalist. Es wurde angenommen, dass er Nachforschungen für einen Artikel anstellen will. Es tut mir leid, Kira.“ Jiro blieb knapp, ohne klare Worte zu verwenden. Aber das war auch nicht nötig. Kira konnte es sich auch so denken. Der vorsichtige und unsichere Blick, den Jiro ihm zuwarf, war nur eine weitere Bestätigung.
    Als das Auto beim Seiteneingang des Theaters hielt, schwebte Kira zwischen Aufgelöstheit und Zorn.
    „Du bist ein verdammtes Arschloch!“ Es war unmöglich sich noch länger zu beherrschen. Kira riss die Wagentür auf und knallte sie heftig zu, um schließlich die niedrige Treppe ins Theater zu flüchten. Den einzigen Schutz, den er in seinem Leben kannte, zumindest, bis er Vincent kennengelernt hatte – und nun wollte man ihm diesen wegnehmen!
    Kiras Verstand raste. Konnte er Vincents Leben noch retten? Ein klarer Gedanke war diesbezüglich nicht möglich. Das Einzige, was er tun könnte, wäre, Vincent sofort anzurufen und ihm zu sagen, dass er augenblicklich seine Koffer packen sollte, um nach London zurückzufliegen. Aber würde er soweit weg überhaupt sicher sein?
    Die Tür zum Eingang hatte sich noch nicht ganz hinter ihm geschlossen, als er Jiros eilige Schritte hinter sich hörte. Nein, er würde sich nicht umdrehen. Nicht zu diesem Mistkerl, der nach so vielen Jahren aufgetaucht war, um sein Leben kaputtzumachen. Um die Scherben, die er hinterlassen hatte, zu feinem Glasstaub zu zermahlen!
    „Kira! Warte …“ Jiros Stimme hallte hinter ihm her. Als er nach Kiras Arm greifen wollte, schlug dieser seine Hand fort.
    „Rühr mich nicht an! Ich will dich nicht hier haben“, zischte Ki ra wütend. Ihm w ar, als würde er jeden Moment in Tränen ausbrechen.
    „Hör mir bitte zu …“, versuchte es Jiro noch einmal.

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