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YANKO - Die Geschichte eines Roma

YANKO - Die Geschichte eines Roma

Titel: YANKO - Die Geschichte eines Roma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anžy Heidrun Holderbach
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der grasüberwachsenden Lichtung markierte. Und Arthur setzte sich auf eine Decke neben das Grab seiner Tochter. Er saß sehr lange dort.
    Yanko setzte sich etwas abseits und schaute zu ihm. Er konnte sehr gut mit ihm fühlen, war aber auch erleichtert, dass Arthur endlich hierhergekommen war und ließ sich rückwärts ins Gras fallen.
    Yanko schloss die Augen vor der blendenden Sonne. Er atmete tief durch und fühlte sich heute verhältnismäßig gut. Heute fand er es sehr angenehm jemanden mit hier oben zu haben, denn durch Arthur hatte es das Gefühl nicht mehr ganz allein mit der Trauer um Fam zu sein. Niemals hätte er es für möglich gehalten jemanden von Fams Familie in Sheddy zu sehen. Eigentlich war er ja auch ein Teil dieser Familie. Arthur war sein Schwiegervater, und das gab ihm irgendwie etwas Frieden.

D ann war es so weit, und Sheddy zeigte sich von seiner schmucksten und prächtigsten Seite. Es war Ende April, und die Sonne schien schon kräftig und erfüllte die Luft mit einem Hauch von Sommer. Das ganze Dorf war bunt geschmückt und überall schallte Musik durch die Straßen.
    Yanko und seine ganze Familie samt Arthur, Jenny und ihrem neuen Mann Harry, saßen um einen großen Tisch herum. Jenny war unübersehbar hoch schwanger und strahlte glücklich in die Runde. Auf dem Tisch standen Getränke und Essen herum und jeder griff kräftig zu. Sie unterhielten sich lautstark und lachten viel und waren ausgelassen und in bester Feierstimmung.
    Keith saß links und Dolores rechts neben Yanko, und sie rückte immer näher zu ihm auf. Sie flüsterte ihm ständig etwas ins Ohr, und Yanko lachte und legte ihr locker den Arm um die Schultern. Trotz all der Ausgelassenheit war er nervös und trank ein Bier nach dem anderen und schaute sich ab und zu suchend um. Kenia und Janis rannten indessen quietschend um den Tisch herum und spielten Fangen. Es kamen viele Leute an ihrem Tisch vorbei, die jemanden begrüßten, und teilweise setzten sie sich auch kurz dazu und redeten mit einem der Familienmitglieder.
    Auf einmal stand er mit seiner neuen Freundin am Tisch. Jamie und Frank stürmten sofort auf ihren Daddy zu, und Ron umarmte seine Kinder herzlichst und küsste sie stürmisch auf die Stirn. „Wie geht es euch?”, fragte er sie, und zu allen sagte er: „Hallo zusammen! Schön euch zu sehen!”
    Yanko erschrak fast, als er Ron plötzlich da stehen sah und seine Stimme hörte, obwohl er die ganze Zeit ja schon mit ihm gerechnet hatte. Ihre Blicke trafen sich flüchtig, und Yanko zog schnell und fast unbewusst, seinen Arm von Doloreszurück. „Hey, Ron, alter Kumpel! Wie geht’s dir? Schön, dass du da bist! Setzt euch doch, bitte!”, rief Keith und umarmte ihn und freute sich wirklich Ron zu sehen. „Ja, danke!... Das ist übrigens Courtney!”, stellte er seine Freundin vor. „Herzlich willkommen in Sheddy!“, sagte Keith und begrüßte sie per Handschlag. „Danke! Es freut mich euch kennenzulernen!“, sagte Courtney, und Yanko wünschte Ron wäre allein gekommen. Irgendwie fand er es seltsam Ron mit einer Frau zusammen zu sehen. Gleichzeitig wusste er, dass es total albern war so etwas zu denken.
    Ron und Courtney setzten sich links neben Keith. Dann schenkte Keith ihnen zu trinken ein, und sie prosteten sich alle fröhlich zu. Yankos und Rons Blicke trafen sich kurz, und es fuhr beiden bis tief ins Mark hinein, doch sie ließen sich nichts anmerken.
    „Ich hab’ mich schon gewundert, wo du steckst! So ein Fest ohne Ron konnte ich mir beim besten Willen nicht vorstellen!“, sagte Keith und sah kurz zu Yanko, der sich gerade noch ein Bier einschenkte. „Es war nur nicht klar, wie wir es machen sollten, denn Courtney muss morgen Abend in L.A. sein. Erst hatten wir überlegt, dass sie gar nicht mit hierher kommt, und ich morgen allein komme. Aber sie wusste wohl, dass ich es kaum erwarten konnte!“, erklärte ihm Ron. Yanko versuchte sich zusammenzureißen, um nicht andauernd zu Ron rüber zu schauen, was ihm aber nicht besonders gut gelang, und Ron schien es genauso zu gehen, denn er ließ seinen Blick auch immer wieder wie zufällig zu Yanko schweifen und wäre am liebsten aufgesprungen und hätte ihn an sich gerissen. Aber er zwang sich zur Ruhe und ignorierte sein Verlangen Yanko zu spüren, so gut es eben ging. Er war froh, dass so viele Leute um ihn herum waren und jeder auf ihn einredete und wissen wollte, was er denn jetzt so machte.
    Ein paar Stunden später war es dunkel geworden, und

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