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YANKO - Die Geschichte eines Roma

YANKO - Die Geschichte eines Roma

Titel: YANKO - Die Geschichte eines Roma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anžy Heidrun Holderbach
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Boden fallen und sich selbst dann auf das Sofa. Seufzend nahm er einen großen Schluck.
    Stundenlang saß er einfach da und starrte vor sich hin und trank. Immer wieder legte er seine linke Hand auf seinen rechten Oberarm und befühlte gedankenverloren die Narbe. Sie tat nicht mehr weh, im Gegensatz zu seiner Hand. Heutewar es extrem mit den Pferden gewesen, und er hatte das Gefühl in ihr würde ein Feuer brennen.
    Mittlerweile war es dunkel und kühl geworden. Irgendwann stand er auf und machte Feuer. Er kniete vor den sich entfachenden Flammen und starrte hinein. Dann nahm er ein Stück Holz und warf es lustlos ins Feuer. Während er aufstand, fiel sein Blick auf ein verstaubtes, in Leder eingewickeltes, kleines Bündel. Erst zögerte er etwas, dann nahm er es doch in die Hand und setzte sich wieder. Er legte das Lederbündel vor sich auf den Tisch und trank. Schließlich entstaubte er es und öffnete es langsam.
    Es waren Bilder von Fam darin, teilweise auch mit ihm zusammen. Lange sah er sich die Bilder an. Vor allem das eine auf dem nur Fams Gesicht abgebildet war, hielt er lange in den Händen und streichelte liebevoll darüber. „Dein Vater war hier! Kannst du dir das vorstellen? Vielleicht kommt Eileen ja auch mal... Oh Fam... Was soll ich nur tun? Ich komme einfach nicht weiter... Jetzt sitz’ ich hier und sauf’ wieder... Dabei hab’ ich eigentlich gar kein Grund!... All meine Kinder sind hier in Sheddy... und alle sind gesund und munter... Und Keith, Mum... mein Haus... Ich habe Spaß bei meiner Arbeit und verdiene gutes Geld... Und bis auf meine Sauferei bin ich gesund... Und ich glaube, ich habe endlich eine Frau gefunden, mit der ich zusammenbleiben kann... Ja... Doch... Ich liebe Janina...“ Es tat ihm gut mit ihr, oder besser gesagt zu ihr zu sprechen. Er tat es viel zu selten. Yanko nahm einen Schluck aus der Flasche und fuhr fort. „Und ich liebe Ron... Das ist echt verrückt, aber es ist so... Ich habe Angst, dass das jetzt alles wieder von vorne anfängt... Erst ist alles ok, und dann tut es doch wieder irgendeinem zu weh... Vorausgesetzt Janina und Courtney machen das überhaupt mit!... Fuck!!!”
    Er legte das Bild auf den Tisch und fuhr sich über das Gesicht und durch die Haare, dann nahm er das Bild wieder in die eineHand und mit der anderen die Flasche. „Ich habe keine Lust mehr auf irgendeinen Stress!... Ich fühle mich so müde davon... Ich sehne mich nach Ruhe... Ich hab’ einfach schon zu viel bezahlt!... Vielleicht sollte ich doch lieber allein bleiben... Könntest du mich so noch lieben? Hmm?” Yanko lächelte ironisch und ließ das Bild auf den Tisch fallen.
    Er lehnte sich zurück und nahm einen großen Schluck aus der Flasche. Dann zündete er sich eine Zigarette an und legte seine Füße auf den Tisch. Für einen Moment lang schloss er die Augen und genoss das deutliche und angenehme Gefühl von Alkohol in seinem Körper.
    Kurze Zeit später nahm er das Bild erneut in die Hand, lehnte sich wieder zurück und schaute es an. „Ob mir das mit Ron auch passiert wäre, wenn wir noch zusammen gewesen wären?... Warum vermisse ich dich immer noch so sehr?... Ok, das muss ich eben auch so hinnehmen, es ist eben so! Ich vermisse dich so sehr, dass es immer noch weh tut! Ich liebe dich... Ich liebe Janina... und ich liebe Ron! Yeah, es lebe die Liebe!!“, rief er und trank einen Schluck und lachte kurz auf. Dann stand er schwankend auf und warf die Zigarette ins Feuer.
    Danach nahm er das Messer vom Kaminsims und warf es aus einer Drehung heraus wütend an die Haustür, so dass es dort zitternd im Rahmen stecken blieb. Yanko löste es dann wieder aus dem Holz und setzte sich mit dem Messer in der Hand zurück auf das Sofa. Er nahm einen weiteren Schluck Whisky. Gedankenverloren spielte er mit dem Messer und stocherte damit lustlos in den Tisch. Zwischendrin starrte er immer wieder Fams Bild an. Er spürte erst gar nicht, dass er weinte, und dass ihm die Tränen nur so herunterliefen, und als er es bemerkte ließ er sie einfach laufen.
    Abwechselnd trank er und ritzte sich dann mit dem Messer die Handfläche seiner rechten Hand auf. Er verspürte keinenneuen Schmerz, alles vermischte sich zu einem einzigen, zerreißenden Gefühl. Wenn er nicht schon so betrunken gewesen wäre, hätte er noch tiefer geschnitten. Seine Tränen tropften auf die Hand und vermischten sich mit dem Blut.
    Irgendwann war er dann so voll gewesen, dass er auf der Couch einschlief. Gegen Morgen träumte er

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