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YANKO - Die Geschichte eines Roma

YANKO - Die Geschichte eines Roma

Titel: YANKO - Die Geschichte eines Roma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anžy Heidrun Holderbach
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hatten, saß ihm noch ganz gehörig in den Knochen. Andererseits hatte Yanko auch Recht, irgendwann wollte er auch gerne wieder in Sheddy wohnen und zwar mit Yanko, also mussten sie auch mal wieder zusammen dort aufkreuzen und die Lage checken. Vielleicht hatten sich die Leute ja in der Zwischenzeit auch tatsächlich beruhigt. Er bewunderte Yanko dafür, dass er anscheinend überhaupt nicht gewillt war aufzugeben und appellierte innerlich an sein Soldatenherz auch so mutig zu sein. Oder war es einfach nur naiv zu glauben, dass sich etwas ändern könnte?
    Ron gab sich schließlich innerlich einen Ruck und grinste zurück. „Komm her!”, sagte er und umarmte Yanko, und als Bekräftigung ihres Entschlusses klatschten sie sich ab. „Wann ist die verdammte Hochzeit denn jetzt genau?”, wollte Ron wissen. „Am dritten Mai... Das heißt in vier Wochen.“ „Dann solltest du mal anfangen zu trainieren, oder?“ „Mach’ ich ja schon!“, grinste Yanko und war froh, dass Ron offenbar dochLust hatte mitzukommen. „Nimmst du deine mit?“ „Ich weiß noch nicht! Ich hab’ eher das Gefühl, dass der Pinto der Richtige dafür wäre. Entscheide ich kurz vorher. Weißt du, was gut ist? Jetzt kannst du deine Kinder besuchen, und wir sehen uns trotzdem!“ „Ja, das ist wahr!”, freute sich Ron und holte seine Sachen, um in seinen Pub zu fahren.

Z wei Wochen später trainierte Yanko mit dem Pinto in seinem Paddock in Sheddy. Er hatte immer noch Probleme mit seiner rechten Hand und konnte sich einfach nicht richtig damit festhalten. Aber es machte ihm dennoch riesigen Spaß sein altes Können aufzufrischen und mit dem Pinto zu arbeiten, der anscheinend auch richtig Freude daran hatte mit Yanko auf dem Rücken im Kreis zu galoppieren. Er lernte schnell, und Yanko staunte über seine Zuverlässigkeit.
    Später fuhren Ron und er zu ihrem wöchentlichen Familientreffen. Die gesamte Familie sowie Jenny und Kenia waren schon versammelt, und aus der Küche roch es schon sehr verführerisch, und alle begrüßten sich herzlich.
    Plötzlich kam Minerva und nahm Yanko zur Seite. „Das könnt ihr nicht tun!“, zischte sie ihm eindringlich ins Ohr. „Was?“, fragte Yanko, obwohl er ahnte, was sie meinte. „Die Kutsche zusammen fahren!“, sagte sie, wie Yanko schon vermutet hatte. „Wieso denn nicht? Früher hätte es keine Sau gestört, wenn wir das getan hätten! Es ist Stefans Wunsch, und wir werden es tun!“. Yanko klang sehr klar und entschlossen. Doch Minerva ließ nicht locker. „Yanko, so sei doch vernünftig! Das ist jetzt aber nicht mehr so wie früher! Willst du unser aller Sicherheit riskieren?“, appellierte sie an sein Gewissen. „Ma, bitte hör auf damit! Wir werden es so machen und damit basta!”, gab er ihr genervt zur Antwort und drehte sich abrupt um, nahm Kenia aus dem Kinderwagen und ließ sie einfach stehen. Er hatte einfach genug von diesen Ratschlägen.
    Keith gesellte sich zu ihm, während Minerva kopfschüttelnd Yanko hinterherschaute. „Sie ist echt süß!“, schwärmte Keith und gab Kenia einen Kuss auf die Stirn. „Ja, und wie!”, stimmte Yanko ihm zu und gab sie Keith auf den Arm. „Yanko, sorry aber ich glaube, die Kutsche solltest du dochlieber allein fahren. Ist einfach zu gefährlich!”, sagte Keith plötzlich, und eh er sich versah, hatte Yanko ihm Kenia wieder abgenommen und zurück in den Kinderwagen gelegt. Wütend fauchte er ihn an: „Habt ihr euch abgesprochen, oder was? Ma hat mir gerade eben genau das Gleiche gesagt. Verdammt nochmal!!!” „He, beruhige dich! Ich denke ja nur an das Wohl von allen hier!”, sagte Keith besänftigend zu seinem Bruder, der sich aber keineswegs beruhigte. „Nein, ihr habt nur alle Angst! Die hab’ ich auch, aber sollen wir uns ewig in San Francisco verstecken? Schluss jetzt damit! Wir machen es so! Verdammt nochmal!!!” Und noch bevor Keith etwas dazu sagen konnte, war Yanko gegangen.
    Ron unterhielt sich gerade mit Mabel, als Yanko in die Küche stürmte und ihn bat sofort mit ihm zu gehen. Verwundert folgte er ihm und erfuhr den Grund dafür erst, als sie ins Auto stiegen. Yanko war total angepisst und wäre am liebsten sofort wieder zurück nach San Francisco geflogen. Er hatte die Schnauze so gestrichen voll davon, dass immer irgendjemand etwas daran auszusetzen hatte, wie er lebte, mit wem er lebte und wie er was tat. Ron brauchte den ganzen Weg zum OLD RAILWAY, um Yanko zum Bleiben zu bewegen, was ihm dann letztendlich auch

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