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YANKO - Die Geschichte eines Roma

YANKO - Die Geschichte eines Roma

Titel: YANKO - Die Geschichte eines Roma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anžy Heidrun Holderbach
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zu ihm herüber. Sie nahm seine Hand und zog ihn hoch. Jetzt standen sie sich gegenüber, und Yanko wäre am liebsten einfach gegangen, ahnte er doch was passieren könnte, wenn er sich nicht beherrschen würde. Er hatte den Gedanken noch nicht zu Ende gedacht, als Jenny mit einer Hand zärtlich übersein Gesicht strich und ihn zu küssen begann. Yanko fühlte sich verunsichert und versuchte cool zu bleiben. „Jenny, was machst du da? Ich glaube nicht, dass das jetzt besonders gut ist... Morgen ist deine Hochzeit!“ Jenny kümmerte sich allerdings überhaupt nicht darum was er sagte. Sie küsste ihn weiter, erst auf die Wange, dann auf den Hals und schließlich auf den Mund. Yanko versuchte sie vorsichtig von sich wegzuschieben, aber Jenny machte trotzdem unbeirrt weiter. Sie streichelte seine Brust und ließ einfach nicht locker. Sie wusste genau, wie sie ihn schnell heiß machen konnte, und Yanko fiel es naturgemäß immer schwerer zu widerstehen.
    „Jenny... Stopp... Hey, was ist los?“ Yanko schob sie jetzt etwas energischer von sich weg. Jenny hielt kurz inne und schaute ihm in die Augen. Entschlossen und klar sagte sie ihm dann: „Ich liebe dich, Yanko! Und daran wird sich auch morgen nichts ändern!” Yanko seufzte und sah sie liebevoll an, er atmete tief durch und legte seine Arme auf ihre Schultern. „Jenny, ich liebe dich auch... aber das wird uns nur durcheinander bringen!“ „Neben dir zu sitzen und dich nicht zu berühren macht mich auch durcheinander...“ Und sie begann ihn von Neuem wieder und wieder zu küssen und zog ihm dabei langsam sein T-Shirt aus. Yanko stand noch immer etwas unschlüssig da und kämpfte mit sich. Dann atmete er nochmal tief durch und schob sie dann vorsichtig aber sehr bestimmt von sich weg. „Jenny... Hey... Bitte hör auf!“ „Aber du willst es doch auch, das spüre ich!“, sagte sie jetzt etwas verunsichert. Yanko streichelte ihr liebevoll über die Wange. „Du heiratest morgen Mike, und ich bin mit Ron zusammen!“ Er schüttelte langsam den Kopf und umarmt sie dann fest. „Für mich hat sich nichts geändert, ok?!”
    Jenny schluckte und gab schließlich auf. Er war leider nicht umzustimmen. Vielleicht hatte er ja Recht. Das würde sie mit Sicherheit durcheinander bringen, und es wäre Mikegegenüber nun wirklich nicht fair. Dann schloss sie ihre Augen und genoss einfach nur seine Umarmung und wünschte sich insgeheim sie würde nie aufhören.
    Jennys Hochzeit wurde in einem schicken Restaurant gefeiert, und es waren um die hundert Leute gekommen. Der Raum war sehr festlich geschmückt und im hinteren Teil war eine kleine Bühne aufgebaut auf der eine Band Tanzmusik spielte. Jenny hatte ein wunderschönes weißes Brautkleid an, welches ihr vorzüglich stand.
    Yanko saß mit Ron und ein paar anderen Freunden aus Sheddy an einem der Tische. Sie unterhielten sich lachend und amüsierten sich prächtig.
    Als das Brautpaar nach dem Essen den Hochzeitswalzer tanzte, stellte sich Yanko kurz vor, wie es wäre an Mikes Stelle mit Jenny zu tanzen. Er konnte von gestern noch deutlich ihren Körper an seinem spüren und musste sich kurz regelrecht dazu zwingen diesen Gedanken wieder abzuschütteln. Sie war jetzt mit Mike verheiratet und damit war das Thema ja wohl endgültig abgehakt. Eigentlich sollte er erleichtert sein, aber es fiel ihm nicht ganz so leicht, wie er gedacht hatte.
    Plötzlich tauchte Mike auf und drückte Yanko eine Gitarre in die Hand. „Komm Yanko, sing uns doch bitte einen Gypsysong!” Yanko war überrascht und wollte erst nicht so recht. Wieso hatte Jenny ihm das erzählt? Ron nickte ihm aber aufmunternd zu, und schließlich stand er auf, nahm die Gitarre und ging auf die Bühne.
    Er tat es für Jenny.
    Die Gäste waren von seinem Vortrag alle begeistert und forderten sogleich mehrere Zugaben von ihm. Jenny stand mit ein paar Freundinnen zusammen. Sie hatte ein GlasChampagner in der Hand und schaute still zur Bühne. Sie hatte ihn nie selbst Musik machen hören, aber er hatte ihr mal erzählt, dass er früher öfter mal gesungen hätte. Und mit jedem Ton, den er sang, füllte sich ihr Herz mit Sehnsucht nach diesem Mann, der da oben stand und auf der falschen Hochzeit für sie sang. Aus seinem Mund klang diese Musik für sie auf einmal ganz anders, und sie war tief berührt.
    Selbst Ron war überrascht, denn Yanko hatte ihm mal irgendwann vor Jahren erzählt, dass er keine Zigeunerlieder singen könne.

E in paar Wochen später saß Yanko auf

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