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YANKO - Die Geschichte eines Roma

YANKO - Die Geschichte eines Roma

Titel: YANKO - Die Geschichte eines Roma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anžy Heidrun Holderbach
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Herren, liebe Hochzeitsgäste!“, begann sie stolz, „Anlässlich der Hochzeit meines Enkels Stefan und seiner wundervollen Braut Cecilia haben sich Yanko und Keith, meine beiden Söhne, etwas Besonderes einfallen lassen, damit Stefan und auch Cecilia wissen wo seine Wurzeln sind. Wir sind Roma und warenfrüher stolze Besitzer eines Zirkus und sind damit jahrelang quer durch Europa gezogen. Keith und Yanko sind dort aufgewachsen und haben mit ihren Künsten sehr viele Vorstellungen verzaubert. Ich bin sehr stolz darauf, dass sie extra für heute einen Teil aus unserem letzten Programm vorführen werden. Applaus für Yanko und Keith!”, rief sie und fand diesen Tag einfach nur herrlich.
    Die Leute applaudierten und schauten gespannt zur ”Manege”. Und da kamen schon Yanko und Keith zusammen auf dem Pinto herangaloppiert. Der Hengst war ungesattelt und ohne Zaumzeug, und er sah wunderschön aus wie er mit wehender Mähne so dahinflog. Yanko hatte die bunten Stoffstreifen sogar dringelassen. Sie führten ein wunderschönes und artistisch anspruchsvolles Programm vor und fühlten sich dabei um Jahre zurück versetzt. Die Leute waren mucksmäuschen still und bewunderten die Vorführung und klatschten begeistert Beifall und waren ganz aus dem Häuschen, als ihre Vorführung zu Ende war.
    Anschließend kam das Brautpaar zu den beiden und umarmte sie. Stefan hatte sogar Tränen in den Augen. „Ich bin echt sprachlos! Wow!... Vielen vielen Dank!!! Ich bin echt stolz so eine Familie zu haben!!!“, strahlte er und umarmte seinen Vater und seinen Onkel ganz herzlich. „Ja, das war wirklich großartig!! Vielen tausend Dank!!“ bestätigte Cecilia gerührt und bedankte sich ebenfalls mit einer herzlichen Umarmung. „Hat auch riesig Spaß gemacht!“, sagte Yanko, und Keith stimmte ihm zu.
    Dann gingen sie mit dem Pferd von der Wiese und zogen sich wieder um. Als Yanko und Keith zurückkamen brach nochmal Jubel aus, und Hildegard drückte sie ganz herzlich an sich und konnte sich ein paar Tränen der Rührung auch nicht verkneifen und war Gott sehr dankbar dafür, dass Yanko lebte und sich auf die Suche nach seinem Sohn gemacht hatte.
    Dann traten Cecilias Eltern, Silvia und Horst Hoffmann zu ihnen, um sie ebenfalls zu umarmen und ihnen zu der gelungenen Vorstellung zu gratulieren und waren genauso gerührt. Selbst Hugh klopfte ihnen anerkennend auf die Schulter, und Nancy gab jedem sogar einen Kuss auf die Wange.
    Nach dem Essen spielte die amerikanische Musikband immer noch. Sie zog von Tisch zu Tisch, und der Abend begann heiter und locker.
    Später kletterte Yanko auf die Bühne und zog den Vorhang auf. Auf der Bühne standen zur Überraschung aller Keith, Andy, Janis, John und Minerva. Yanko hängte sich seine Gitarre um und stellte das Mikrofon in der Mitte. „Lieber Stefan und liebe Cecilia! Bei uns ist es Tradition dem Hochzeitspaar auch musikalisch die besten Herzenswünsche zu überbringen! Gypsymusik gibt es zwar später noch genug, aber wir wollten euch als Familie auch noch ein Ständchen singen. Alles Gute euch beiden! Gott ist mit euch!”, verkündete er in beiden Sprachen, und sie begannen einen Song auf Romanes zu singen.
    Die Gäste waren total begeistert und forderten anschließend, zu Yankos Erstaunen, sofort die Gypsykapelle auf die Bühne, die dann bis tief in die Nacht die Gäste zum Schwitzen brachte. Yanko war wirklich perplex, dass alle restlos auf die Musik abfuhren und dazu ausgelassen tanzten. Er sah sogar Jenny tanzen und freute sich, dass sie anscheinend jemand getroffen hatte, der ihr gefiel, denn sie tanzte sehr eng mit diesem gut aussehenden Mann. Einmal trafen sich ihre Blicke, und sie lächelte ihm glücklich zu.

E rst in der frühen Morgendämmerung kamen sie nach Hause und setzten sich nebeneinander auf zwei Stühle draußen auf Yankos Veranda und rauchten.
    Der Pinto graste zufrieden unten am See. Yanko hatte sein Hemd ganz aufgemacht, denn ihm war noch ziemlich warm vom vielen Tanzen, und Ron hatte seins auch gelockert.
    „Hier hat es mit uns angefangen...”, sagte Yanko in die Stille. „Hmm... und ich habe keine Sekunde bereut!“, fügte Ron dazu. „Ich auch nicht!“ „Du warst wunderbar heute! Das wird Stefan niemals vergessen!”, bemerkte Ron und war irgendwie stolz auf ihn. „Das war wirklich ein schönes Fest!!!“, bestätigte Yanko.
    „Wie geht’s dir?“, fragte Ron leise. Yanko sah ihn an. „Ich fühle mich satt... müde... zufrieden... ausgepowert... meine

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