YANKO - Die Geschichte eines Roma
und trank Whiskycola und das wohl schon seit längerem, denn er war schon gut betrunken. Als er Yanko kommen sah, zog er einen Barhocker heran und rief: „Hey Kleiner, komm setz dich! Was magst du trinken?“ Yanko setzte sich und bestellte bei Roger die Cola. „Wie geht’s dir“, fragte Keith seinen Bruder, wie immer auf Romanes wenn sie unter sich waren und kippte sein Getränk auf ex ab. „Keine Ahnung!“, antwortete Yanko, und Roger brachte die Cola. Er nahm einen Schluck und starrte in das Glas. Keith deutete auf eine der Zeitungen, die neben ihm lag. „Dieser Bob Stevens, ist das der... Hat er?” „Er hat gestanden...“, antwortete Yanko knapp. „Hoffentlich ist jetzt alles vorbei, und es kehrt endlich Ruhe ein!“ Yanko nickte und trank sein Glas in einem Zug leer. „Ich fliege morgen zurück.“ Keith, der mittlerweile noch betrunkener war, lallte traurig vor sich hin: „Jaja... Das ewig fahrende Volk... Nirgendwo zu Hause...“ Yanko sah ihn prüfend an, legte Geld auf die Theke und streichelte Keith kurz über den Rücken. „Du solltest vielleicht mal dein Zuhause hier aufsuchen... Bis morgen dann!“ Keith schaute ihn grinsend an und nickte.
Yanko winkte Roger kurz zu und verließ dann den Pub. Seinen Bruder so zu sehen, war er nicht gewohnt, und es versetzte ihm einen Stich ins Herz.
Danach fuhr er zu Jennys Eltern, und Jenny machte ihm die Tür auf. „Hi Yanko, komm rein!” Als Yanko an ihr vorbei ging, gab er ihr einen Kuss und umarmte sie kurz.
Sie gingen in die Küche und setzten sich dort an die Theke. Doch kaum, dass sie dort saßen, kamen Jennys Eltern Jill und Adam herein. Yanko begrüßte sie kurz und hoffte, dass sie gleich wieder gehen würden. Adam schaute Yanko kühl an und drehte sich dann wieder um und verschwand zum Glück schnell wieder. Mit ihm wurde er einfach nicht warm, und es war besser, wenn sie sich nicht so oft sahen, sonst war das alles noch viel verkrampfter.
„Wie geht es dir? Hast du die Verhandlungen gut überstanden?”, wollte Jill dann neugierig wissen. „Ja, danke, alles gut so weit!“, gab Yanko ihr kurz, aber höflich als Antwort. Jennys Mutter war wenigsten nett, aber sie war ein Tratschweib, wie es im Buch stand, und sie wusste Sachen, die man eigentlich gar nicht wissen konnte. „Wann werdet ihr denn nun heiraten? Es ist ja bald so weit!“, fing sie wieder an, und Yanko war mit einem Schlag auf 180. Jenny druckste etwas herum. „Ma... Du weißt doch, dass Yanko nicht mehr hier wohnt“ „Jaja schon... aber die Dinge haben sich ja nun geändert, nicht wahr?“ gab Jennys Mutter zum hundertsten Mal zu Bedenken, und Yanko fragte sich, ob sie überhaupt jemals wirklich zugehört hatte. „Ma... Bitte... Lass uns doch mal ein paar Minuten allein!“
Yanko stand auf und öffnete das Küchenfenster.
„Aber Kind! Ich weiß nicht, was es da noch groß zu reden gibt! Euer gemeinsames Baby ist unterwegs, und ein Kind braucht beide Eltern! Das ist ja wohl klar! Nicht wahr, Yanko? Ihr kennt euch jetzt schon so lange und seid so ein schönes Paar! Also?!” Yanko atmete ein paar Mal tief durch und lehnte sich genervt mit dem Rücken an das Fenster. Jenny schauteverzweifelt und entschuldigend zu ihm und fühlte sich überhaupt nicht wohl zwischen den beiden Stühlen.
Da ergriff Yanko plötzlich das Wort: „Jill, bei allem Respekt, aber das müssen Jenny und ich entscheiden! Komm Jenny!” Yanko ging zur Küchentür. Jenny stand auf und folgte ihm. Sie gingen beide an Jill vorbei, die sie nur verständnislos ansah. „Bis später, Mum!” Jill nickte nur entgeistert und ließ die beiden an sich vorbei. Sie hatte sich vorgestellt heute mit ihrer Tochter und ihrem zukünftigen Schwiegersohn die Hochzeit zu besprechen und Pläne für das Buffet zu machen. Sie verstand überhaupt nicht, warum die beiden anscheinend nicht wollten. Sie wusste natürlich über Ron Bescheid, doch sie ging felsenfest davon aus, dass diese Beziehung wegen Jennys Schwangerschaft nun endgültig beendet war.
Ihr Mann hatte da allerdings etwas andere Informationen.
I m November unternahmen Yanko und Ron einen gemeinsamen Ausritt in die Berge. Sie genossen die Ruhe und den Anblick der wunderschönen Berge rund um ihr Sommerhaus.
Als sie auf dem Rückweg oberhalb des Sommerhauses ankamen, entdeckten sie einen Mann, der um ihr Haus herumschlich und dabei einen Benzinkanister ausleerte.
Sofort sprangen sie vom Pferd und spähten durch einen Busch in Richtung Haus. Rasch banden sie
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